Immer mal wieder versuchen sich Regisseure der Alienthematik zu nähern ohne dabei gleich großes Krawallkino erschaffen. 2010 hat Gareth Edwards (End Day, Godzilla) sich mit „Monsters“ an einem solchen Film versucht.

[INHALT]

Vor sechs Jahren stürzte eine NASA-Kapsel mit Proben außerirdischen Lebens über Mexiko ab. Seitdem hat sich die Flora und Fauna der Region verändert und so ziehen nun riesige, krakenähnliche Wesen durch das Land und zerstören Siedlungen. Aufgrund der Veränderungen in der Region wird ein Großteil der südlichen USA und Teile Mexikos zur infizierten Zone erklärt, deren Durchquerung große Gefahren mit sich bringt.

Für den Fotografen Andrew (Scoot McNairy) und die Tochter dessen Bosses, Sam (Whitney Able), ist der Weg durch die infizierte Zone allerdings der einzige Weg zurück in den sicheren Teil der USA. Leider haben sie den Wettlauf gegen die Zeit verloren und die letzte Fähre der Saison verpasst und so begeben sich die beiden mit einer Gruppe Schleusern auf eine Reise ins Ungewisse.

[MEINE MEINUNG]

Wer bei „Monsters“ einen klassischen Alienfilm erwartet wird ganz schnell enttäuscht sein vom Film. Zwar bietet die spektakuläre Eröffnungssequenz einen tollen Blick auf die außerirdische Bedrohung und auch im weiteren Verlauf des Films kann man immer mal wieder einen Blick auf die Aliens erhaschen, der Kerns des Films sind sie aber nicht.

Vielmehr ist „Monsters“ ein Film über eine Reise ins Ungewisse, der mit der Angst vor einer Bedrohung spielt, die zugleich bekannt und unbekannt ist. Und genau da liegt für mich das Problem des Films. Ich als Zuschauer weiß zu schnell was auf die Protagonisten zukommt und so wirklich will man nicht mit den beiden Hauptdarstellern mitfiebern.

Scott McNairy (Argo, Frank) und Sam Whitney Able (All the boys love Mandy Lane, Mercy) agieren dabei noch nicht einmal schlecht, aber Regisseur Edwards hat die beiden Charaktere für meinen Geschmack etwas zu blass angelegt, so dass zumindest mir Ihr Schicksal reichlich egal ist.

Doch Edwards hat in einem anderen Bereich gute Arbeit geleistet. Sein Film will ja wie gesagt kein klassischer Alienfilm sein und ist es auch nicht. Stattdessen ist „Monsters“ für mich ein Film, der sich kritisch mit der Einwanderungspolitik der USA beschäftigt. Auch in der realen Welt ist Mexiko durch einen großen und schwer bewachten Zaun von den Vereinigten Staaten abgetrennt und auch in der realen Welt bringen Schleuserbanden illegale Einwanderer in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Übertragen heißt dies, dass die Reise von Andrew und Sam die Reise der illegalen Einwanderer darstellt und die Aliens in gewisser Weise die Grenzpolizei sind.

Dank dieser politischer Ebene schafft es „Monsters“ sich bei mir in der Wertungsskala auch im guten Mittelfeld zu positionieren, das diese Parabel ein aktuelles Thema aufgreift und ein Thema, was so schnell auch sicher nichts an seiner Aktualität verliert. Als Europäer bekommt man von dem täglichen Vorkommnissen an der amerikanisch-mexikanischen Grenze ja nicht wirklich etwas mit, aber der Film ermöglicht es so einen fiktiven Blick auf die Verhältnisse dort zu bekommen ohne mit dem echten Problemen dort konfrontiert zu werden und ohne, dass der Film dem Zuschauer den Spiegel zu direkt vors Gesicht hält.

[FAZIT]

Wer einen actiongeladenen Alienfilm sucht ist bei „Monsters“ falsch. Diese Produktion ist vielmehr ein Blick auf die Einwanderungspolitik der USA, bei dem die Aliens helfen das Szenario so zu verpacken, dass man auch Zuschauer erreicht die mit der ernsten Thematik sonst eventuell nichts anfangen können und um so einen Film zu schaffen, der auch ohne die politische Botschaft funktioniert. Leider zeichnet Edwards seine Hauptfiguren dabei nur recht blass, weswegen es nur zu einer Wertung im Mittelfeld reicht.

[FAKTEN]

Titel: Monsters
Originaltitel: Monsters
Genre: Drama, Liebe/Romantik, Science-Fiction
Regie: Gareth Edwards
Drehbuch: Gareth Edwards
Darsteller: Scoot McNairy – Andrew Kaulder
Whitney Able – Sam Wynden
Mario Zuniga Benavides – Ticket Seller
Annalee Jefferies – Homeless Woman
Justin Hall – Marine
Ricky Catter – Marine
Paul Archer – Marine
Kerry Valderrama – Marine
Jonathan Winnford – Marine
Stan Wong – Marine
Anthony Cristo – Marine
Mario Richardson – Marine
Jorge Quirs – Marine
Erick Arce – Marine
Emigo Munkel – Marine
Erscheinungsjahr: 2010
Land: UK
Laufzeit: 94 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

(c)Das Copyright für das Szenenbild liegt bei capelight pictures.

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