Es gibt Filme, die sind so schlecht, dass sie irgendwie schon wieder gut sind. Auf fast schon unerklärliche Weise gehört die italienische 70er Jahre Sexklamotte „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ zu dieser Art Film. Zumindest dann, wenn man das Niveau Limbo tanzen lässt und seine Erwartungen ganz weit runter schraubt.

[INHALT]

Sieben junge Männer leben alleine auf einer Insel und halten Ihre Insel für die gesamte Welt. Doch ihr Weltbild verändert sich als eine von einem Blitz entfesselte Feuerbrunst die Insel heimsucht und die sieben Männer zwingt aufs offene Meer zu fliehen.

Nach einiger Zeit landen die Männer auf einer anderen Insel, besiedelt von einem „fremden Tier“. Doch das „Tier“ ist gar kein „Tier“, sondern auch ein Mensch. Nur eben vom anderen Geschlecht. Und das „Tier“ hat auch einen Namen: Filli (Senta Berger). Schon bald bringt Filli Ulli (Giuliano Gemma), dem Anführer der sieben Männer ein neues „Spiel“ – heutzutage Sex genannt – bei, was wesentlich unterhaltsamer ist als nur jagen und essen.

Doch auch in der Steinzeit herrscht Eifersucht und die anderen sechs wollen auch den neuen Spaß erleben. Gut, dass Filli noch einen Haufen Artgenossen hat.

[MEINE MEINUNG]

Schon mal was von Schmackofatz gehört? Nicht! Dann habt ihr auch noch nicht „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ gesehen. Die Frage ist natürlich, ob man damit etwas verpasst hat. Der Film ist nämlich alles andere als gut gealtert. Was 1970 noch brüllend komisch war, ist heute in weiten Teilen nur noch langweilig und blöd.

Warum man mit „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ mich trotzdem unterhalten hat? Zum einen, weil ich den Film vor Urzeiten mal als kleiner Bengel heimlich gesehen habe und zum anderen, weil er halt solch tolle Wortkreationen wie Schmackofatz enthält. Und weil der Film einfach so herrlich trashig wirkt.

Mit Dialogen zum Kopf auf die Tischplatte knallen und schauspielerischen Leistungen, für die sich die Darsteller mit Sicherheit heute schämen, versprüht der Film einen naiven Charme, der den aufgeschlossenen Cineasten in seinen Bann zieht.

[FAZIT]

Wer 1970 männlich und in der Pubertät war, für den sorgte die bepelzte Senta Berger (Toll trieben es die alten Germanen, Die fliegenden Teufel) mit Sicherheit für ein „Hochgefühl“. Heute wirkt „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ eher unfreiwillig komisch als erotisch, kann durch die total schräge Synchronisation aber auch heute noch B-Movie Fans und aufgeschlossene Cineasten zum Lachen bringen. Kurz gesagt: diesen Film liebt man oder man hasst ihn!

[FILMFAKTEN]

Titel: Als die Frauen noch Schwänze hatten
Originaltitel: Quando le donne avevano la coda
Alternativtitel: When Women Had Tails
Jahr: 1970
Land: Italien
Länge: 87 Minuten
Regie: Pasquale Festa Campanile
Drehbuch: Marcello Coscia, Pasquale Festa Campanile
Darsteller: Senta Berger – Filli
Giuliano Gemma – Ulli
Frank Wolff – Grr
Renzo Montagnani – Maluc
Lino Toffolo – Put
Francesco Mulé – Uto
Aldo Giuffrè – Zog
Paola Borboni – Leader of Cavewoman Tribe
Lando Buzzanca – Kao
Genre: Fantasy, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Vertrieb: M.I.B.

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

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