In heutigen Hollywoodkomödien geht es heutzutage oftmals eher derb zu Sache. Oder aber es wird eine konstruierte romantische Komödie nach der nächsten auf die Leinwand gebracht. Filme, in diesem Genre mit unverbrauchten Ideen findet man selten und daher ist es umso schöner „Wie beim ersten Mal“ entdeckt zu haben. Große Namen und eine gefühlvoll erzählte Geschichte machen diesen Film über ein alterndes Ehepaar auch für jüngere Semester interessant.

[FILM]

~Inhalt~

31 Jahre sind Kay (Meryl Streep) und Arnold (Tommy Lee Jones) mittlerweile verheiratet, doch seit vielen Jahren ist ihre Ehe nicht mehr als ein nötiges Übel. In festen Tagesabläufen festgefahren leben die beiden mehr nebeneinander her, anstatt ein liebesvolles Miteinander zu erleben. Geschlafen wird in unterschiedlichen Zimmern doch keiner der beiden will einen Schritt aufeinander zu machen oder über Scheidung nachdenken.

Vor allem Kay leidet unter dem Zustand der Ehe und hat schließlich genug. Eine Paartherapie beim auf diesem Bereich erfahrenen Dr. Feld (Steve Carell) scheint die richtige Lösung für die Eheprobleme zu sein und so bucht Kay eine Therapie bei ihm für sich und ihren Mann.

Nur wiederwillig, tritt Arnold die Therapie an und der Erfolg scheint sich nicht wirklich einzustellen. Waren Kays Bemühungen umsonst und zerbricht die lange Ehe oder kann Dr. Feld die Liebe doch noch einmal neu entfachen?

~Meine Meinung~

„Wie beim ersten Mal“ ist ein gemächlich erzählter Film, der durchaus einige überspitze Momente hat, seinen Reiz aber genau durch diese ruhige Art bezieht. David Frankel (Der Teufel trägt Prada, Marley & Ich) lässt sich genug Zeit seine Figuren und deren Probleme einzuführen und verleiht Kay und Arnold eine gewisse Tiefe, so dass man mit den beiden mitfiebert und ihr Handlungen nachvollziehen kann. Klasse ist dann natürlich, dass Meryl Streep (Glaubensfrage, Machtlos) und Tommy Lee Jones (Lincoln, Der Herr des Hauses) ihre Rollen glaubhaft verkörpern und zwischen den beiden die Chemie einfach stimmt. Meryl Streep und Tommy Lee Jones könnten auch im wahren Leben ein Ehepaar sein, so gut spielen die beiden.

Geschickt umschifft David Frankel bei seiner Inszenierung auch alle möglichen Peinlichkeiten. Gerade das Thema Sex im Alter kann schnell für Peinlichkeiten sorgen und in Teenie-Komödien liefert dieser Bereich oft Grund zum Fremd schämen. Anders in „Wie beim ersten Mal“. Wenn Dr. Feld Kay und Arnold hier zu Intimität auffordert wird diese nicht nur in sehr berührenden Bildern gezeigt, das Ganze bekommt auch noch genau die richtige Dosis Humor spendiert.

[Blu-ray]

~Bild~

Das Bild der Blu-ray zu „Wie beim ersten Mal“ ist erstklassig. Gestochen scharf präsentiert sich das 1080p Bild und macht so den Filmabend nicht nur auf Grund der Geschichte, sondern auch wegen der technischen Seite zum Genuss.

~Ton~

Auch der Ton weiß bei „Wie beim ersten Mal“ zu überzeugen. Sowohl die deutsche Tonspur, als auch die englische Tonspur befinden sich in DTS-HD Master Audio 5.1 auf der Blu-ray und auch wenn es nur wenige Surroundeffekte gibt, kommt der Ton gut zur Geltung. Schön ist auch, dass Meryl Streep und Tommy Lee Jones beide sehr angenehme Synchronstimmen haben und der Film so sowohl im Original, als auch in der übersetzten Fassung gut zu genießen ist.

Optional zu den beiden Tonspuren kann man deutsche Untertitel hinzuschalten.

~Extras~

Neben einigen Trailern, wurden der Blu-ray zu „Wie beim ersten Mal“ auch einige filmspezifische Extras spendiert. So gibt es das Feature „Tipps für eine glückliche Ehe“, ein kurzes Making-Of und einige Interviews mit den Hauptdarstellern, sowie dem Regisseur.

Für Freunde von FSK-Logo freien Covern, hat die Blu-ray zudem ein Wendecover, so dass sich „Wie beim ersten Mal“ auch optisch klasse im Regal präsentiert.

~Meine Meinung~

Mit hat die Blu-ray gut gefallen. Das Bild überzeugt auf ganzer Linie und auch der Ton wird dem Medium gerecht. Das Bonusmaterial zu „Wie beim ersten Mal“ ist auch gelungen, ich hätte mir zwar ein etwas längeres Making-Of oder Audiokommentare gewünscht, aber auch so macht es Spaß durch die Extras zu „bummeln“.

[Fazit]

„Wie beim ersten Mal“ ist ein fantastischer, ruhiger Film mit tollen Hauptdarstellern und einer feinfühlig erzählten Geschichte, die in vielen Fällen vermutlich gar nicht so weit von realen Ehen entfernt ist. In einer Zeit, in der Menschen ihre langjährige Ehe lieber wegschmeißen als zu versuchen sie zu retten ist dieser Film ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass es auch anders gehen kann und unterhält aber auch all diejenigen, die noch nicht so lange verheiratet sind, in einer Beziehung leben oder Single sind. „Wie beim ersten Mal“ ist einfach ein Film für alle, die sich auf eine ruhige romantische Komödie mit „reifen“ Hauptdarstellern einlassen können.

[FILMFAKTEN]

Titel: Wie beim ersten Mal
Originaltitel: Hope Springs
Jahr: 2012
Land: USA
Länge: 99 Minuten
Regie: David Frankel
Drehbuch: Vanessa Taylor
Darsteller: Meryl Streep – Kay
Tommy Lee Jones – Arnold
Steve Carell – Doctor Feld
Jean Smart – Eileen, Kay‘s Friend
Ben Rappaport – Brad, Their Son
Marin Ireland – Molly, Their Daughter
Patch Darragh – Mark, Their Son-in-Law
Brett Rice – Vince, Arnold‘s Friend
Becky Ann Baker – Cora, The Waitress
Elisabeth Shue – Karen, The Bartender
Charles Techman – Charlie, The Docent
Daniel Flaherty – Danny, The Bookstore Clerk
Damian Young – Mike, The Innkeeper
Mimi Rogers – Carol, The Neighbor
Ann Harada – Ann, The Happy Wife
Genre: Drama, Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: Universum Film / Wild Bunch Germany

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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