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Zombies laufen einen mittlerweile an jeder Ecke über den Weg. Mal werden sie als Spielzeug verniedlicht, dann stehen sie im Zentrum eines Computerspiels und in Filmen sind die hirnfressenden Untoten ja eh seit Urzeiten zu Hause. Neu ist allerdings, dass nun auch Kuba Zombiefilme macht und zwar in Form der Horrorkomödie „Juan oft he Dead“.

[INHALT]

Juan (Alexis Dà­az de Villegas) ist ein Überlebenskünstler und schlägt sich mit Gelegenheitjobs durch. Als er bei einem Angelausflug mit seinem besten Freund Lazaro (Jorge Molina) im Hafen von Havenna eine nicht ganz so tote Wasserleiche am Haken hat, ist dies ein Vorzeichen für eine abermalige Revolution in Kuba. Sie ist der Vorbote der Zombievolution.

Während das Staatsfernsehen stur behauptet, dass diese Zombies ein Haufen US gelenkter Dissidenten ist, kommt Juan während eines Rettungsakts der eigenen Familienanhörigen eine neue Geschäftsidee. Warum sollte man diese Zombies nicht gegen Geld aus dem Weg räumen? Eine Geschäftsmodell mit Zukunft!

[MEINE MEINUNG]

„Juan of the Dead“ ist ein gelungener Film. Kuba ist zwar jetzt nicht das Land, aus dem man einen Zombiefilm erwartet, aber alleine das Regisseur Alejandro Brugués genau dieses Thema wählt, spricht dafür, dass Zombies halt Zuschauer anziehen.

Doch halt! „Juan of the Dead“ ist mehr als ein plumper Zombiefilm aus einem Land, aus dem man sonst kaum Filme zu Gesicht bekommt. Vielmehr ist der Film eine Kritik am diktatorischen Regimes eines Landes, dass vor allem für seinen Rum und seine Zigarren bekannt ist. Kritik an einem Land, dass auch gut 50 Jahre nach der großen Revolution immer noch im Clinch mit den vereinigten Staaten liegt. Und wie könnte man Kritik besser verpassen ohne den Machthabern und Systemsympathisanten direkt vor den Kopf zu stoßen als mit einem Zombiefilm, bei dem der Zuschauer in erster Linie Zombies sieht und einem Haufen Kleinkrimineller dabei zuschaut wie sie die Untoten blutig aus dem Weg räumen?

Und tätsächlich funktioniert „Juan of the Dead“ auch dann, wenn man diesen politischen Aspekt einmal außen vor lässt. Der Film liefert eben auch ohne Systemkritik ab und ist dann eben „nur“ die gelungene Horrorkomödie die viele in ihm sehen. Auch ohne Hintergedanken macht es Spaß Juan und seinen Kumpels dabei zuzuschauen, wie sie aus der Not eine Tugend machen. Wie sie mit immer größer werdenden Zombiehorden kämpfen und wie Genretypisch auch mal ein wenig Blut verspritzt wird. Nicht ganz zufällig klingt der Filmtitel ähnlich wie „Shaun of the dead“ und nicht ganz zufällig spielt in beiden Filmen der humoristische Umgang mit einer Zombieapokalypse eine wichtige Rolle.

Provokativ gesprochen könnte man „Juan of the Dead“ auch als kubanische „Shaun of the dead“ Kopie bezeichnen, doch wie bereits geschrieben ist der Film trotz seiner thematischen nähe ein völlig eigenständiger Film und mehr als ein Abklatsch des Simon Pegg Films.

[FAZIT]

Als Zombiefilm ist „Juan of the Dead“ in erster Linie erst einmal für Genrefreunde interessant. Nimmt man allerdings als zweite Ebene die unterschwellige Systemkritik hinzu, die Regisseur Alejandro Brugués in seinen Film mit einfließen lässt, dann ist der Film plötzlich ein Werk für ein viel breiteres Publikum und zwar für Zuschauer, die auch gerne bei Filmen mal interpretieren und analysieren. Möchte man aus dieser Perspektive den Film genießen, sollte man allerdings keinen schwachen Magen haben. Auch wenn der Film kein Splatterfilm ist, gibt es so manchen Tropfen Blut zu sehen und so mancher Zombie macht auf unschöne Art und Weise die Biege.

[FAKTEN]

Titel: Juan of the Dead
Originaltitel: Juan de los Muertos
Genre: Horror, Komödie
Regie: Alejandro Brugués
Drehbuch: Alejandro Brugués
Darsteller: Alexis Dà­az de Villegas – Juan
Jorge Molina – Lazaro
Andros Perugorrà­a – Vladi
Andrea Duro – Camila
Jazz Vilá – La China
Eliecer Ramà­rez – El Primo
Blanca Rosa Blanco – Sara
Susana Pous – Lucà­a
Antonio Dechent – Father Jones
Eslinda Nàºñez – Berta
Elsa Camp – Yiya
Pablo Alexandro González Ramy – El Niño
Juan Miguel Mas – Mario
Argelio Sosa – Rogelio
Marisol Egurrola – Abuela Amurrada
Erscheinungsjahr: 2011
Land: Kuba, Spanien
Laufzeit: 92 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Die Rechte des Szenenbilds liegen bei Pandastorm Pictures

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