Die folgende Filmkritik wird präsentiert von:
Seit dem ersten gemeinsamen Kinoauftritt der Avengers ist einiges an Zeit vergangen. Die Welt hat sich verändert Iron Man, Thor und Captain America durften neue Soloabenteuer erleben und die „Guardians oft the Galaxy“ traten in Erscheinung. Nun sind die Avengers also wieder vereint und müssen sich einer nie dagewesenen Gefahr stellen.

[INHALT]

S.H.I.E.L.D. existiert nicht mehr, doch die Avengers sind weiterhin aktiv um die Welt vor allen möglichen Bedrohungen zu beschützen. Tony Stark (Robert Downey Jr.) finanziert das Unternehmen Avengers und Captain America (Chris Evans) ist nun das Oberhaupt der Riege aus Superhelden. Als Tony Stark Experimente durchführt um künstliche Intelligenz zum erschaffen, deren oberstes Ziel es ist die Menschheit zu beschützen geht dieser Plan nach hinten los. Sein Projekt Ultron (James Spader) hat nämlich das genaue Gegenteil im Sinn, sein Ziel ist es die Menschheit und mit ihr die Avengers zu vernichten.

Ultron scheint ein übermächtiger Gegner und als ob eine künstliche Intelligenz, die die Menschheit auslöschen will nicht genug wäre, drohen die Avengers selbst auseinander zu brechen. Schuldzuweisungen und Schuldgefühle sowie Probleme im privaten Umfeld sorgen dafür, dass die Avengers ihre Existenz mehr denn je in Frage stellen, doch mit Hilfe von alten Bekannten und neuen Verbündeten geht es schließlich in den Kampf gegen Ultron und für die Rettung der Welt.

[MEINE MEINUNG]

Nach dem eher düsteren „Return of the first Avenger“ und dem Weltraumspaß „Guardians of the Galaxy“ kommt mit „Avengers: Age of Ultron“ ein Marvel-Film in die Kinos, der sich am Popcornkino des direkten Vorgängers und den „Iron Man“-Filmen orientiert. Joss Whedon (In your Eyes, Viel Lärm um nichts) gelingt es dabei allerdings seinen Film nicht auf die reinen Actionszenen zu reduzieren, sondern erschafft einen Film, der seine eigene Geschichte erzählt, auf das bereits bestehende Marvel Filmuniversum (Marvel Cinematic Universe, kurz MCU) referenziert und den Weg für die kommende Phase 3 des MCU ebnet.

Mit Ultron präsentiert Whedon dabei einen Gegenspieler, der den Avengers zunächst in allen Belangen überlegen scheint und zudem eine Schöpfung aus den eigenen Reihen ist. Dies sorgt natürlich für Konflikte innerhalb der Gruppe, die Whedon prima thematisiert und so dem Zuschauer klar macht, dass eben auch die Avengers im Grunde nur Menschen mit Stärken und Schwächen sind und auch sie Dinge wie verletztes Vertrauen nicht einfach ausblenden können.

Die Brisanz die „Avengers: Age of Ultron“ dadurch erhält macht den Film dann auch wieder zu einem packenden Film, dem man seine Laufzeit von 141 Minuten gar nicht anmerkt. Dadurch, dass die Figuren einen wirklich gefangen nehmen hat man nie das Gefühl, dass der Film längen hat und nie wünscht man sich, dass bitte jetzt endlich der Abspann kommen soll.

Im Gegenteil! Die 141 Minuten vergehen wie im Flug. Bereits die Eröffnungssequenz bombardiert den Zuschauer mit einem Actionfeuerwerk, so dass wirklich jeder im Kino merkt, dass die Avengers zurück sind um die Welt zu retten. Und diese Eröffnungssequenz zeigt noch etwas anderes, nämlich eine neue Seite von Hulk, die später im Film noch vertieft wird und die meiner Meinung wirklich interessant zu sehen ist.

Nach dem furiosen Start kehrt dann zunächst ein wenig Ruhe ein, doch plätschert der Film nun nicht einfach dahin, sondern kümmert sich um die Entwicklung der Charaktere und bereitet geschickt die Geburt der bisher größten Bedrohung für die Avengers vor: Ultron.

