Claude Chabrol (Zwei Freundinnen, Die Brautjungfer) gehört wohl zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren Frankreichs. Zugegeben, viele seiner Filme habe ich in meiner cineastischen Laufbahn noch nicht gesehen, aber zumindest einen seiner letzten Filme, „Die zweigeteilte Frau“, darf ich nun in der Liste meiner gesehenen Filme eintragen.

[FILM]

~Inhalt~

Welche Frau wird nicht gerne von Männern umworben? Ist es doch immer einer Beweis, dass man begehrt ist! Auch die hübsche TV-Wetterfee Gabrielle (Ludivine Sagnier) hat gleich zwei Verehrer.

Der eine ist der Schriftsteller Charles (François Berléand), der andere der reiche Erbe Paul (Benoît Magimel). Gabrielle lässt sich auf die Annäherungen Charles ein und verbringt eine gute Zeit mit dem Schriftsteller. Doch dieser ist verheiratet und sieht in der Wetterfee nicht mehr als ein sexuelles Abenteuer.

Und die Situation spitzt sich zu. Als Gabrielle Paul abblitzen lässt, entwickelt dieser unbändigen Hass auf seinen Rivalen. Das Liebesdreieck verwandelt sich in ein gefährliches Eifersuchtsdrama!

~Meine Meinung~

Mit „Die zweigeteilte Frau“ zeigt Claude Chabrol, warum er zu den großen französischen Regisseuren gehört. Sein Beziehungsdrama überzeugt nämlich auf ganzer Linie. Nicht nur gelingt es ihm ein packende Geschichte zu erzählen, er inszeniert diese auch so, dass man von der ersten bis zur letzten Minute mitfiebert.

Dabei kann Chabrol zudem auf ein Darstellertrio zurückgreifen, dem es gelingt die Gefühle der Figuren glaubhaft und authentisch zu transportieren. Die Zerrissenheit von Gabrielle wird dabei von Ludivine Sagnier (Public Enemy Number One, 8 Frauen) wirklich hervorragend gespielt und ihr gelingt es die Rolle so darzustellen, dass man jede ihrer Entscheidungen emotional nachvollziehen kann.

Und auch die beiden männlichen Hauptfiguren können glänzen. François Berléand (Vater töten, Bad Bad Things) spielt den untreuen Ehemann so, dass man ihm am liebsten selbst eine für seine manipulative Art mitgeben würde, kann dabei aber sofort verstehen, wieso Gabrielle ihm verfällt. Ähnliches gilt für Benoît Magimel (Das Geheimnis der Geisha, Crime Insiders). Auch seine Entscheidungen kauft man ihm als Zuschauer sofort ab und auch er schafft es, dass man vor seiner Eifersucht sogar ein wenig Angst bekommt.

[DVD]

~Bild~

Die DVD zu „Die zweigeteilte Frau“ liefert solide Heimkinokost ab. Das anamorph abgetastete Bild ist sauber auf die silberne Scheibe transferiert worden, jederzeit farblich gut gesättigt und rauschfrei. Hier gibt es keinen Grund zur Kritik.

~Ton~

Auch der Ton befriedigt die Anforderungen an das moderne Heimkino. Die deutsche Synchronisation präsentiert sich in DTS 5.1 und Dolby Digital 5.1, die französischsprachige Originalspur darf man in Dolby Digital 5.1 erleben.

Optional stehen deutsche Untertitel zur Verfügung.

~Extras~

Die Achillesferse der DVD zu „Die zweigeteilte Frau“ ist definitiv das Bonusmaterial. Außer einem Making Of gibt es auf der Kauf-DVD nichts Weiteres zu entdecken.

~Meine Meinung~

Bei einem Vielschichtigen Film wie „Die zweigeteilte Frau“ hätte man deutlich umfangreicheres Bonusmaterial erwarten dürfen, als das, was man hier zu sehen bekommt. Ein Making Of ist hier einfach zu wenig und bietet aus meiner Sicht eindeutig zu wenig Mehrwert. So lohnt es sich nur bedingt das Geld für den Kauf dieser DVD in die Hand zu nehmen, den 5.1 Ton und erstklassiges Bild gibt es heute auch schon via digitalem Fernsehen. Will man sich den Film natürlich jeder Zeit ansehen können und sein DVD-Regal mit einem doch eher anspruchvollen Film bereichern, macht sich „Die zweigeteilte Frau“ da sicher gut.

[Fazit]

Claude Chabrols Film „Die zweigeteilte Frau“ ist ein packender Beziehungsthriller aus Frankreich. Wo französische Komödien oft am internationalen Filmgeschmack vorbeizielen, reiht sich „Die zweigeteilte Frau“ in die lange Reiher anspruchvoller, guter Filme aus Frankreich ein. Nicht nur für Genrekenner ist dieser Film eine gute Wahl für einen packenden Filmabend.

[FILMFAKTEN]

Titel: Die zweigeteilte Frau
Originaltitel: La fille coupée en deux
Alternativtitel : A girl cut in two, The girl cut in two
Jahr: 2007
Land: Frankreich, Deutschland
Länge: 110 Minuten
Regie: Claude Chabrol
Drehbuch: Claude Chabrol, Cécile Maistre
Darsteller: Ludivine Sagnier – Gabrielle Aurore Deneige
Benoît Magimel – Paul André Claude Gaudens
François Berléand – Charles Denis dit Charles Saint-Denis
Mathilda May – Capucine Jamet
Caroline Sihol – Geneviève Gaudens
Marie Bunel – Marie Deneige
Valeria Cavalli – Dona Saint-Denis
Etienne Chicot – Denis Deneige
Edouard Baer – Edouard, l‘acteur interviewé
Jean-Marie Winling – Gérard Briançon
Didier Bénureau – Philippe Le Riou
Thomas Chabrol – Maître Stéphane Lorbach
Charley Fouquet – Eléonore Gaudens
Hubert Saint-Macary – Bernard Violet
Genre: Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: EuroVideo
Erscheinungstermin: 14.08.2008

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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