Wer hat in seiner Kindheit nicht mit seinen Kuscheltieren gespielt und so getan als ob diese lebendig wären? Doch was wäre, wenn dein Lieblingsteddy wirklich lebendig wäre? Und was, wenn er dann auch noch einen ausufernden Lebensstil nachgeht? Genau dieses Szenario beleuchtet Seth MacFarlane (Family Guy, A Million Ways To Die In The West) in seinem Film „Ted“.

[INHALT]

Im Alter von acht Jahren bekommt John von seinen Eltern zu Weihnachten einen Kuschelbären geschenkt, den John liebevoll Teddy nennt. Schon bald ist Teddy der beste Freund von John und John wünscht sich nichts sehnlicher, als dass Teddy wirklich mit ihm reden könnte. Eines Nachts geht Johns Wunsch in Erfüllung und Teddy wir lebendig.

27 Jahre später ist aus Teddy Ted geworden und John (Mark Wahlberg) und Ted sind immer noch die besten Freunde. Gemeinsam hängen sie am liebsten vor dem Fernseher ab, beten Flash Gordon an und ziehen gelegentlich gerne mal eine Tüte durch.

John und Ted finden Ihr Leben auch ganz toll, doch nach vier Jahren Beziehung erwartet Johns Freundin Lori (Mila Kunis) plötzlich mehr von der Beziehung. Sie wünscht sich einen reiferen John, der vor allem Verantwortung für sein Leben übernimmt. Und da stört Ted.

Lori verlangt, dass Ted auszieht und so wird die Freundschaft zwischen Ted und John, aber auch die Beziehung von Lori und John auf eine harte Probe gestellt.

[MEINE MEINUNG]

Gerade in der Originalfassung ist „Ted“ ein anarchischer Spaß. Seth MacFarlane, der neben seiner Regiearbeit auch noch Ted spricht, hat ihr einen Film erschaffen, in dem kein Blatt vor den Mund genommen wird und vor allem davon lebt, dass Ted einfach in jeder Szene auf die eine oder andere Art daneben benimmt. Immer einen fiesen Spruch auf den Lippen sprudeln die Beleidigungen und unangebrachten Sätze nur so aus Ted heraus und wenn man bei menschlichen Protagonisten schnell das Gefühl hat, dass dieses Verhalten zu viel des Guten ist, kommt dies bei Ted nicht vor. Dies mag daran liegen, dass Ted eben ein Teddybär ist und man so ein Verhalten von einem Kuscheltier eben nicht erwartet.

Erstaunlich ist auch, wie gut Mark Wahlberg (Shooter, Vier Brüder) im Zusammenspiel mit dem chaotischen Teddybären funktioniert. Wahlberg hat sich in den letzten Jahren ja eher in Actionfilmen und ernsteren Produktionen positioniert, zeigt aber in „Ted“, dass er den „Over the top“-Humor genau beherrscht wie das Actionfach.

Und auch Mila Kunis (Black Swan, Ausgequetscht) darf man nicht vergessen. Kunis hat sich ja schon mehrfach in Komödien ausgetobt und beweist in „Ted“, dass sich auch in derberen Vertretern des Genres eine gute Figur macht.

„Ted“ bietet aber nicht nur derben Humor, sondern mindestens eine Szene, die in die Filmgeschichte eingehen wird, den Donnersong. Wenn John und Ted bei Gewitter im Bett liegen und ihr Lied singen und dabei das Unwetter wild beschimpfen, dann bleibt auch bei den Zuschauern kein Auge trocken, die ansonsten wenig mit dem Film anfangen können.

Insgesamt gesehen ist „Ted“ allerdings kein Meisterwerk. In erster Linie nutzt Seth MacFarlane seine Erfahrung die er mit der TV-Serie „Family Guy“ gesammelt hat und mixt den derben Humor der Serie mit neuen Figuren. Klar, mit dem gesellschaftsuntauglichen Ted präsentiert er dabei eine Figur, die man so auf der Leinwand noch nicht gesehen hat, er erfindet sich allerdings mit dem Film nicht neu, sondern erschließt mit „Ted“ nur eine neue Zielgruppe, nämlich die Komödienfans, die MacFarlane noch nicht von „Family Guy“ kenne, aber derbe Komödie wie z.B. „Hangover“ mögen.

[FAZIT]

„Ted“ ist für Fans von derbem Humor ein großer Spaß und lebt von der tollen Chemie zwischen Mark Wahlberg und seinem frechen Mitbewohner Ted. Wer seinen Anspruch auf Niveau für gut 100 Minuten abschalten kann und über Witze weit unter der Gürtellinie lachen kann, bekommt mit „Ted“ einen großen Spaßfilm präsentiert, dessen Genuss eigentlich nur noch durch das ein oder andere Bier noch weiter gesteigert werden kann.

[FAKTEN]

Titel: Ted
Originaltitel: Ted
Genre: Fantasy, Komödie, Liebe/Romantik
Regie: Seth MacFarlane
Drehbuch: Seth MacFarlane, Alec Sulkin, Wellesley Wild
Darsteller: Mark Wahlberg – John Bennett
Mila Kunis – Lori Collins
Seth MacFarlane – Ted (Stimme)
Joel McHale – Rex
Giovanni Ribisi – Donny
Patrick Warburton – Guy
Matt Walsh – Thomas
Jessica Barth – Tami-Lynn
Aedin Mincks – Robert
Bill Smitrovich – Frank
Patrick Steward – Narrator
Norah Jones – Norah Jones
Sam J. Jones – Sam J. Jones
Tom Skerritt – Tom Skerritt
Bretton Manley – Young John
Ralph Garman – John‘s Dad
Alex Borstein – John‘s Mom
Erscheinungsjahr: 2012
Land: USA
Laufzeit: 106 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Universal

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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