Tanzfilme gibt es Filme. „Dirty Dancing“, „Saturday Night Fever“ oder „Step Up“ sind nur drei Beispiele aus diesem Genre und „Soulboy“ ist ein weiterer Vertreter dieser Art von Film.

[INHALT]

Joe (Martin Compston) weiß nicht so Recht etwas mit seinem Leben anzufangen. Oft sitzt er in einem biederen Club im englischen Stoke-on-Trent, doch schon bald soll sich sein Leben ändern. Aller er der umschwärmten Jane (Nichola Burley) ins angesagte Wigan Casino folgt entdeckt er eine neue Welt. Eine Welt voller Musik und Tanz.

Bald schon ergattert sich Joe einen der begehrten festen Plätze auf der Tanzfläche, etwas was nur den besten Tänzern zusteht und so gelingt es ihm auch die Aufmerksamkeit seines Schwarms zu erlangen. Mit neuer Frisur und neuen Klamotten verwandelt sich Joe in einen völlig neuen Menschen. Immer auf der Suche nach den neuesten Platten und den neuesten Tanzschritten.

[MEINE MEINUNG]

Was Regisseur Shimmy Marcus (Headrush, Imagining Ulysses) hier abliefert ist wirklich sehenswert. Die Geschichte rund um Joe und Jane macht Spaß und lebt vor allem durch seine beiden tollen Hauptdarsteller. Den weiblichen Part bestreitet dabei Nichola Burley (Wuthering Heights, Donkey Punch – Blutige See) und meiner Meinung nach spielt sie Jane wirklich bezaubernd. Mit ihrem Lächeln gelingt es ihr auf jeden Fall nicht nur ihren Filmpartner zu betören, sondern sorgt damit auch beim Zuschauer für gute Laune. Wichtiger ist allerdings, dass die Chemie zwischen ihr und ihrem Filmpartner stimmt.

Martin Compston (Drecksau, Four) macht es ihr aber auch leicht. Er spielt die Rolle des Joe wirklich überzeugend und bringt mit seinen Blicken sicher auch die Herzen manch weiblichen Zuschauers zu schmelzen und so ist es eben nicht verwunderlich, dass zwischen ihm und Nichola Burley alles passt.

Auch in den weiteren Rollen bietet „Soulboy“ gute Schauspieler. Exemplarisch möchte ich hier nur Felicity Jones (Die Entdeckung der Unendlichkeit, Like Crazy) und Alfie Allen (Freestyle, Confine) nennen, die beide den Cast ganz vorzüglich ergänzen und wie der restliche Cast nicht unerheblich zum Funktionieren des Films beitragen.

Doch „Soulboy“ ist mehr als nur gute Schauspieler. Da es sich um einen Film mit dem Thema tanzen handelt, spielt die Musik natürlich eine wichtige Rolle. Angesiedelt in den 70er Jahren, hört man bei „Soulboy“ natürlich Musik aus dieser Zeit und so ertönen Songs von Frankie Valli, Earl Jackson oder „The Sapphires“ aus den Boxen. So gelingt es dem Film die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitzunehmen und zum anderen bleiben die Songs auch im Ohr und versüßen die gezeigten Bilder.

Doch auch wenn der Film in weiten Teilen Spaß macht, perfekt ist „Soulboy“ leider nicht. Marcus gelingt es zwar Längen geschickt zu umschiffen doch ehrlicherweise ist die Liebesgeschichte des Films nicht die komplexeste und für mich leider auch nicht mehr als eine passende Ausrede um das treiben im Wigan Casino zu zeigen. Sobald der Film dorthin wechselt, bekommt man nicht nur die tolle Musik zu hören, sondern auch tolle Tanzszenen und hier wird auch die Geschichte immer wieder entscheidend weiter getrieben. Alles was an den anderen Orten spielt wirkt gegen diese Szenen deutlich blasser und einiges eben auch wie Füllmaterial.

Insgesamt ist „Soulboy“ für mich ein sehenswerter Film. Für die teilweise dünne Geschichte wird man mit toller Musik und tollen Bildern entlohnt und trotz der dünnen Geschichte sind die Charaktere einem sympathisch und man schaut ihnen gerne auf ihrem Weg zu.

[BLU-RAY]

In Sachen Bild- und Tonqualität kann die Blu-ray zu „Soulboy“ durchaus überzeugen. Das Bild präsentiert sich bei diesem Medium üblich in 1080p. Das Bildverhältnis ist 1,85:1. Gerade in den Szenen im Wigan Casino kommt das Bild dabei richtig schön zur Geltung. Die bunten Kleider der tanzenden Mädchen gepaart mit den teilweise schnellen Bewegungen der Kamera sind der beste Beweis dafür, warum man zur Blu-ray greifen sollte, wenn man tolle Bild haben möchte.

Und auch in Sachen Ton überzeugt die Blu-ray. Bei einem Film, bei dem Musik ein Kernelement ist, ist der Ton natürlich besonders wichtig und so ist es schon, dass sowohl die deutsche DTS-HD Master Audio 5.1 Spur, als auch die englische Tonspur um gleichen Format prima klingen und die Musik gut in Szene setzen. Dreht man die Anlage ordentlich, dann wird das heimische Wohnzimmer fast selbst zum Wigan Casino.

Die Extras sind ebenfalls Okay. Bis auf den deutschen Trailer befinden sich alle Extras in englischer Sprache auf der Blu-ray, sind allerdings deutsch untertitelt. Zu entdecken gibt es einen Haufen Features, die alle maximal 5 Minuten lang sind und die sich mit dem Drehbuch, dem Wigan Casino, der Musik und dem Cast und Crew auseinandersetzen. Daneben gibt es wie geschrieben den deutschen Trailer zum Film, sowie den englischen Originaltrailer und eine Trailershow.

[FAZIT]

Von dem Film „Soulboy“ werden vermutlich nur wenige Filmfans schon einmal etwas gehört werden. Doch es lohnt sich diese filmische Lücke zu schließen. Die Liebesgeschichte des Films ist zwar nicht wirklich innovativ, doch über das Thema Musik und die verwendete Musik wird „Soulboy“ zu einem sehenswerten Filmerlebnis.

[FAKTEN]

Titel: Soulboy
Originaltitel: Soulboy
Genre: Drama
Regie: Shimmy Marcus
Drehbuch: Jedd Williams
Darsteller: Martin Compston – Joe McCain
Felicity Jones – Mandy Hodgson
Alfie Allen – Russ Mountjoy
Nichola Burley – Jane Rogers
Craig Parkinson – Alan
Brian MCardie – Fish Shop Bobby
Jo Hartley – Monica
Pat Shortt – Brendan
Huey Morgan – Dee Dee
Erscheinungsjahr: 2010
Land: UK
Laufzeit: 80 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Das Copyright für das Beitragsbild liegt bei Ascot Elite.

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.