Wenn in der englischen Sprache vom F-Wort die Rede ist, ist eigentlich das Wort „Fuck“ gemeint. Die Dokumentation „The other F word“ befasst sich, wie der Titel schon erahnen lässt, nicht mit dem Schimpfwort, sondern mit dem englischen Wort für Vater: Father. Und zwar mit ganz besonderen Vätern, nämlich mit Punkmusikern die Papa geworden sind.

[INHALT]

Bunte Klamotten, bunte Haare und eine antiautoritäre Grundeinstellung. Das sind Punks. Doch was passiert wenn Punker plötzlich Papa werden? Werden aus den wilden Rebellen plötzlich Spießerpapas? Oder geht das Leben genauso weiter wie vorher und aus den Sprösslingen werden unerzogene Arschlochkinder?

Dieser Frage geht die Dokumentation „The other F word“ auf den Grund und zeigt, dass auch Punker gute Vorbilder sein können ohne alle Ihre Prinzipien zu verlieren. Dabei folgt der Film Musikgrößen des Genres wie Mark Hoppus von Blink 182, Flea von den Red Hot Chilli Peppers oder Tim McIlrath von Rise Against.

Im Mittelpunkt steht allerdings das Leben von James William Jim“ Lindberg, der mehr als 20 Jahre der Frontmann der Punkrockband Pennywise war und heute bei der Band „The Black Pacific“ singt. Der Punkveteran ist selber Vater und musste erst einmal in seine neue Vorbildrolle hineinwachsen.

[MEINE MEINUNG]

Ich selbst bin mit Punkmusik aufgewachsen. NoFX, die Sex Pistols, aber auch deutscher Punkrock wie Slime, gehörten für mich einfach dazu und auch heute noch ertönen die markanten drei Akkorde des Genres noch oft aus meinen Boxen. Auch grüne Haare hatte ich in meiner Jugend und schnorren war natürlich auch immer ein Thema. Und obwohl ich nie ein Hardcore Punk war, hat mich die Dokumentation „The other F word“ von der ersten Minute gepackt.

Andrea Blaugrund Nevins wirft bei ihrem Film zwar keinen Blick auf das Leben der „normalen“ Punks, sondern auf Musiker die durchaus gewisse finanziellen Rücklagen haben und auch sonst nicht das Leben eines durchschnittlichen Punks führen.

Dies verzeihe ich der Dokumentation allerdings, da sie schnell klar macht, dass der Fokus eben auf den Musikern liegt und wenn man sich auf diesen Ansatz einlassen kann, bekommt man einen tollen Blick auf die Punkrockväter und stellt schnell fest, dass die Umstellungen vom Berufsmusiker zum Vater sich in vielen Bereichen gar nicht so der Umstellungen eines normalen berufstätigen Vater unterscheidet.

Einen zusätzlichen Reiz stellte für mich der Faktor da, dass ich viele der gezeigten Musiker aus meinen eigenen Musikplaylisten kannte und die ein oder andere Band sogar schon einmal live gesehen habe. Dies machte es für mich noch etwas interessanter den Punkvätern zuzuhören und aus ihrem neuen Leben zu erfahren.

[FAZIT]

„The other F word“ ist eine wirklich sehenswerte Dokumentation die sich mit einem Thema befasst, was man so jetzt nicht unbedingt erwartet. Andrea Blaugrund Nevins gelingt es dabei zu zeigen, dass auch Menschen von denen man auf den ersten Blick vielleicht nicht erwartet, dass sie liebevolle und tolle Väter sind genau solche sind. Und ganz nebenbei bekommt man als Punkfan auch noch tolle Musik zu hören. Anschauen!

[FAKTEN]

Titel: The other F word
Originaltitel: The other F word
Genre: Dokumentation
Regie: Andrea Blaugrund Nevins
Drehbuch: Andrea Blaugrund Nevins
Darsteller: Tony Adolescent – Himself
Art Alexakis – Himself
Tony Cadena – Himself
Rob Chaos – Himself
Chris De Wolfe – Himself
Joe Escalante – Himself
Flea – Himself
Lars Frederiksen – Himself
Josh Freese – Himself
Chris Gorog – Himself
Jack Grisham – Himself
Brett Gurewitz – Himself
Tony Hawk – Himself
Greg Hetson – Himself
Mark Hoppus – Himself
Jim Lindberg – Himself
Kevin Lyman – Himself
Michael Mc Dermott – Himself
Tim McIlrath – Himself
Erscheinungsjahr: 2011
Land: USA
Laufzeit: 84 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Verleih: studiocanal

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei studiocanal

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