Real oder nicht? Das ist die Kernfrage in „Ruby Sparks“. Bis es allerdings soweit ist und man sich diese Frage stellt, darf man erstmal ein wenig Film schauen. So wie ich! Ich habe mir „Ruby Sparks“ auf DVD angesehen und werde im folgenden über Film und Scheibe berichten.

[FILM]

~Inhalt~

Einst war Calvin (Paul Dano) ein gefeierter junger Schriftsteller. Doch nun leidet das einstige Wunderkind unter einer Schreibblockade. Auf das Anraten seines Therapeuten schreibt er über die Liebe seines Lebens und wie das Leben so spielt, steht seine Traumfrau plötzlich bei ihm in der Küche. Wieso kann sich Calvin selbst nicht erklären. Ist er etwa um die Häuser gezogen und dabei „Glück“ gehabt?

Bald stellt sich jedoch heraus, dass Ruby Sparks (Zoe Kazan) nicht einfach nur Calvins Traumfrau ist, sondern wirklich eine ganz besondere Frau, die sein Leben auf den Kopf stellen wird.

~Meine Meinung~

Was auf den ersten Blick wie eine x-beliebige romantische Komödie klingt ist auf den zweiten Blick ein Märchen über Einsamkeit, die Liebe und Träume die in Erfüllung gehen. Mit zwei sympathischen Hauptdarstellern besetzt freut man sich über jede Minute Film und die vielen Wendungen, die manchmal fröhlich stimmen, aber auch ernste Töne anschlagen.

Wenn Ruby Sparks von Calvin Freunden auf die Größe Ihrer Brüste reduziert wird, ist dies ein Hinweis auf das verschrobene Frauenbild das uns immer wieder vorgehalten wird, auf der anderen Seite zeigt der Film allerdings auch, dass eben Äußerlichkeiten nicht das A und O einer Beziehung ausmachen, sondern es auch auf die inneren Werte ankommt.

Auch verdeutlicht „Ruby Sparks“, wie schnell man sich auch in einer glücklichen Beziehung auseinanderleben kann. Sei es dadurch, dass alles zu harmonisch abläuft oder dadurch, dass man sich einfach nichts mehr zu erzählen hat. Die Filmfigur Ruby Sparks beherbergt dabei die unterschiedlichsten Frauentypen. Mal ist sie die liebe Hausfrau, dann die klammernde Freundin und dann das depressive Monster.

Sehr feinfühlig zeigt das Regieduo Jonathan Dayton und Valerie Faris, die zuvor schon „Little Miss Sunshine“ gemeinsam gedreht haben, wie eng Freude, Angst, Trauer und Ärger in eine Beziehung beisammen liegen und dass eine Beziehung immer mehr ist als nur der erste Schub Verliebtheit.

Dass das Finale des Films dann weniger überraschend als erwartet ausgefallen ist, hat mich durch den tollen Restfilm dann auch nicht wirklich geärgert. Wenn ein Film über die gesamte Laufzeit überzeugt und immer wieder durch einen sehr ruhigen, subtilen Humor überzeugt, dann kann ich auch über eine kleine Schwäche im Abschluss hinwegsehen.

[DVD]

~Bild~

Das Bild der DVD ist gut. Zwar erreicht die Schärfe nie die Klarheit einer 1080p Blu-ray, doch auch so sieht „Ruby Sparks“ verdammt gut aus. Es gibt kein nennenswertes Bildrauschen, das Bild ist nie körnig und die Farben sind satt und kräftig. So soll es sein.

~Ton~

Der Ton der „Ruby Sparks“-DVD überzeugt ebenfalls. In Deutsch und in Englisch gibt es den Film in 5.1 Dolby Digital Ton und auch wenn es sich bei „Ruby Sparks“ um einen dialoglastigen Film und keinen Actionreißer handelt, werden die Kanäle in den richtigen Momenten eingesetzt. Gerade bei den mit Musik untermalten Szenen wirkt der 5.1 Ton gut und unterstützt so die erzeugte Stimmung. Zudem befindet sich noch die französische und eine spanische Dolby Digital 5.1 Fassung auf der DVd

Optional zu den beiden Sprachfassungen lassen sich deutsche, englische, französische, spanische und niederländische Untertitel einblenden.

~Extras~

Das Bonusmaterial auf der DVD könnte ruhig etwas umfangreicher sein. Surft man den Extras-Menüpunkt an, findet man dort drei Features und den Trailer zum Film. Gerade so ein vielschichtiger Film wie „Ruby Sparks“ hätte meiner Meinung nach mindestens einen Audiokommentar verdient gehabt.

~Meine Meinung~

Technisch ist die DVD zu „Ruby Sparks“ gelungen, vom Bonusmaterial enttäuscht mich die Scheibe dann doch ein wenig. Der Film bietet einfach so viel Diskussionsstoff und Interpretationsfreiraum, dass ich mir einen Audiokommentar des Regieduos und der beiden Hauptdarsteller wirklich gewünscht hätte und auch sonst, wäre noch der ein oder andere Blick mehr hinter die Kulissen sehr erfreulich gewesen.

[Fazit]

„Ruby Sparks“ ist vielleicht nicht der perfekte Film, aber nah dran. Vor allem dieser Film über die Suche nach der Traumfrau und die Selbstfindung kein weichgespülter Hollywoodstreifen, sondern ein Film mit Seele. Dadurch trifft „Ruby Sparks“ zwar mit Sicherheit nicht den Geschmack der Massen, aber mitten ins Herz vieler Cineasten.

[FILMFAKTEN]

Titel: Ruby Sparks
Originaltitel: Ruby Sparks
Jahr: 2012
Land: USA
Länge: 94 Minuten
Regie: Jonathan Dayton, Valerie Faris
Drehbuch: Zoe Kazan
Darsteller: Paul Dano – Calvin Weir-Fields
Zoe Kazan – Ruby Sparks
Chris Messina – Harry
Annette Bening – Gertrude
Antonio Banderas – Mort
Aasif Mandvi – Cyrus Modi
Steve Coogan – Langdon Tharp
Toni Trucks – Susie
Deborah Ann Woll – Lila
Elliott Gould – Dr. Rosenthal
Alia Shawkat – Mabel
Jane Anne Thomas – Saskia
John F. Beach – Adam
Eleanor Seigler – Mandi
Emma Jacobs – Party Goer at Langdon’s
Genre: Fantasy, Komödie, Liebe/Romantik
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Vertrieb: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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