Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Sex, Drugs und Rock’n’Roll! Für einige Menschen ein Mythos, für andere Menschen ein Lebensgefühl und ganz bestimmt immer guter Stoff für einen Film. Cameron Crowe (Jerry Maguire, Vanilla Sky) nimmt diese drei Schlagworte und macht daraus den Film „Almost Famous“.

[INHALT]

Gerade einmal 15, bekommt William (Patrick Fugit) eine einmalige Chance. Für das Musikmagazin Rolling Stone, soll er die Newcomer-Band Stillwater einige Tage begleiten und eine Story über deren US-Tour schreiben. Ehe William weiß, wie ihm geschieht, sitzt er schon neben seinen Idolen im Tourbus und wird hautnah Zeuge, was es heißt den Rock’n’Roll Lebensstil zu leben.

Nach und nach wird er immer weiter in diese Welt hineingezogen und zwischen William, dem Stillwater Leadsänger Russel (Billy Crudup) und der Bandmuse Penny Lane (Kate Hudson) entwickelt sich eine besondere Freundschaft und aus dem eigentlich nur wenige Tage dauernden Besuch, werden mehrere Wochen, was dazu führt, dass sich die ursprünglich kleine Geschichte für den Rolling Stone zu einer ganz großen entwickelt.

[MEINE MEINUNG]

In den 70ern scheint die Musikwelt noch eine völlig andere als heute gewesen zu sein. Damals wurden Superstars noch nicht von den Bohlens dieser Welt künstlich erschaffen und nach kurzer Zeit für ein frisches Gesicht wieder abgesetzt. Damals war Rock ein Lebensgefühl und in genau dieses Lebensgefühl saugt Crowe seine Zuschauer hinein. Mit dem unerfahrenen William führt er eine Hauptfigur ein, die perfekt verdeutlicht, wie man dem Lebensgefühl Rock’n’Roll verfallen kann und wie auch schon zu einer Zeit ohne Internet und ohne eine schnelllebige Medienwelt Stars aufgebaut werden und Fans generiert werden. Geschickt spielt Crowe mit den Problemen, die sich für William aus seiner engen Freundschaft zur Band und den Forderungen seiner Auftraggeber ergeben. Drastisch lässt Crowe die erste Liebe und die Tücken der freien Liebe entdecken und perfekt untermalt Crowe das ganze immer mit der passenden Musik.

„Almost Famous“ ist für mich ein filmisches Kunstwerk, das zwar eine Geschichte erzählt, die es in anderer Form schon häufig gegeben hat, der Crowe in seiner Variation aber eine völlig neue Seite abverlangt und so sehenswert macht. Durch seine ganz besondere Art der Inszenierung und den tollen Darstellern ist es ihm sogar gelungen einen Film zu erschaffen, den man sich gerne ein zweites Mal anschaut.

[FAZIT]

„Almost Famous“ ist ein Stück Poesie in einer Filmwelt, die zu weiten Teilen nur noch auf Gewinnoptimierung getrimmt ist. Wie die Rock’n’Roll Thematik des Films, ist das Gesamtwerk „Almost Famous“ der Beweis, dass man mit ein wenig Mut, dem verlassen von ausgetretenen Pfaden und einem Gespür für das Medium, Filme geschaffen werden können, die schlichtweg großartig sind.

[FILMFAKTEN]

Titel: Almost Famous
Originaltitel: Almost Famous
Jahr: 2000
Land: USA
Länge: 162 Minuten
Regie: Cameron Crowe
Drehbuch: Cameron Crowe
Darsteller: Billy Crudup – Russell Hammond
Frances McDormand – Elaine Miller
Kate Hudson – Penny Lane
Jason Lee – Jeff Bebe
Patrick Fugit – William Miller
Zooey Deschanel – Anita Miller
Michael Angarano – Young William
Anna Paquin – Polexia Aphrodisia
Fairuza Balk – Sapphire
Noah Taylor – Dick Roswell
John Fedevich – Ed Vallencourt
Mark Kozelek – Larry Fellows
Philip Seymour Hoffman – Lester Bangs
Liz Stauber – Leslie
Jimmy Fallon – Dennis Hope
Genre: Drama, Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Sony Pictures / Columbia Pictures

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.