Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Clint Eastwood (Gran Torino, Million Dollar Baby) hat in seinen jungen Jahren mit seinen Rollen in diversen Western einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. 1985 hat er sich auf den Regiestuhl gesetzt um mit „Pale Rider“ selber einen Western zu inszenieren, in dem er auch gleich die Hauptrolle übernommen hat.

[INHALT]

Die Bewohner eines Bergarbeiterstädtchens werden vom Großgrundbesitzer Coy LaHood (Richard Dysart) terrorisiert. Jeder noch so kleine Goldclaim wird von ihm aufgekauft. Notfalls werden Unwillige mit Gewalt zum Verkauf gezwungen.

Eines Tages reitet allerdings ein Fremder und namensloser Priester (Clint Eastwood) in die Stadt und stellt sich auf die Seite der Bewohner. Mit einer für einen geistlichen äußerst rabiaten Art und mit ungemeiner Präzision dezimiert er die bewaffneten Schergen des fiesen LaHood.

Das Blatt scheint sich zu Gunsten der Bergarbeiter zu wenden, doch der blutige Kampf bleibt auf beiden Seiten nicht ohne Verluste.

[MEINE MEINUNG]

Irgendwie passt „Pale Rider“ so gar nicht in die 80er Jahre. In den Kinos sorgen Arnie & Co. in einfach gestrickten Actionreißern für Ordnung, so dass dieser klassische Western wie ein Fremdkörper wirkt.

Jetzt, mehr als 20 Jahre nach Veröffentlichung, kommt der Film allerdings in einem anderen Licht daher. Schaut man den Film, ohne sein Veröffentlichungsdatum zu kennen, könnte man denken, dass man einen Film aus der Blütezeit des Westerns sieht. Genretypisch sind die Grenzen zwischen gut und böse relativ deutlich abgespeckt und der Film folgt einfach allen typischen Genrekonventionen.

War dies zu der hochzeit des Western kein Problem, wirkt der Film schon bei seiner Erstveröffentlichung wie ein Relikt aus alten Tagen. Und war dies in den 80ern schon problematisch, ist dieses Problem 2010 noch einmal einen Tick größer. Heute erwartet man von einem Film einfach tiefer ausgefeilte Charaktere, die nicht so leicht nach gut und böse sortiert werden können.

Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb mir „Pale Rider“ nicht wirklich gefallen hat. Der Film hat zwar seine spannenden Momente, doch insgesamt gesehen ist der Film zu durchschaubar. Auch konnte mich die ruhige erzählweise nicht wirklich vom Hocker hauen. Der ganze Film wirkt dadurch etwas träge.

Betrachtet man „Pale Rider“ im Vergleich zu Eastwoods späteren werken, merkt man ganz klar, dass im bei diesem früheren Werk noch ein wenig an Erfahrung im Regiestuhl fehlt. Schon mit seinem sieben Jahre später entstandener erneuter Abstecher ins Westerngenre, „Erbarmungslos“, beweist Eastwood selber, dass er es besser kann.

Objektiv betrachtet ist „Pale Rider“ mit Sicherheit kein schlechter Film, er trifft nur einfach meinen Geschmack nicht. Ich hatte mich zwar auf den Film gefreut, mag ich Eastwoods späteren Filme doch sehr, nur fehlen „Pale Rider“ aus meiner Sicht leider packende Dialoge und das schnelle Tempo.

[FAZIT]

Alte Western sind dein Ding? Dann gefällt dir auch der 80er-Jahre Western „Pale Rider“. Eastwood zaubert mit seinem Film einen klassischen Western aus der Tasche, der dabei schon bei seiner Veröffentlichung wie ein Relikt aus alten Tagen wird. Wer mit Western in seiner bekanntesten Art also etwas anfangen kann, ist hier richtig. Um einfach nur unterhalten zu werden bietet „Pale Rider“ allerdings zu wenig und ist zu langsam erzählt.

[FILMFAKTEN]

Titel: Pale Rider
Originaltitel: Pale Rider
Jahr: 1985
Land: USA
Länge: 116 Minuten
Regie: Clint Eastwood
Drehbuch: Michael Butler, Dennis Shryack
Darsteller: Clint Eastwood – Preacher
Michael Moriarty – Hull Barret
Carrie Snodgress – Sarah Wheeler
Chris Penn – Josh LaHood (as Christopher Penn)
Richard Dysart – Coy LaHood
Sydney Penny – Megan Wheeler
Richard Kiel – Club
Doug McGrath – Spider Conway
John Russell – Stockburn
Charles Hallahan – McGill
Marvin J. McIntyre – Jagou
Fran Ryan – Ma Blankenship
Richard Hamilton – Jed Blankenship
Graham Paul – Ev Gossage
Chuck Lafont – Eddie Conway
Genre: Western
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Warner Bros. Pictures

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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