Das Fernsehfilme kurz vor oder nach der Ausstrahlung auch auf DVD und Blu-ray erscheinen ist nichts neues. So erfuhr auch der Sat1-Film „Der Minister“ eine Auswertung fürs Heimkino. Ich habe mir den Film und die Blu-ray einmal genauer angesehen.

[FILM]

~Inhalt~

Schon in der Schule schreibt Franz Ferdinand von und zu Donnersberg (Kai Schumann) lieber von seinem Freund und Sitznachbarn Max Drexel (Johann von Bülow) ab anstatt selber zu büffeln doch auch wenn es erst einmal so aussieht, als wenn der junge Franz Ferdinand Max nur ausnutzen würde, ist dieses Duo ein unschlagbares Team. Wenn Max nämlich mal Mist gebaut hat, kann Franz Ferdinand ihn mit seinem guten Namen rausboxen.

Und auch nach der Schule bleiben Donnersberg und Drexel befreundet. Mehr noch, Max wird der Mann hinter Franz Ferdinand, den es in die Politik zieht und der schließlich Minister in Berlin wird.

Irgendwann jedoch hat Drexel keine Lust mehr nur der Ghostwriter für Donnersberg zu sein und beschließt dessen politische Karriere zu torpedieren. Da seine Aktionen Franz Ferdinands Karriere eher helfen als Schaden, packt er schließlich härtere Mittel aus und rückt mit der Wahrheit über Donnersbergs Doktortitel heraus. Die Doktorarbeit des Ministers wurde nämlich ebenfalls von Drexel geschrieben und zudem noch dreist zusammengeklaut!

~Meine Meinung~

Klingt die Idee auf Grundlage der Geschichte von Karl-Theodor zu Guttenberg eine Satire zu drehen erstmals ganz gut und hat Kai Schumann auch eine nicht von der Hand zuweisende Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Bundesminister, so ist der Film leider schlussendlich leider nicht wirklich gelungen.

Wenn aus Angela Merkel Angela Murkel wird, ist dies schon nichts witzig. Wenn das Bundeskabinett auf den Arm genommen werden soll, gelingt dies nicht und ist nicht witzig und auch sonst fehlen dem Film irgendwie die hellen Momente! Die aufgesetzten Familienprobleme im Hause Drexel machen es dem Film dann auch nicht gerade leichter.

„Der Minister“ ist für meinen Geschmack viel zu seicht geraten für eine Satire. Von keiner Filmfigur kommt mal ein richtiger böser Spruch, kein Handlungsstrang wurde etwas überzogen dargestellt. Vielmehr versucht man mit Zoten und einer vorgespielten Seriosität die Geschichte zu erzählen. Hatte das Autorenteam etwa Angst vor Klagen des echten Ministers?

In Anbetracht dessen, dass es sich um eine Fernsehproduktion handelt, darf man natürlich nicht die Maßstäbe für eine Kinoproduktion ansetzen, doch selbst für einen Fernsehfilm hat „Der Minister“ bei mir keinen guten Eindruck hinterlassen.

[Blu-ray]

~Bild~

Betrachtet man das Bild der Blu-ray gibt es keinen Grund zur Klage. In 1080p darf man den Fernsehfilm im Heimkino genießen und bekommt so sogar ein besseres Bild als bei einer Fernsehausstrahlung geboten.

~Ton~

Auch der Ton kann überzeugen. In kräftigem 5.1 DTS HD-Master Audio kommt „Der Minister“ ins Heimkino und gerade bei den mit Musik unterlegten Szenen kommen die Surroundboxen auch gut zur Geltung. Die eigentliche Dialoge sind auch jederzeit gut verständlich, so dass technisch alles in Butter ist.

~Extras~

Der Umfang des Bonusmaterial zu „Der Minister“ ist völlig okay. Ein Making Of, entfallene Szenen und Outakes bietet den Mehrwert den man erwartet. Das heimliche Highlight der Extras erlebt man allerdings bereits vor dem Film. Ein von Franz Ferdinand von und zu Donnersberg gesprochener Copyright-Hinweis. Und so hart es kling, dies ist leider auch der beste Gag auf der Blu-ray.

~Meine Meinung~

Von technischer Seite kann die „Der Minister“-Blu ray überzeugen. Das Bild und der Ton sind gut, die Extras ausreichend umfangreich. Wenn doch nur der Film etwas besser geworden wäre.

[Fazit]

„Der Minister“ ist der gescheiterte Versuch eine vielversprechende Geschichte aus dem Leben in eine Satire umzuwandeln. Zu seicht wird mit dem Thema umgegangen und der Versuch Witze einzustreuen mag auch nicht so recht gelingen. Um sich nebenbei berieseln zu lassen, kann man „Der Minister“ im Fernsehen schon einmal laufen lassen, die volle Aufmerksamkeit benötigt dieser Film allerdings nichts und ist es somit auch nicht wert in die Filmsammlung zu wandern.

[FILMFAKTEN]

Titel: Der Minister
Jahr: 2013
Land: Deutschland
Länge: 89 Minuten
Regie: Uwe Janson
Drehbuch: Dorothee Schön
Darsteller: Kai Schumann – Franz Ferdinand von Donnersberg
Johann von Bülow – Max Drexel
Alexandra Neldel – Viktoria von Donnersberg
Stefanie Stappenbeck – Lisa Drexel
Katharina Thalbach – Angela Murkel
Peter Prager – Ehemann der Kanzlerin
Thomas Heinze – Chefredakteur Jan Breitmann
Susan Sideropoulos – Karin Breitmann
Walter Sittler – Rochus von Donnersberg
Reiner Schöne – Doktorvater
Christoph Hofrichter – Finanzminister Schäuffele
Klaus-Peter Grap – Außenminister Wellerweste
Matthias Koeberlin – Kernmann
Petra Berndt – Mutter Drexel
Klaus Schindler – Generalinspekteur
Genre: Komödie
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Vertrieb: Universal / Pandastorm

[Wertung]

Gnislew: 1 out of 5 stars (1 / 5)

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