In Cineastenkreisen sind die Hammer Studios für ihre Horrorfilme bekannt und geschätzt. Schön, dass Koch Media seit einiger Zeit die Hammer-Collection ins Leben gerufen hat, in der nach und nach die Filme der Hammer Studios als deutsche DVD erscheinen. Einer der Filme aus der Hammer Collection ist der Vampirfilm „Gruft der Vampire“ und ich hatte die Chance diesen Film einmal etwas genauer zu betrachten.

[FILM]

~Inhalt~

In längst vergangenen Tagen hat Baron von Hartog (Douglas Wilmer) die Vampirsippe der Karnsteins gejagt, gepfählt und geköpft. Fast den kompletten Vampirclan hat er ausgelöscht, nur die junge Mircalla (Ingrid Pitt) entkam ihm. Mit leicht geändertem Namen macht sie sich an die Tochter von General Spielsdort (Peter Cushing) ran und verwandelt sie in einen Vampir.

Bald häufen sich die Todesfälle in der Grafschaft und so kommt es, dass der Butler des Hauses Spielsdort seinen alten Herrn, Baron von Hartog, um Hilfe bitte. Erneut geht der Baron auf Blutsaugerjagd um den Clan der Karnsteins endgültig zu beseitigen.

~Meine Meinung~

Eigentlich ist „Gruft der Vampire“ purer Trash, doch der Film ist sehr unterhaltsamer Trash! Obwohl die Schauspieler nicht gerade super spielen, die Story an den Haaren herbeigezogen wirkt und die Effekte nicht gerade beeindruckend wirken, hat der Film Charme. So ein Kunststück gelingt vermutlich nur den Hammer Studios. Wenn man „Gruft der Vampire“ nämlich eines zu Gute halten muss, dann, dass der Film seine Schwächen so geschickt miteinander verwebt, dass wiederum etwas Gutes dabei heraus kommt.

Toll ist natürlich, dass Genregröße Peter Cushing (Die Mumie, Horror Express) bei „Gruft der Vampire“ mitspielt und in der Tat gehört Cushing zu den besseren Schauspielern in „Gruft der Vampire“. Man könnte sogar sagen, dass Cushing DER Schauspieler in „Gruft der Vampire“ ist. Er packt sein ganzen können in seine Rolle als General Spielsdort und das ist in diesem Falle deutlich mehr als genug.

Wie man vielleicht herauslesen kann, hat mir „Gruft der Vampire“ durchaus gefallen. Mit unterhaltsam gemachten Vampirfilmen kann ich mich sowieso anfreunden und so hat auch diese Hammer Produktion ihren Platz in meinem Herzen errungen. An einen meiner Lieblingsfilme, „Tanz der Vampire“, reicht „Gruft der Vampire“ nicht heran, doch weiß das Gesamtpaket des Films gut zu unterhalten.

[DVD]

~Bild~

Insgesamt hinterlässt das Bild auf der DVD zu „Gruft der Vampire“ einen guten Eindruck. Zwar sieht man den Film immer sein Alter an, große Störungen gibt es auf der DVD allerdings nicht. Manchmal sind die Farben vielleicht etwas zu blass und in den dunkleren Stellen rauscht das Bild etwas, doch unter dem Strich kann man bei einem 40 Jahre alten Film mit der Bildqualität zufrieden sein.

~Ton~

Der Ton leidet unter dem Alter des Films. Vor 40 Jahren gab es eben noch keinen 5.1 Dolby Digital Ton und so muss man auch auf der DVD auf Tonspuren im heutigen Standard verzichten. So befindet sich der Film dann eben in Dolby Digital 2.0 Mono auf der Scheibe. Dadurch klingt der Ton manchmal etwas dumpf und es kann auch nicht mit räumlichen Effekten gespielt werden, wodurch die Gruselszenen etwas an Dramatik verlieren.

Der Film kann dabei in Deutsch und in Englisch geschaut werden. Des Weiteren befinden sich englische Untertitel auf der DVD.

~Extras~

Wer jetzt denkt, dass ein 40 Jahre alter Film ohne Bonusmaterial auskommen muss irrt. Koch Media spendiert „Gruft der Vampire“ einige interessante Extras. Sogar ein Audiokommentar hat den Weg auf die DVD gefunden.

Das Bonusmaterial umfasst im Detail das Feature „Ingrid Pitt liest Carmilla“, eine geschnittene Einstellung, den englischen Trailer, zwei Radiospots, eine Bildergalerie, einen Audiokommentar und ein 16 seitiges Booklet.

~Meine Meinung~

Koch Media holt das Beste aus dem 40 Jahre alten Film heraus. Bild- und Ton sind für das Alter angemessen, doch der Blick auf das Bonusmaterial zeigt, mit wie viel Liebe Koch Media an die DVD-Auswertung dieser Hammer Produktion gegangen ist. So viel Bonusmaterial bekommen manche Topaktuellen Filme nicht einmal spendiert. Besonders erfreut war ich über den Audiokommentar. Hiermit habe ich bei diesem alten Film mal überhaupt nicht gerechnet.

[FAZIT]

Trashfreunde, Vampirfans und Filmfans, die auf der Suche nach echten Klassikern sind, kommen um „Gruft der Vampire“ nicht herum. Man kann dem Film trotz seiner eher einfachen Machart einen gewissen Charme nicht abstreiten und so darf man wirklich froh sein, dass Koch Media diesen Film nun auch in Deutschland veröffentlicht hat.

[FILMFAKTEN]

Titel: Gruft der Vampire
Originaltitel: The Vampire Lovers
Jahr: 1970
Land: UK
Länge: 87 Minuten
Regie: Roy Ward Baker
Drehbuch: Sheridan Le Fanu, Harry Fine
Darsteller: Ingrid Pitt – Marcilla / Carmilla / Mircalla Karnstein
George Cole – Roger Morton
Kate O‘Mara – The Governess (Mme. Perrodot)
Peter Cushing – General von Spielsdorf
Ferdy Mayne – Doctor
Douglas Wilmer – Baron Joachim von Hartog
Madeline Smith – Emma Morton
Dawn Addams – The Countess
Jon Finch – Carl Ebhardt
Pippa Steel – Laura
Kirsten Lindholm – 1st Vampire
Janet Key – Gretchin
Harvey Hall – Renton
John Forbes-Robertson – Man in Black
Charles Farrell – Landlord
Genre: Horror
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: Koch Media
Erscheinungstermin: 08.08.2008

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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