Tierfilme und Naturdokumentationen. War dieses Genre lange Zeit von der Kinoleinwand verschwunden, erlebt es seit „Unsere Erde“ ein Revival. Disneynature, ein Teil der großen Disney-Familie, hat sich ganz solchen Tier- und Naturfilmen verschrieben und bringt nun mit „Im Reich der Raubkatzen“ die Geschichte zweier Löwenfamilien und einer alleinerziehenden Gepardenmama auf die Leinwand.

[INHALT]

Auf der einen Seite des Flusses lebt der Löwenclan um Anführer Fang. Unter ihnen auch Löwenmama Layla und ihre junge Tochter Mara. Auf der anderen Seite des Flusses herrscht ein anderer Löwe mit seinen Söhnen und lauert nur darauf den Fluss überqueren zu können um Fang zu stürzen.

Dann ist da noch Sita, die Gepardendame. Gerade erst hat sie fünf kleine Geparden zur Welt gebracht und muss diese nun auf sich alleingestellt großziehen! So einen wilden Haufen unter Kontrolle zu halten ist keine leichte und oftmals gefährliche Aufgabe.

[MEINE MEINUNG]

Als Tierfilm betrachtet ist „Im Reich der Raubkatzen“ ein schöner Film. In tollen Bildern werden einem die Natur und der Lebensraum der Wildkatzen näher gebracht und gerade den Tierbabys kann man einen gewissen Niedlichkeitsfaktor nicht absprechen.

Aber: Warum wird verzweifelt versucht dem Leben in der Natur eine menschliche Seele aufzudrücken? Warum vermittelt man so ausgetretene Bilder von guten und bösen Tieren? Und warum wiederholt man in der Erzählung immer und immer wieder dieselben Aussagen? Gerade der letze Aspekt stört den Filmgenuss doch ungemein, fühlt man sich doch dadurch stellenweise wie einer der vielen schlechten Scripted Reality Shows. Klar, dem jüngeren Publikum wird es so leichter fallen bestimmte Handlungsmuster zu verstehen, aber ganz ehrlich ein „jetzt ist Mara allein“ weniger hätte es auch getan.

Durch die aufgesetzte, vermenschlichte Geschichte verliert der Film eindeutig an Wirkung. Mir hätte es deutlich besser gefallen, wenn man sich ganz auf passende Musik und faktische Erklärungen verlassen hätte.

Dennoch ist „Im Reich der Raubkatzen“ ein Film, den man einem jüngeren Publikum ans Herz legen kann. Die etwas kleineren werden die Erzählung noch nicht als so aufdringlich empfinden und so ihren Spaß an den großen Katzen und den Brillanz der Bilder haben.

[FAZIT]

„Im Reich der Raubkatzen“ ist ein nicht ganz perfekter Tierfilm. Tolle Bilder treffen auf eine zu vermenschlichte Erzählung. Wer gerne schöne Natur- und Tieraufnahmen sehen möchte, kann ohne zu zögern ins Kino gehen und sich von den Bildern gefangen nehmen lassen, muss aber in der Lage sein über die Off-Stimme gelegentlich hinweghören zu können.

[FILMFAKTEN]

Titel: Im Reich der Raubkatzen
Originaltitel: African Cats
Jahr: 2011
Land: USA
Länge: 89 Minuten
Regie: Alastair Fothergill, Keith Scholey
Drehbuch: Keith Scholey, John Truby
Genre: Dokumentation, Tierfilm
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: Disneynature
Kinostart: 02.02.2012

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

P.S. Unbedingt den Abspann ansehen!

Diese Besprechung wurde auf Grund eines Pressescreenings des Films verfasst!

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