Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Meryl Streep (Machtlos, Couchgeflüster), Tom Cruise (Last Samurai, Magnolia) und Robert Redford (Der Pferdeflüsterer, Brubaker) gemeinsam in einem Film, in dem Redford selber auch noch Regie geführt hat, das spricht für ganz großes Kino. Auf jeden Fall waren diese Namen Grund genug für mich, mir den Film „Von Löwen und Lämmern“ einmal bei Video Buster auszuleihen und mir ein Bild davon zu machen.

[INHALT]

Der 11. September 2001 veränderte bekanntlich die Welt und führte zum Afghanistan-Krieg. Sechs Jahre danach möchte sich der konservative Senator Jasper Irving (Tom Cruise) mit einer neuen Strategie bezüglich des Krieges profilieren, hat es dabei allerdings mit einer immer kriegsmüderen Zivilbevölkerung zu tun. Mit der Offerte eines Exklusivinterviews versucht er die Reporterin Janine Roth (Meryl Streep) davon zu überzeugen positiv über das neue Vorgehen zu berichten.

Zur selben Zeit erlebt eine Truppe amerikanischer Soldaten in den verschneiten Bergen Afghanistans die Auswirkungen der neuen Kriegsstrategie. Und das nicht nur im positiven Sinne, denn ihr Einsatz in den Bergen erleidet einen Fehlschlag. Unter den Soldaten in den Bergen befinden sich auch Ernest Rodriguez (Michael Peña) und Arian Finch (Derek Luke), zwei ehemalige Studenten des Politikprofessors Stephen Malley (Robert Redford). Er versucht verzweifelt seinen jetzigen Studenten Todd Hayes (Andrew Garfield) davon zu überzeugen, dass man in der Politik etwas verändern kann ohne dieselben Fehler zu begehen, die Rodriguez und Finch begangen haben.

[MEINE MEINUNG]

„Von Löwen und Lämmern“ ist ein unangenehmer Film. Unangenehm aber nicht deswegen, da der Film so schlecht wäre, sondern eher wegen der etwas schwierigen Thematik. Beleuchtet Hollywood das Thema Terrorismus und Krieg, besteht in gewisser Weise immer die Gefahr, dass die Politik der USA und der Krieg gegen den Terror in Afghanistan eine Entscheidung war, die nicht in Frage gestellt werden darf und dass diese Entscheidung die Welt gerettet hat.

Robert Redford verzichtet allerdings auf eine Glorifizierung des Krieges und der politisches Entscheidungen und legt den Fokus auf seine völlig verschiedenen Charaktere. Nicht ohne kritische Untertöne schafft er es so, dass „Von Löwen und Lämmern“ zum einen von Menschen erzählt über deren Schicksal man gerne mehr erfahren möchte und zum anderen ein ernstes aktuelles beleuchtet.

Dadurch, dass sowohl das Pro als auch das Contra des Krieges gezeigt wird, kommt zudem der typische amerikanische Patriotismus in „Von Löwen und Lämmern“ nicht zum Zug, auch wenn in manchen Szenen nicht ganz auf die Lobpreisungen verzichtet wird.

Doch es ist nicht nur die Art, wie Robert Redford seinen Film in Szene gesetzt hat, was „Von Löwen und Lämmern“ zu einem sehenswerten Film macht. Es sich auch die Hauptdarsteller. Redford selbst spielt seine Rolle als Politikprofessor dabei äußerst eindringlich und die Art, wie er seinen Studenten Hayes davon überzeugen möchte, dass Krieg etwas Schlechtes ist, ist wirklich packend. Neben Redford sind es natürlich Tom Cruise und Meryl Streep, die „Von Löwen und Lämmern“ tragen. Die Rolle des Senators ist mit Cruise wirklich gut besetzt und er verleiht der Figur die gewisse Tiefe und gestaltet Irving interessant. Und Streep in der Journalistenrolle ist einfach nur brillant. Streep sieht man ja so gut wie nie in wirklich schlechten Filmen und so überzeugt sie auch in „Von Löwen und Lämmern“.

[FAZIT]

„Von Löwen und Lämmern“ ist kein einfacher Film. Die Thematik ist und bleibt dabei aktuell und wurde von Robert Redford packend in Szene gesetzt. Ohne mit der Patriotismuskeule zu schwingen, packt er das Thema des Afghanistankrieges an und vergisst dabei nicht, dass nicht nur das Thema, sondern auch die Charaktere wichtig sind. Wer sich auf anspruchsvolleres Kino einlassen kann, muss einfach einen Blick auf „Von Löwen und Lämmern“ werfen.

[FILMFAKTEN]

Titel: Von Löwen und Lämmern
Originaltitel: Lions for Lambs
Jahr: 2007
Land: USA
Länge: 92 Minuten
Regie: Robert Redford
Drehbuch: Matthew Michael Carnahan
Darsteller: Robert Redford – Professor Stephen Malley
Meryl Streep – Janine Roth
Tom Cruise – Senator Jasper Irving
Michael Peña – Ernest Rodriguez
Andrew Garfield – Todd Hayes
Peter Berg – Lt. Col. Falco
Kevin Dunn – ANX Editor
Derek Luke – Arian Finch
Larry Bates – Soldat
Christopher May – Soldat
David Pease – Soldat
Heidi Janson – Soldat
Christopher Carley – Sniper
George Back – Student
Kristy Wu – Student
Genre: Drama
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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