Im Bereich der Kinderfilme gibt es ein unheimlich breites Spektrum an Filmen für alle Altersgruppen. Aus Norwegen kommt dabei der filmische Beitrag „Doktor Proktors Pupspulver“ und wie der Titel schon andeutet, ist die stinkende Darmluft ein wichtiger Teil der Geschichte. Doch keine Sorge, der Film ist keine niveaulose Pupswitzesammlung.

[INHALT]

Doktor Proktor (Kristoffer Joner) ist ein etwas schusseliger Erfinder, der ein neues Pulver erfunden hat, das einen geruchslose Fürze produzieren lässt und in seiner Weiterentwicklung sogar dazu geeignet mit der Kraft der eigenen Darmwinde zu fliegen.

Doktor Proktor sieht zunächst keinen wirklichen nutzen in seiner Erfindung, ganz anders die beiden Kinder Lise (Emily Glaister) und Bulle (Eilif Hellum Noraker). Die Zwei finden das Pupspulver ganz toll und wollen, dass Doktor Proktor mit seiner Erfindung endlich der Durchbruch gelingt.

Doch leider steht dem Erfolg der zwielichtige Herr Trahne (Atle Antonsen) mit seinen beiden übergewichtigen Söhnen im Weg. Herr Trahne will mit dem Pupspulver selber Erfolge feiern und will deshalb die Formel für das Pulver stehlen und Doktor Proktor aus dem Weg räumen.

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[MEINE MEINUNG]

In „Doktor Proktors Pupspulver“ wird tatsächlich viel gefurzt. Doch keine Sorge, obwohl das Pupsen ein Kernelement des Films ist, wirkt der Film nie vulgär oder niveaulos. Der Film benutzt die Furze nämlich nicht dazu um dumme Witze damit zu machen, sondern stellt vielmehr das Pulver selbst in den Mittelpunkt und hier eben die Tatsache, dass es sich dabei um eine ungewöhnliche Erfindung handelt.

Ebenso ist es dem Film wichtiger eine Geschichte über Freundschaft zu erzählen und die beiden Kinder Lise und Bulle auf ein kindgerechtes Abenteuer zu schicken, bei dem eben Werte wie Freundschaft und Vertrauen vermittelt werden.

Mit viel Kreativität zeigt Regisseur Arild Fröhlich (Pitbullterje, Fatso) dabei immer wieder auf witzige Art und Weise den Einsatz den Pupspulvers und anderer Erfindungen von Doktor Proktor und stellt die beiden Hauptfiguren vor so manche Herausforderungen. Gerade wenn es zur Begegnung mit einer überdimensionierten Schlange kommt, fiebern die jungen Zuschauer sicher mit den beiden Kids mit.

Schön finde ich, dass der Film es insgesamt nicht so ernst mit einer realistischen Filmwelt nimmt. So kann sich Bulle eine Toilette hinunterspülen, es gibt Pulver was einen grün leuchten lässt, es kommt die gerade erwähnte überdimensionierte Schlange vor und natürlich gibt es auch das titelgebende Pupspulver.

Mir persönlich hat eine Sequenz gefallen, indem die Lebensgeschichte von Doktor Proktor erzählt wird. In schwarz-weiß und im Stil eines alten Stummfilms bekommt man die traurige Geschichte des Erfinders gezeigt, was mir als Filmfan Freude bereitet hat.

Schaut man sich „Doktor Proktors Pupspulver“ als Erwachsener an, dann muss man sich natürlich bewusst sein, dass es sich hier wirklich um einen reinen Kinderfilm handelt. Die Geschichte ist dementsprechend einfach erzählt und kommt ohne große Überraschungen aus. Man darf sich also hinterher nicht beschweren, falls der Film einen unterfordert. Kinder hingegen werden sicher ihren Spaß am Film haben und nach Ende sich sofort Pupspulver herbei wünschen.

[BLU-RAY]

Was das Bild und den Ton angeht, kann die Blu-ray zu „Doktor Proktors Pupspulver“ überzeugen. Mit schönen gesättigten Farben kommt der Film ins Heimkino und der 5.1 Ton nutzt die Möglichkeiten des Formats gut aus.

An Sprachoptionen bietet der Film eine deutsche Synchronisation und die norwegische Sprachfassung. Angesehen hatte ich mir die deutsche Fassung und zusätzlich in die Originalfassung reingehört. Beide Fassungen klangen gut und kleine Synchronisationsfehler, wie der, dass auch norwegischen Kronen plötzlich Euro werden, verzeihe ich, da dies sicher der Zielgruppe geschuldet ist.

Die große Schwäche des Films sind allerdings die Extras. Audiodeskriptionen für Blinde und Sehbehinderte sind zwar ein lobenswertes Feature, aber mit Sicherheit kein ausreichendes Bonusmaterial. Schade, hier wurde eine Chance vertan, hätte man doch zum Beispiel ein kleines Spiel auf die Disc packen können bei dem Pupspulver gemixt werden muss oder einfach Blicke hinter die Kulissen präsentiert werden können.

[FAZIT]

Kinder werden Ihre Freude an „Doktor Proktors Pupspulver“ haben, Erwachsene dann, wenn sie über den kindlichen Humor des Films lachen können. