Gestatten, das ist meine Tochter. Basti (Sebastian Bezzel) und Dina (Sarah Horv·th)

Die deutsche Komödienlandschaft wird ganz stark von Til Schweiger (Keinohrhasen, Kokowääh) und Matthias Schweighöfer (What a Man, Schlussmacher) geprägt. Doch auch andere deutsche Regisseure bewegen sich in diesem Gewässer, wie zum Beispiel Ingo Rasper (Kurz – Der Film, Reine Geschmacksache).

[INHALT]

Basti (Sebastian Bezzel) führt ein eher entspanntes Leben. Als Rikschafahrer lebt er mit mediterraner Gelassenheit in den Tag hinein und wechselt seine Frauen, wie es ihm gerade passt.

Doch als plötzlich Dina (Sarah Horvath) vor der Tür steht, wird sein bisheriges Leben völlig auf den Kopf gestellt. Dina behauptet steif und fest Bastis Tochter zu sein und ihr Sohn Paul (Mika Sieger) in Dinas Armen dementsprechend sein Enkel. Und dann stellt Dina auch noch finanzielle Ansprüche an Paul.

Auf der Suche nach Unterstützung muss Paul allerdings schnell feststellen, dass er von niemanden so richtig Hilfe in seiner neuen Situation erwarten kann. Weder von seiner Schwester Thea (Monika Gruber), noch von seinem Vater Lambert (Heiner Lauterbach) oder dessen griechischen Lover Nektarios (Adam Bousdoukos) und schon gar nicht von seinen Rikschakollegen.

[MEINE MEINUNG]

„Vatertage – Opa über Nacht“ ist einer dieser Filme, die nicht wehtun. Der Grundansatz der Geschichte ist dabei wirklich schön und Ingo Rasper setzt seinen Film dann auch ganz ordentlich um. Natürlich bietet „Vatertage – Opa über Nacht“ jetzt keine wirklichen Überraschungen was die Dramaturgie angeht, doch das braucht der Film auch gar nicht, lebt er doch in erster Linie von seinen Charakteren.

Für mich ist in diesem Bereich Heiner Lauterbach (Der Fischer und seine Frau, Suche impotenten Mann für’s Leben) ganz vorne dabei. Lauterbach spielt die Rolle des schwulen Vaters von Basti so herrlich überdreht, dass man wirklich jede Szene mit ihm genießt und sich sogar wünscht, dass er noch mehr Screen Time bekommen hätte.

Doch auch die beiden Hauptrollen machen einen soliden Job. Obwohl Sebastian Bezzel (Stellungswechsel, Heute bin ich blond) bereits in 50 Produktionen mitgewirkt hat, hatte ich vor „Vatertage – Opa über Nacht“ bisher nichts von ihm gehört und auch nach diesem Film ist er sicher kein Schauspieler für den ich sofort ins Kino rennen würde. Er spielt seine Rolle als Münchner Slacker zwar glaubhaft, allerdings nicht so, dass seine Rolle wirklich lange in Erinnerung bleibt.

Gleiches gilt für seine Filmtochter Sarah Horvath (Song of Love and Hate, Lollipop Monster). Auch sie spielt glaubhaft und verkörpert die junge Mutter so, dass man sich wünscht, dass sie eine gute Beziehung zu ihrem Filmvater aufbauen kann, doch auch ihre Leistung hallt im Kopf des Zuschauers nur wenig bis gar nicht nach.

So ist „Vatertage – Opa über Nacht“ halt, wie eingangs erwähnt, ein Film der nicht wehtut. In den gut 90 Minuten lacht man über und mit den Figuren und wenn der Abspann über den Bildschirm flackert ist der gesehene ganz schnell wieder vergessen, da es halt nett, aber belanglos war.

[FAZIT]

Für einen netten Fernsehabend ist „Vatertage – Opa über Nacht“ durchaus zu gebrauchen. Der deutsche Film hat schon deutlich schlechtere Komödien als diese hervorgebracht. Ein Kandidat für eine Filmsammlung ist der Film allerdings mit Sicherheit nicht. Dafür ist das gezeigte einfach zu austauschbar und nach dem Abspann zu schnell vergessen. Es fehlen einem die Momente für die Ewigkeit.

[FAKTEN]

Titel: Vatertage – Opa über Nacht
Alternativtitel: Vatertage
Genre: Komödie
Regie: Ingo Rasper
Drehbuch: Thomas Bahmann, Ralf Hertwig
Darsteller: Sebastian Bezzel – Basti
Sarah Horvath – Dina
Monika Gruber – Thea
Mika Sieger – Paul
Heiner Lauterbach – Lambert
Christiane Paul – Vanessa
Nina Gummich – Natalie
Adam Bousdoukos – Nektarios
Erscheinungsjahr: 2012
Land: Deutschland
Laufzeit: 93 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ohne Altersbeschränkung
Verleih: studiocanal

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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