Wenn die künstliche Intelligenz in Maschinenform den Avengers das erste Mal gegenübersteht, weiß wirklich jeder, dass dies eine neue Form der Bedrohung ist. Hier wird in tollen Bildern klar gemacht, dass die außerirdischen Monster aus Teil eins ein Kindergeburtstag waren im Vergleich zu Ultron.

Bei der Geburt Ultrons musste ich übrigens breit grinsen. Schon im Trailer zum Film zitiert Ultron Pinocchio aus dem Disney Klassiker und genau dieses Zitat hat es auch in den finalen Film geschafft. Doch damit nicht genug. Hört man genau hin, dann hört man sogar die Originalstimme von Pinocchio. Großartig!

Mit Ultrons Geburt ist es dann auch bis zum Ende des Films vorbei mit der Ruhe. Whedon gönnt dem Zuschauer zwar immer wieder kurze Verschnaufpausen, doch nun jagt ein Actionhighlight das nächste ohne dabei so zu wirken als ob das Ganze eine Nummernrevue wäre und man die Action nur der Action wegen eingebaut hätte. Jede einzelne Szene trägt dazu bei die Handlung vorwärts zu bringen und schafft es dabei sogar die Charaktere weiter zu entwickeln.

Besonders deutlich wird dies bei Hulk. Wird Hulk ja bereits im ersten Avengers-Film so gezeigt, als ob Bruce Banner (Mark Ruffalo) sein grünes ich halbwegs unter Kontrolle hat, wird dieser Aspekt in „Avengers: Age of Ultron“ noch einmal deutlicher rausgestellt, doch genauso zeigt der Film auch, dass diese Kontrolle unter bestimmten Umständen eben nicht so einfach möglich ist.

Und wenn eine Figur nicht in den Actionszenen weiterentwickelt wird, dann findet diese Entwicklung in den Ruhepausen statt. So bekommt man viele neue Informationen zu Hawkeye (Jeremy Renner) und Black Widow (Scarlett Johansson).

Iron Man, Thor (Chris Hemsworth) und Captain America lässt Whedon dabei allerdings etwas außen vor. Dies ist vielleicht zunächst etwas schade, doch darf man natürlich nicht vergessen, dass diese drei Helden bereits mehrfach in Einzelabenteuern zu sehen waren und ihre Charaktere so schon mehr als bekannt sind und es nun doch etwas komisch wäre, würden sich diese wieder verändern.

Je näher „Avengers: Age of Ultron“ dem großen Finale kommt umso größer ist dabei auch die Spannung ob es den Avengers gelingt Ultron zu stoppen und die Menschheit zu retten. Interessant sind dabei die neuen Verbündeten die den Avengers beistehen. Gerade Vision (Paul Bettany) ist dabei eine Figur, bei der ich gespannt bin ob und wie sie in kommenden MCU-Filmen auftaucht.

Und selbst nach dem fulminanten Showdown macht „Avengers: Age of Ultron“ noch Spaß. Whedon gelingt es ein Ende zu erschaffen mit dem man wirklich glücklich sein kann und schafft es gleichzeitig neue Fragen aufzuwerfen ohne eine großen Cliffhanger in den Raum zu stellen. So geht ein Filmende!

Doch „Avengers: Age of Ultron“ lebt nicht nur von seiner Geschichte. Eine weitere Stütze sind die schauspielerischen Leistungen. Robert Downey Jr. (Sherlock Holmes, Stichtag), Chris Evans (Snowpiercer, Push), Mark Ruffalo (Shutter Island, Die Unfassbaren), Chris Hemsworth (Rush, Blackhat), Jeremy Renner (Tödliches Kommando, American Hustle) und Scarlett Johansson (Lost in Translation, Lucy) sind ja bereits bekannte Gesichter und zeigen hier erneut, dass sie die richtige Wahl für ihre jeweiligen Figuren sind, doch auch die neuen Mitstreiter überzeugen. Elizabeth Olsen (Godzilla, Oldboy) als Scarlet Witch macht genauso eine gute Figur wie Aaron Taylor-Johnson (Kick-Ass, Savages) als Quicksilver, wenn auch die beiden bei weitem nicht so gut spielen wie die alten Hasen. Ganz anders sieht es bei Paul Bettany (Master & Commander, Transcendence) in der Rolle als Vision aus. Seine Figur fügt sich nicht nur perfekt in die Riege der Avengers ein, Bettany spielt Vision auch mit einer Eleganz, dass man sich wirklich wünscht, dass „Avengers: Age of Ultron“ nicht der letzte Auftritt dieser Figur war.

