1966 war 1994 noch die Zukunft. Schaut man sich, so wie ich es getan habe, den Film „Jerry, das Mondkalb“ an, muss man diesen Fakt im Hintergrund behalten. Taugt die Komödie mit Jerry Lewis (Wo bitte geht es hier zur Front?, Der verrückte Professor) auch heute noch was?
[FILM]
~Inhalt~
Wir schreiben das Jahr 1994. Die USA haben eine Wetterstation auf dem Mond errichtet und genau hier verrichtet der Astronaut Pete Mattemore (Jerry Lewis) seinen Dienst. Nachdem seine beiden Vorgänger verrückt geworden sind, wird Pete kurzerhand mit einer ihm fast unbekannten Frau verheiratet und gemeinsam sollen die beiden den Dienst auf der Wetterstation übernehmen.
Doch so einfach wie es klingt, ist der Job nicht, denn die hübsche russische Kosmonautin der anderen Wetterstation auf dem Mond schmeißt Petes Gefühle ganz schön durcheinander.
~Meine Meinung~
Wenn man vor einigen Jahrzehnten nach dem Inbegriff eines Komikers gesucht hat, war Jerry Lewis immer oben mit dabei. Der Meister des Grimassenschneidens sorgte mit seiner grotesken Komik für viele Lacher und so ist es wenig verwunderlich, dass sein zeitloser Humor auch dann noch funktioniert, wenn die dargestellte Zukunft bereits in der Vergangenheit liegt.
Zugeben, „Jerry, das Mondkalb“ ist vielleicht nicht der beste Jerry Lewis Film, hat aber einige sehr gute Momente, in denen man einfach lachen muss. Alleine, wie spielerisch mit dem amerikanisch/russischen Konflikt umgegangen wird, macht den Film sehenswert. 1966 war dies ein heißes und heikles Thema und umso erstaunlicher ist es, dass hier wirklich bitterböse Seitenhiebe auf die „Roten“ abgelassen werden.
Natürlich lebt der Film zu großen Teilen vom Talent des Hauptdarstellers, doch Jerry Lewis ist es nicht alleine der den Film sehenswert macht. Auch die beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen bereichern den Film. Jerry Lewis Filmfrau Connie Stevens (Sein Name war Parrish, Grease 2) ist nicht nur optisch ein Leckerbissen und mit Anita Ekberg (Das süße Leben, Der Sadist) wurde die perfekte russische Verführung besetzt.
[DVD]
~Bild~
Der Film ist alt und das sieht man der DVD auch an. Wo man bei neuen Filmen oft ein wirklich perfektes Bild hat, ist das Bild bei „Jerry, das Mondkalb“ nicht perfekt, aber immer noch gut. Kleinere Bildstörungen sind einfach dem Alter geschuldet und dank anamorphen 16:9 Bild kommt dennoch Kinofeeling auf.
~Ton~
Der Ton erklingt bei „Jerry, das Mondkalb“ in Mono. Und das sowohl in der synchronisierten Sprachfassung, als auch im englischen Original. Der Filmgenuss leidet darunter natürlich ein wenig, doch bleiben beide Tonspuren hörbar.
Auf Untertitel muss man bei diesem DVD-Release leider verzichten.
~Extras~
Trotz des Alters wurden der DVD Extras spendiert. Neben geschnittenen Szenen gibt es eine Bildergalerie und die englischen Credits.
~Meine Meinung~
Auf den Film reduziert ist die DVD zu „Jerry, das Mondkalb“ in Ordnung aber nicht perfekt. Das Bild könnte trotz des Alters einen Tick besser sein und auch dem Ton hätte ein Remastering nicht geschadet. Das wenig umfangreiche Bonusmaterial ist dabei zu entschuldige, hier gilt auch der Altersbonus.
[FAZIT]
„Jerry, das Mondkalb“ ist ein witziger, wenn auch nicht perfekter Film. Auch wenn die dort gezeigte Zukunft mittlerweile auch in der Vergangenheit liegt, macht die Geschichte um die Wetterstation Spaß. Vor allem die Verwicklungen zwischen dem frisch verheirateten Paar und den russischen Nachbarn sorgt für manchen Lacher und so ist „Jerry, das Mondkalb“ auf jeden Fall einen Blick wert!
[FILMFAKTEN]
Titel: Jerry, das Mondkalb
Originaltitel: Way…way out
Alternativtitel: Das Mondkalb
Jahr: 1966
Land: USA
Länge: 99 Minuten
Regisseur: Gordon Douglas
Drehbuch: William Bowers, László Vadnay
Darsteller: Jerry Lewis – Pete Mattemore
Connie Stevens – Eileen Forbes
Robert Morley – Harold Quonset
Dennis Weaver – Hoffman
Howard Morris – Schmidlap
Brian Keith – Gen. ´Howling Bull‘ Hallenby
Dick Shawn – Igor Valkleinokov
Anita Ekberg – Anna Soblova
William O‘Connell – Ponsonby
Bobo Lewis – Esther Davenport
Sig Ruman – Russian Delegate
Milton Frome – American Delegate
Alexander D‘Arcy – Deuce Hawkins
Linda Harrison – Peggy
James Brolin – Ted Robertson
Genre: Komödie, Science-Fiction
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Sunfilm
[Wertung]
Gnislew: 
(3 / 5)