Was wäre wenn Außerirdische bereits auf der Erde gelandet wären? Dieser Frage geht der Dokumentarfilm „The Visit“ von Regisseur Michael Madsen (Into Eternity: A Film For The Future, The Average Of The Average) auf den Grund.

[INHALT]

In „The Visit“ spielt Regisseur Michael Madsen ein fiktives Szenario durch. Was wäre, wenn Außerirdische bereits auf der Erde gelandet wären? Wie reagiert die Menschheit auf diese Nachricht? Welche Schritte leitet die Politik ein? Und was können die Menschen von den Aliens lernen? In Interviews, bei denen die vierte Wand durchbrochen wird und der Zuschauer so in die Rolle der Außerirdischen versetzt wird und in wissenschaftlichen Abhandlungen versucht „The Visit“ diese Fragen zu beantworten.

[MEINE MEINUNG]

Mit „The Visit“ ist Michael Madsen ein in Ansätzen gelungenes Gedankenspiel gelungen. Die Idee den Zuschauer Teile des Films aus der Sicht der Außerirdischen erleben zu lassen funktioniert wirklich gut, doch leider weicht Madsen immer wieder von diesem Ansatz ab und wechselt immer wieder in den klassischen Dokumentationsstil. Dadurch verliert der Film allerdings einiges an seiner Faszination und es wird in diesen Phasen deutlich schwieriger das Thema zu greifen.

Wird der Zuschauer in den Szenen, in denen er quasi direkt angesprochen wird, wirklich in das Thema hineingezogen, wirken die eingestreuten wissenschaftlichen Erklärungen und der Blick von „außen“ wie ein Bruch im Film. Da das ganze Thema halt sehr hypothetisch ist bekommt man gerade in diesen Phasen sehr viel konjunktiv geboten, der durch die fehlende Zuschauerbindung dann doch etwas befremdlich wirkt.

Auch gibt es einige surreale Szenen, die vom Zuschauer viel Toleranz verlangen. Wenn ein Wissenschaftler sich einen Schutzanzug überzieht um dann das fiktive Raumschiff der Außerirdischen zu erkunden ist so eine Szene. Wenn hierbei nur seine Stimme erklingt und der Zuschauer nur eine schwarze Leinwand sieht, ist dies noch ein gelungener Kniff, doch wenn sich das Raumschiff plötzlich in große Ballsäle verwandelt wird es doch sehr philosphisch. Im Rahmen eines Spielfilms kann ich mit solchen visuellen spielereien durchaus etwas anfangen, in diesem Dokumentarfilm fand ich diese Art der Darstellung allerdings etwas störend.

Ebenfalls fand ich es schade, dass einige Szenen einfach nicht gut umgesetzt wurden. So gibt es Szenen in denen das Miltär aktiviert wird. Wenn dann die Soldaten ihre Uniformen anziehen und auf den Kasernenvorplatz rennen, sollte man in den Gesichtern kein breites Grinsen und Lachen sehen, wie es in „The Visit“ der Fall ist, da hier ja gezeigt werden soll, wie der Ernstfall aussehen könnte, falls Außerirdische auf der Erde landen und da ist es sicher nicht so, dass die Soldaten flachsend zum Einsatz laufen, sondern hochkonzentriert sind.

[FAZIT]

„The Visit“ befasst sich im Grunde mit einem interessanten Thema. Bisher sind zwar offiziell noch keine Aliens auf der Erde gelandet, doch es gibt genug Filme, die dieses Szenario bereits gezeigt haben und es gibt genug Menschen, die es durchaus für möglich halten, dass die Erde von Außerirdischen besucht werden könnte. Leider ist der Film bei seiner Inszenierung nicht konsistent und wechselst zwischen klassischer Dokumentation und dem Szenario in dem der Zuschauer direkt angesprochen und als Alien gesehen wird munter hin und her, wodurch „The Visit“ einiges seiner Faszination verliert. Um den Film zu lieben, muss man sich schon sehr für das Thema interessieren, bekommt aber auch mit weniger Interesse an dem Thema einen Film mit interessanten Ansätzen präsentiert.

[FAKTEN]

Titel: The Visit
Originaltitel: The Visit
Genre: Dokumentation
Regie: Michael Madsen
Drehbuch: Michael Madsen
Erscheinungsjahr: 2015
Land: Finnland
Laufzeit: 90 Minuten
Altersfreigabe: nicht bekannt
Verleih: nicht bekannt

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen beim Filmfest München.

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