Nicht vergessen darf man James Spader (Lincoln, The Blacklist), wobei man bei seiner Rolle als Ultron ja auch schon beim nächsten Aspekt, den Spezialeffekten wäre. Spader hört man im Prinzip ja nur, da Ultron am Computer erschaffen wurde, aber dieser CGI-Figur ist wirklich gelungen. Schaut man Ultron ins Gesicht sieht man ihm seine Bösartigkeit förmlich an und wie er seinen Mund und seine Augen, aber auch seine Gliedmaßen, bewegt ist wirklich beeindruckend und der beste Beweis dafür, dass die CGI-Technik wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht hat.

Auch bei den sonstigen Spezialeffekten hat man nie das Gefühl, dass diese negativ auffallen. In einem Film in dem so gut wie in jeder Szene ein CGI-Effekt zum Einsatz kommt, passiert es ja schnell, dass man merkt, dass hier mit Green Screen gearbeitet wurde und vieles digital nachbearbeitet wurde, nicht so bei „Avengers: Age of Ultron“. Der ganze Film fühlt sich einfach real an.

[FAZIT]

Endlich sind die Avengers zurück! „Avengers: Age of Ultron“ ist dabei mehr als reines Popcornkino. Vielmehr ist der Film ein Actionfeuerwerk mit einer interessanten Geschichte, packenden Helden und einem scheinbar übermächtigen Bösewicht. Wer auch nur ein klein wenig Spaß an Comicverfilmungen hat kommt an diesem Film nicht vorbei und für Marvel-Fans ist dieser Film sowie Pflicht. Und diese bekommen neben einem tollen Film noch eine ganze Menge Fanservice geboten. Somit gibt es von mir einen Sehbefehl!

[FAKTEN]

Titel: Avengers: Age of Ultron
Originaltitel: Avengers: Age of Ultron
Genre: Abenteuer, Action, Fantasy, Science-Fiction
Regie: Joss Whedon
Drehbuch: Joss Whedon, Stan Lee, Jack Kirby
Darsteller: Robert Downey Jr. – Tony Stark / Iron Man
Chris Evans – Steve Rogers / Captain America
Mark Ruffalo – Bruce Banner / Hulk
Chris Hemsworth – Thor
Linda Cardellini – Laura Barton
Hayley Atwell – Peggy Carter
Scarlett Johansson – Natasha Romanoff / Black Widow
Aaron Taylor-Jpohnson – Pietro Maximoff / Quicksilver
Elizabeth Olsen – Wanda Maximoff / Scarlet Witch
James Spader – Ultron
Cobie Smulders – Maria Hill
Tom Hiddleston – Loki
Idris Elba – Heimdall
Samuel L. Jackson – Nick Fury
Jeremy Renner – Clint Barton / Hawkeye
Paul Bettany – Jarvis / The Vision
Stellan Skarsgård – Erik Selvig
Andy Serkis – Ulysses Klaw
Stan Lee – Himself
Anthony Mackie – Sam Wilson / Falcon
Don Cheadle – Colonel James Rhodes / War Machine
Thomas Kretschmann – Baron Wolfgang von Strucker
Claudia Kim – Dr. Helen Cho
Erscheinungsjahr: 2015
Land: USA
Laufzeit: 141 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: Walt Disney Studios
Kinostart: 23.04.2015

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Das Copyright für das Beitragsbild liegt bei Walt Disney.

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