Als „Die Geschichte der O.“ 1975 das Licht der Welt erblickte, sorgte der Film für einen Skandal. 27 Jahre später wollten die Amerikaner wohl diesen Skandal wiederholen du brachten mit „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ ein Remakes des Genreklassikers auf den Markt. Kann das Remake mit dem Original mithalten?

[FILM]

~Inhalt~

O. (Danielle Ciardi) arbeitet als Fotografin. Derzeit arbeitet die junge und hübsche Frau an einem Avantgarde-Bildband. Dabei ist sie ständig zwischen ihrem Streben nach der künstlerischen Selbstverwirklichung und den Zwängen der Realität hin- und hergerissen.

Eines Tages stellt ihr Geliebter Rene (Max Parrish) O. dem geheimnisvollen Sir Stephen (Neil Dickson) vor. Bei Sir Stephen kann sich O. mit Renes Einverständnis in jeder Hinsicht entfalten. Sir Stephen führt O. bei ihren sexuellen Abenteuern allerdings immer mehr an ihre Grenzen und darüber hinaus.

~Meine Meinung~

Auch wenn „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ deutlich besser ist, als „Die Geschichte der O. 2. Teil“, an das Original von 1975 kommt die amerikanische Variante nicht heran. Für das als Prüde geltende Amerika zeigt sich „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ zwar rechts freizügig, doch erreichen die expliziteren Szenen nie die künstlerische Klasse des Originals. Unter dem Aspekt, dass „Die Geschichte der O. – Untold Pleasure“ die Lust an der Unterwerfung und an sadomasochistischen Praktiken thematisiert, ist der Film sogar etwas zu seicht geworden. Dies Aspekte werden nie richtig in den Vordergrund gerückt, wodurch der Film sich oft kaum von einem 08/15-Erotikfilm unterscheidet.

Diese Schwächen in der erzählweise können die Schauspieler zumindest in Teilen kompensieren. Und damit meine ich nicht das Aussehen der agierenden Damen. Betrachtet man nämlich nicht nur die Größe der Oberweite, sondern das schauspielerische Talent, so bleibt tatsächlich festzuhalten, dass Danielle Ciardi (The Independent, Tomcats) durchaus schauspielerisches Talent besitzt.

Auch die beiden männlichen Hauptdarsteller Max Parrish (Til Death Do Us Part, The Party Crashers) und Neil Dickson (Eat the Rich, Inland Empire) beweisen ihr schauspielerischen Talent und machen den Film dadurch, gemeinsam mit ihren weiblichen Kolleginnen zu einem soliden Werk.

Rein optisch liefert Regisseur Phil Leirness (The Party Crashers, Spectres) mit „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ einen durchaus sehenswerten Film ab. Alleine die Eröffnungssequenz, in der O. eine ihrer Freundinnen fotografiert, versprüht eine kunstvolle Ästethik, die sich im weiteren Verlauf in vielen Szenen wiederfindet und den Film zumindest in diesen Stellen von anderen Genrevertretern abhebt. Den Gesamteindruck eines 08/15-Erotikfilms können aber auch diese kunstvollen Szenen nicht revidieren.

Insgesamt gesehen ist „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ ein netter Versuch dem Klassiker ein neues Gesicht zu geben, ohne aber jemals dessen Klasse zu erreichen.

[DVD]

~Bild~

Da es sich bei „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ noch um einen recht jungen Film handelt, kann man dieses Remake im 16:9 Bildformat genießen. Das Bild präsentiert sich dabei leider nicht immer so schön, wie man es sich wünscht und hat mit kleineren Bildunschärfen, blassen Farben und einigem Rauschen zu kämpfen. Dies ist Schade, geht doch so einiges an Atmosphäre verloren.

~Ton~

Auch der Ton ist nicht wirklich auf aktuellem Standard. Bei einem Film von 2002 darf man durchaus 5.1 Ton erwarten. Die DVD zu „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ präsentiert den Film allerdings nur in Stereoton. Sprachlich hat man dabei eine englische und eine deutsche Fassung zur Auswahl.

Untertitel gibt es keine.

~Extras~

Zu allem Überfluss wurde bei der DVD auch noch auf Extras verzichtet. So bekommt man nach dem Abspann leider keinen Mehrwert geliefert, der einen dazu bringen könnte „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ etwas länger im DVD-Player zu lassen.

~Meine Meinung~

„Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ ist technisch nicht gerade ein Meisterwerk. Bild- und Tonqualität bewegen sich gerade noch am Rande des erträglichen, während das Bonusmaterial ein Totalausfall ist. Bei einem Film von 2002 hätte eine insgesamt deutlich bessere Ausstattung erwartet.

[FAZIT]

„Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ ist ein netter Versuch einem Klassiker ein neues Gesicht zu verpassen. Phil Leirness hat zwar einige gute Ansätze, verpackt die Geschichte allerdings in oft zu weiche Bilder. Wie das Original verfügt auch „Die Geschichte der O. – Untold Pleasures“ über ein paar künstlerische Ansätze, schafft es aber nie die Klasse des „alten“ Films zu erreichen. Wem das Original zu hart war oder wer lieber auf amerikanische als auf französische Filme steht, der kann sich durchaus mit diesem Remake anfreunden.

[FILMFAKTEN]

Titel: Die Geschichte der O. – Untold Pleasures
Originaltitel: The Story of O.: Untold Pleasures
Alternativtitel : The Story of ‚O‘
Jahr: 2002
Land: USA
Länge: 98 Minuten
Regie: Phil Leirness
Drehbuch: Dominique Aury, Marc Cushman
Darsteller: Danielle Ciardi – O
Neil Dickson – Sir Stephen
Max Parrish – Rene
Michelle Ruben – Jacqueline
Katherine Randolph – Natalie
Lyle Skosey – Valet
Ned Goodwin – Chauffeur
Niki Pervine – The Maid
Stephanie Chao – Beautiful Young Maid
Stephen Bradstreet – Middle-Aged Man
Nadejda Klein – Mother
Rachel Lewis – Woman in Restaurant
Jody Mortara – Tennis Student
John Hayner – Waiter
Josh Randall – Natalie‘s Boyfriend
Genre: Drama
Altersfreigabe: keine Jugendfreigabe
Vertrieb: Galileo Medien AG
Erscheinungstermin: 15.03.2007

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

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