[Inhalt]

Die Prämisse von „Megamind“ ist schnell und einfach erzählt: Zwei außerirdische Kinder aus verschiedenen Planeten werden von ihren jeweiligen Eltern auf die Erde geschickt, um sie vor dem Krieg auf ihren Planeten zu schützen. Auf der Erde angekommen wird schnell klar, welche Rollen sie dort spielen werden: Eines der Kinder wird bekannt als Wunderjunge, als Gutmensch und Alleskönner, dieses Kind wird Metro Man (gesprochen im Original von Brad Pitt, in Deutsch von: Oliver Welke), Retter der Stadt Metro City. Das andere Kind findet seine Begabung im Bösen, da es anscheinend nur für Übeltaten zu gebrauchen ist. Letzteres wird als Megamind (Will Ferrell, Bastian Pastewka) in den Zeitungen stehen. Nun haben wir es: Gut gegen Böse. Das übliche Spiel verläuft jahrelang gleich, Metro Man gewinnt und Megamind versuchts dennoch immer wieder ihn zu schlagen. Eines Tages scheint es so, als ob es Megamind endlich geschafft hätte. Aber was soll ein Bösewicht ohne einen Gegenpart machen?

[Kritik]

Diese Frage stellt sich dem Bösewicht Megamind. Es wird das Prinzip des Ying und Yang offenbart, indem es, so offensichtlich wie es nur geht, herausposaunt wird: Ohne Metro Man ist Megaman nichts. Ein Bösewicht braucht seinen Gegenpart, einen Helden, der eine Herausforderung für ihn darstellt. Das gleiche gilt natürlich für den Helden, den es aber überraschend nach nur kurzer Zeit anscheinend nicht mehr gibt. Aber auch ohne Held ist klar, was in den restlichen Minuten dieses Films geschehen wird. Eine Herausforderung ist dieser Film nun wirklich nicht.

„Megamind“ ist klar zugeschnitten auf eine jüngere Altersgruppe, von daher muss man ihm vieles verzeihen, aber einiges auch nicht. Die Transparenz der Geschichte ist in den ersten Minuten abgehandelt, diese verläuft nämlich nach Schema und bietet keinerlei originelle Ideen. Es ist schade, dass Dreamworks sich ständig auf die gleichen Inhalte einigt, was aber anscheinend gut ankommt. Wenn man nicht viel riskiert, kann auch nicht allzuviel schief gehen und die Kasse stimmt. So stellt sich „Megamind“ als harmlose Familienunterhaltung dar, die man direkt nach dem Kinobesuch wieder vergessen kann.

Der Humor ist nicht besonders und kann bei weitem nicht mit anderen Dreamworks Produktionen – wie z.B. „Kung Fu Panda“ – mithalten. Am Anfang schon fast an der Grenze von Langeweile, kommen bald einige Actionszenen und sogar eine Hand voll Witze, die Spaß machen und zum Lachen anregen. Es wird viel auf die Charaktere gesetzt, die abermals Klischées ausfüllen und auch nie anders handeln, als man es von ihnen erwarten würde. Blöderweise geben sich die Macher nicht wirklich Mühe ein wenig mehr in ihre Charaktere zu investieren. So ist Megamind, als achso schlauer Bösewicht, nämlich gar nicht mal so schlau und eher Tollpatsch als gewiefter Schurke. Es bleibt ein Rätsel, warum man für die Lacher so sehr auf die Tollpatschigkeit, diese Ungeschicktheit und die daraus resultierenden Körpermalheurs setzt. Nun gut, jüngere Zuschauer könnten und werden dabei mehr Spaß haben.

Von den Animationen her kann man wirklich nichts bemängeln. Etwas schade ist es dennoch, da die guten Animationen von den jüngeren Zuschauern wohl nicht so geschätzt werden, wie sie es eigentlich verdient hätten. Dreamworks braucht sich wirklich nicht vor Pixar verstecken, auch wenn beide Animationsschmieden ihre Animationen sehr unterschiedlich handhaben. Letzterer versucht Leben in die Charaktere einzuhauchen, ihnen wirklich etwas zu geben, womit sich der Zuschauer identifizieren kann. Zugegeben, es funktioniert nicht immer, aber Pixar versucht es wenigstens und erreicht damit viel mehr im Zuschauer, als es ein nach Schema aufgebautes Stück Film schaffen könnte. Dreamworks hingegen ist wohl noch nicht bereit oder einfach nicht fähig dazu, ich weiß es nicht. Es gibt viele gute Dreamworks Produktionen, aber „Megamind“ ist einfach wieder ein Animationsfilm ohne Herz. Man schaut sehr oft in die Augen von Megamind und man sieht einfach nichts, sie sind leer.

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.