Zeitreisen sind ja ein beliebtes Thema in Filmen. Bereits Klassiker wie „Die Zeitmaschine“ haben sich mit diesem Thema befasst und die „Zurück in die Zukunft“-Trilogie gilt für viele auch heute noch zu den besten Filmen die es gibt. „Looper“ betrachtet das Thema Zeitreisen ebenfalls und die große Frage ist, wie würdest Du reagieren, wenn Du plötzlich dein älteres ich töten musst?

[INHALT]

Im Jahr 2074 sorgen perfektionierte Ermittlungsmethoden dafür, dass ein Mord nahezu nicht mehr möglich ist ohne dafür belangt zu werden. Für das organisierte Verbrechen ist dies natürlich ein echtes Problem und so bezahlen sie sogenannte Looper die die Drecksarbeit erledigen und unliebsame Zeugen aus dem Weg räumen. Diese Zeugen werden gut verpackt und via Zeitreise ins Jahr 2044 zurück geschickt, wo die Looper bereits mit geladener Waffe auf sie warten und eigentlich nur noch abdrücken müssen.

Der Nachteil an dem Job, nach 30 Jahren wird ein Looper selbst in der Zeit zurück geschickt um beseitigt zu werden und für das ältere ich von Joe (Bruce Willis) ist dieser Zeitpunkt nun gekommen. Als der ältere Joe in der Vergangenheit ankommt, zögert sein jüngeres ich (Joseph Gordon-Levitt) den Abzug zu drücken und so kann der ältere Joe sich befreien und entkommen.

Dem Auftraggeber aus der Zukunft, Abe (Jeff Daniels), gefällt dies natürlich gar nicht und so bläßt er zur großen Jagd auf die beiden Joes.

[MEINE MEINUNG]

Wenn es mal wieder ein toller Zeitreisefilm sehen möchte, ist bei „Looper“ genau richtig. Regisseur Rian Johnson (Brick, Brothers Bloom) gelingt es die richtige Mischung zwischen Action und Drama zu finden erschafft einen Film der einige Interessante Fragen aufwirft.

Die wichtigste Frage ist natürlich die, ob man fähig ist sein eigenes älteres ich zu töten. In gewisser Weise kommt dies ja einem Selbstmord gleich, wenn auch einem 30 Jahre versetzen Selbstmord. Schön zeigt der Film, dass ein kurzer Moment des Zögerns einem das Leben retten kann. Wie oft sieht man in Filmen bei Selbstmordversuchen, dass ein kurzer Moment des Zögerns den Rettern die Chance gibt den Suizidgefährdeten zu retten! Und genau dieser Moment des Zögerns rettet dem älteren Joe ja in „Looper“ ebenfalls das Leben.

Doch abgesehen von der philosophischen Ebene zeigt der Film einige gute Actionsequenzen, von denen „Looper“ sein Tempo bezieht. Alleine die erste Flucht von Joe vor seinem jüngeren ich ist wirklich sehenswert und da die Filmfigur Abe eine ganze Armada an Gegnern auf die beiden Joes hetzt kracht es auch später im Film.

Dennoch verliert Johnson nie seine Geschichte aus den Augen, gibt seinen Figuren die Chance sich zu entwickeln und fängt in einigen schönen Dialogszenen sein, wie aus Joe und Joe, die ja eigentlich dieselbe Person sind, Freunde werden.

Joe und Joe sind dabei natürlich auch gut besetzt. Bruce Willis (Stirb langsam, Das fünfte Element) erlebt man eigentlich nie in einer schlechten Rolle und gerade in den Filmen, in denen es ordentlich Action gibt überzeugt Willis eigentlich immer. So eben auch hier, wo man sofort mit dem älteren Joe mitfiebert und froh ist, dass sein jüngeres ich nicht sofort den Abzug gedrückt hat.

Ähnlich verhält es sich mit Joseph Gordon-Levitt (Inception, Premium Rush). Vom ersten Augenblick mag man seine Figur und will mehr über ihn wissen und in dem Moment wo sein älteres ich vor seiner Flinte auftaucht, versteht man sein zögern und stellt sich selbst die Frage ob man zu dem Mord in der Lage wäre. Gordon-Levitt spielt hier wirklich toll und ist eine wirklich gute Wahl für die Rolle. Ich bin mir sicher, dass es nicht jedem Darstelle gelungen wäre, die Figur so zu spielen, dass man von Beginn an mit ihr mitfiebert.

[FAZIT]

„Looper“ ist ein gelungener Science-Fiction Film mit Actionanteilen. Nie wirkt die Zeitreisegeschichte aufgesetzt oder unglaubwürdig und klug umschifft Rian Johnson die größten Stolpersteine der Zeitreisefilme und rennt zumindest nicht offensichtlich in das Zeitreiseparadoxum hinein. Wer mit dem Thema Zeitreise etwas anfangen kann und dieses Thema gerne mit Action gewürzt serviert bekommt, sollte auf jeden Fall einen Blick auf „Looper“ werfen.

[FAKTEN]

Titel: Looper
Originaltitel: Looper
Genre: Horror, Science-Fiction
Regie: Rian Johnson
Drehbuch: Rian Johnson
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt – Joe
Bruce Willis – Old Joe
Emily Blunt – Sara
Paul Dano – Seth
Noah Segan – Kid Blue
Piper Perabo – Suzie
Jeff Daniels – Abe
Pierce Gagnon – Cid
Qing Xu – Old Joe’s Wife
Tracie Thoms – Beatrix
Frank Brennan – Old Seth
Garret Dillahunt – Jesse
Nick Gomez – Dale
Marcus Hester – Zach
Jon Eyez – Gat Man
Erscheinungsjahr: 2012
Land: USA, China
Laufzeit: 119 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

(c)Die Rechte für das Szenenbild liegen bei Concorde Home Entertainment

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Looper – Zeitreisemorde“

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