Manche haben keine Kinder, manche eines, zwei oder drei. Für Samenspender David Wozniak (Patrick Huard) sind diese Zahlen Peanuts, denn er ist der Vater von über 500 Sprösslingen.

[INHALT]

David Wozniak ist der jüngste von drei Söhnen in seiner Familie und arbeitet in der Firma seines Vaters als Auslieferer für Fleischwaren. Leider sitzt er aber auch auf 80000 Dollar Schulden und sein Lohn reicht bei weitem nicht aus um diese abzutragen. Doch da dies alles noch nicht schlimm genug ist, teilt ihm seine Freundin Valérie (Julie LeBreton) mit, dass sie schwanger von ihm ist, das Kind allerdings alleine groß ziehen möchte, da sie ihrem Freund die Vaterrolle nicht zutraut.

Von dem einen Schock gerade erholt, ereilt David auch schon der nächste Nackenschlag. In der Zeit von 1990 bis 1992 hat er unter dem Pseudonym Starbuck eifrig Samen gespendet und nun wollen 142 „seiner“ Kinder mit Hilfe einer Sammelklage die wahre Identität ihres „Vaters“ erfahren.

Doch dieser Nackenschlag ist auch eine Chance für David. Mit Hilfe eines befreundeten Anwalts stellt David Überlegungen an eine Gegenklage zu starten umso seine Schulden bezahlen zu können, doch schon bald plagen in Zweifel. Nach und nach nimmt er nämlich Kontakt zu „seinen“ Sprösslingen auf und übernimmt plötzlich Verantwortung!

[MEINE MEINUNG]

„Starbuck“ läuft zwar unter dem Label Komödie, ist aber alles andere als ein Film der durch seinen direkten Humor auffällt. Klar, der Verlauf von Davids Leben und die Geschichte an sich bringen eine Menge lustiger Momente mit sich, doch wer hier Slapstick-Humor und Momente der Schadenfreude erwartet ist bei „Starbuck“ im falschen Film. Ken Scott (Sticky Fingers, Big Business: Außer Spesen nichts gewesen) setzt vielmehr auf ruhigen Humor, der eher versteckt durchkommt und viel Satire, Ironie und schwarzen Humor beinhaltet. Hier bekommt man keinen plakativen Holzhammerhumor präsentiert, sondern Witze zum mitdenken und nachdenken.

Und gerade deswegen ist der Film so toll. Das Thema macht Spaß und der Humor ist wohl dosiert. Und dann kommen noch sympathische Darsteller hinzu. Zugegeben weder Hauptdarsteller Patrick Huard (Omertà , Mommy), noch jemand anderes aus der Besetzung war mir bis jetzt ein Begriff, doch nach der Sichtung von „Starbuck“ steht fest, dass man die hier agierenden Darsteller auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

Gerade Huard gelingt es David Wozniak nicht als Vollidioten dastehen zu lassen, sondern ihn als einen Mann zu zeigen, der ein wenig Chaos in seinem Leben hat und bei dem einiges schief gelaufen ist, der sich aber dennoch nie komplett aufgibt und trotz seiner naiven Art ein liebenswerter Kerl ist.

Auch seine Freundin Valérie wird von Julie LeBreton (Exil, Cadavres) gut gespielt. Es wird zwar leider nie ganz klar, warum sie sich überhaupt mit David eingelassen hat, wenn sie ihn doch eigentlich als verantwortungslos empfindet, dennoch gelingt es LeBreton Valérie nicht als Hassfigur dastehen zu lassen.

„Starbuck“ ist für der Beweis, dass eine gute Komödie auch gerne mal ruhigere Töne anschlagen darf und nicht ein Gag auf den anderen folgen muss. „Starbuck“ zeigt, dass eine Komödie durchaus auch gute Geschichten erzählen und dabei dennoch unterhalten kann.

Randnotiz: 2013 inszenierte Ken Scott ein Remake seines eigenes Films mit dem Titel „Der Lieferheld – Unverhofft kommt oft“ und mit Vince Vaughn (Voll auf die Nüsse, Trennung mit Hindernissen) in der Hauptrolle.

[BLU-RAY]

Das Bild der Blu-ray zu „Starbuck“ geht völlig in Ordnung. Selbstredend ist dieses in 1080p auf der Scheibe und zwar in einem Verhältnis von 2.35:1. Das Bild wirkt auch insgesamt sehr sauber abgetastet und präsentiert sich mit satten Farben.

Beim Ton gibt es den Film in zwei DTS-HD Master Audio 5.1 Spuren auf der Blu-ray. Zum einen sind dies die deutsche Synchronfassung und zum anderen die französische Originalfassung. Wer sich wunder warum bei einem kanadischen Film die Originalfassung in Französisch vorliegt, dem sei gesagt, dass in Kanada sowohl Englisch und Französisch Amtssprache sind und sehr viele Filme dort in Französisch gedreht werden.

Das Bonusmaterial kann sich ebenfalls sehen lassen. Vor Filmstart gibt es drei Trailer zu sehen und über das entsprechende Menü sind weitere Extras auswählbar. Dazu gehört ein kurzes Vorwort von Patrick Huard, der deutsche Trailer, ein Teaser, ein Making-Of, einige Deleted Scenes, Outtakes, ein Musikvideo und eine Trailershow.

[FAZIT]

„Starbuck“ ist ein toller Film mit einem interessanten Thema. Wer eine Komödie mit flachen Gags erwartet macht am besten einen weiten Bogen um den Film, denn der Film ist vielmehr eine intelligente Komödie der seine Figuren und seine Geschichte ernstnimmt und mit einem Humor überzeugt der von seinen Zuschauern mehr verlangt als bloßes Lachen über Missgeschicke anderer.

[FAKTEN]

Titel: Starbuck
Originaltitel: Starbuck
Genre: Komödie
Regie: Ken Scott
Drehbuch: Ken Scott, Martin Petit
Darsteller: Patrick Huard – David Wozniak / Starbuck
Julie LeBreton – Valérie
Antoine Bertrand – Avocat
Dominic Philie – Frère sombre
Marc Bélanger – Frére sympathique
Igor Ovadis – Pére de David
David Michael – Antoine
Patrick Martin – Étienne
David Giguère – Porte parole
Sarah-Jeanne Labrosse – Julie
Erscheinungsjahr: 2011
Land: Kanada
Laufzeit: 109 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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