Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Ritterfilme gehören ja weitestgehend in das Genre der Mantel und Degenfilme. Und Rockmusik gibt es in solchen Filmen eigentlich nie zu hören. Es sei denn der Film heißt „Ritter aus Leidenschaft“, der zwar eine klassische Rittergeschichte erzählt, aber bei der Inszenierung so einiges anders macht.

[STORY]

Schon als Kind träumte William (Heath Ledger) davon, ein adliger Ritter zu werden. Als Sohn eines Dachdeckers ist die Erfüllung des Traums allerdings alles andere als greifbar. Statt als selber zu kämpfen, verdingt er sich als Helfer für einen Ritter, der an diversen Turnieren teilnimmt. Doch dann verstirbt sein Herr überraschend und William schlüpft in seine Rolle. Mit Erfolg! Sofort gewinnt er das Turnier, bei den eigentlich der echte Ritter antreten sollte.

Zusammen mit seinen Freunden reitet William von nun an von Turnier zu Turnier um als „Sir Ulrich von Lichentstein“ die Massen zum jubeln zu bringen. Dabei wird die Edeldame Jocelyn (Shannyn Sossamon) auf den unbekannten Newcomer aufmerksam und auch William verguckt sich in die hübsche Frau.

Doch bevor die beiden zusammen finden können, tritt Count Adhemar (Rufus Sewell) auf den Plan, der das falsche Spiel von William zu durchschauen scheint.

[MEINE MEINUNG]

Kino kann so schön sein. Das beweist Brian Helgeland (Payback, The Order) mit seinem unkonventionellen Ritterfilm. Wenn das erste Ritterturnier startet und die Lanzenkämpfer zu Queens „We will rock you“ aufeinander zureiten, weiß man, dass man gerade einen ganz besonderen Film sieht. Seine Bildsprache ist einfach fantastisch. Besonders toll fand ich dabei, wie es Helgeland gelingt die Ritterturniere nicht historisch erscheinen zu lassen, sondern eher wie die heutige Zeit, als etwas total hippes.

Dabei erzählt „Ritter aus Leidenschaft“ nicht wirklich eine tiefgehende Geschichte. Vielmehr ist es eine im Mittelalter angesiedelte Lovestory mit vom „Tellerwäscher zum Millionär“ Aspekten. Doch die einfache Geschichte fesselt an den Bildschirm. Nicht zuletzt durch das großartige Spiel des viel zu früh verstorbenen Heath Ledger (The Dark Knight, Brokeback Mountain). Ledger geht in der Rolle des gespielten Ritters völlig auf. Er gibt der Figur wirklich Tiefe und eigentlich würde es reichen, wenn Ledger alleine spielen würden. Gegen den brillant spielenden Mimen haben es seine Mitspieler natürlich schwer, doch auch der restliche Cast überzeugt. Rufus Sewell (Die Prophezeiung, Vinyan), Shannyn Sossamon (Tödlicher Anruf, Kiss Kiss Bang Bang) und Paul Bettany (Wimbledon, Dogville) spielen allesamt sehr überzeugend und verkörpern ihre Rollen super glaubwürdig.

Insgesamt gesehen ist „Ritter aus Leidenschaft“ für mich ein absolut sehenswerter Film, der auch bei wiederholten anschauen immer noch unterhalten kann. Selbst wenn man den Verlauf der Story kennt, macht es einfach Spaß der Geschichte zu folgen, sich über die tollen Dialoge zu freuen und bei den Turnieren mitzufiebern.

[FAZIT]

„Ritter aus Leidenschaft“ ist ein Film, den man einfach gesehen haben muss. Heath Ledger spielt einfach wunderbar und Brian Helgeland erzählt seine Geschichte einfach unnachahmlich unterhaltsam. Selten gibt es Filme, die man einfach immer und immer wieder sehen will, „Ritter aus Leidenschaft“ ist so ein Film!

[FILMFAKTEN]

Titel: Ritter aus Leidenschaft
Originaltitel: A Knight‘s Tale
Jahr: 2001
Land: USA
Länge: 132 Minuten
Regie: Brian Helgeland
Drehbuch: Brian Helgeland
Darsteller: Heath Ledger – William
Rufus Sewell – Count Adhemar
Shannyn Sossamon – Jocelyn
Paul Bettany – Chaucer
Laura Fraser – Kate
Mark Addy – Roland
Alan Tudyk – Wat
Bérénice Bejo – Christiana
Scott Handy – Germaine
James Purefoy – Colville
Leagh Conwell – Young William
Christopher Cazenove – John Thatcher
Steven O‘Donnell – Simon the Summoner
Jonathan Slinger – Peter the Pardoner
Nick Brimble – Sir Ector
Genre: Abenteuer, Action
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Columbia Tri Star

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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