Im Bereich der Animationsfilme reißt der Strom an neuen Filmen nicht ab. Aus Frankreich kommt nun ein neuer Vertreter dieses Genres und zwar der Film „Ein Monster in Paris“. Ich habe mir die Blu-ray einmal genauer angeschaut.

[FILM]

~Inhalt~

Paris im frühen 20. Jahrhundert. Der schüchterne Emil und der Erfinder Raoul experimentieren unerlaubter Weise in einem Gewächshaus mit allerlei Tinkturen herum und verwandeln so einen Floh von einem winzigen Lebewesen in einen Riesenfloh.

Der Floh flieht aus dem Gewächshaus und von nun an, wird Paris von einem „Monster“ terrorisiert. Doch eigentlich will der Floh kein Chaos stiften, sondern ist ein friedliebendes Wesen und dazu ein begnadeter Sänger. In der Varietékünstlerin Lucille findet er auch bald eine neue Freundin und Freunde kann das vermeintliche Monster auch gut gebrauchen. Die Polizei und das Militär sind nämlich bereits hinter dem Riesenfloh her!

~Meine Meinung~

„Ein Monster in Paris“ ist technisch vielleicht nicht der perfekte Film, aber der Film überzeugt auf vielen anderen Ebenen umso mehr. Die Geschichte um den vermeintlichen Riesenfloh ist für mich eine Liebeserklärung an die Chansonmusik und eine wunderbare Erzählung über Liebe und Freundschaft, aber auch über Missverständnisse die in den besten Freundeskreisen passieren können.

Lucilles Lied über die Seine, ob nun alleine oder im Duett gesungen steht dabei symbolisch für alles was den Film ausmacht und gerade in der Version in der Lucille das Lied zusammen mit dem Floh vorträgt, bekommt man als Zuschauer ein gutes Gefühl dafür, wie eng die Freundschaft zwischen Lucille und dem Floh bereits nach kurzer Zeit geworden ist.

Doch nicht nur emotional kann der Film berühren, immer wieder hält „Ein Monster in Paris“ kleine Gags parat, die den Film auflockern, dabei aber nie aufgesetzt und zu albern wirken. Zudem wird darauf geachtet, dass es neben den offensichtlich ulkigen Szenen auch subtileren Humor gibt, der ganz klar auf ein älteres Publikum abzielt. Die Produktion spendiert „Ein Monster in Paris“ zwar nicht so viele solcher Witze, wie man es aus Dreamworks-Filmen kennt, doch immer noch genug, damit der Film nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen gefällt.

Leichte Abstriche muss man allerdings bei der Erzählweise machen. Leider ist „Ein Monster in Paris“ dann doch ein wenig zu gradlinig inszeniert und stellenweise dann auch einen Tick zu langatmig. Der Mittelteil des Films hätte aus meiner Sicht ruhig einige Minute kürzer ausfallen dürfen, doch insgesamt gesehen, fällt diese kleine Schwäche nicht allzu sehr ins Gewicht, so dass „Ein Monster in Paris“ ein Animationsfilm ist, der die meiste Zeit Spaß macht und den ich mit bei Gelegenheit wohl auch noch ein zweites Mal anschauen werde.

[Blu-Ray]

~Bild~

Technisch liefert die Blu-ray ein nahezu perfektes Bild ab. Farbintensiv, gestochen scharf und ohne irgendwelche Störungen. Also genau das, was man von einer Blu-ray erwartet.

~Ton~

Der Ton auf der Blu-ray klingt ebenfalls gut, sorgt aber leider auch in Bezug auf die Ausstattung für einen kleinen Wehrmutstropfen. Zwar liegt der Film sowohl in einer englischen als auch in einer deutschen Fassung vor, bei einer französischen Produktion wäre eine entsprechende Tonspur allerdings fein gewesen. Die beiden vorhandenen DTS-HD Spuren klingen dafür sauber und überzeugen vor allem bei den Gesangseinlagen.

Auf Untertitel wurde leider auch verzichtet. Nur die englischen Gesangspassagen sind deutsch untertitelt, dabei allerdings nicht immer perfekt übersetzt.

~Extras~

Die Unsitte vieler Blu-rays das Bonusmaterial nicht hochauflösend zu präsentieren pflegt leider auch „Ein Monster in Paris“. Zudem sind die Extras nicht gerade üppig. Zwei Features, ein Interview und der Trailer sind halt etwas wenig.

~Meine Meinung~

Leider wird die Ausstattung zu „Ein Monster in Paris“ dem Film nicht gerecht. Die Bildqualität stimmt und die mitgelieferten Tonspuren klingen auch ordentlich, doch leider fehlt eine französische Tonspur genauso, wie umfangreiches Bonusmaterial. Ich bin mir sicher, dass es zu diesem Film soviel mehr zu erzählen gibt, als das, was es in den beiden Features und dem Interview zu sehen gibt.

[FAZIT]

„Ein Monster in Paris“ ist ein schöner Animationsfilm abseits des Hollywoodeinheitsbreis. Mit wundervollen Gesangseinlagen, liebenswürdigen Charakteren und einer schönen Geschichte, weiß der Film Groß und Klein zu begeistern und etabliert sich trotz der scheinbar übermächtigen Konkurrenz aus Übersee in der Spitzengruppe des Animationsfilms. Schade, dass es dieser Geheimtipp nicht in die deutschen Kinos geschafft hat.

[FILMFAKTEN]

Titel: Ein Monster ein Paris
Originaltitel: Un monstre à  Paris
Jahr: 2011
Land: Frankreich
Länge: 90 Minuten
Regisseur: Bibo Bergeron
Drehbuch: Bibo Bergeron, Stéphane Kazandjian
Stimmen (OV): Mathieu Chedid – Francoeur
Vanessa Paradis – Lucille
Gad Elmaleh – Raoul
François Cluzet – Le préfet Maynott
Ludivine Sagnier – Maud
Julie Ferrier – Madame Carlotta
Bruno Salomone – Albert
Sébastien Desjours – Emile
Genre: Animation, Kinder-/Familenfilm, Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Verleih: Universum Film
Erscheinungsdatum: 20.04.2012

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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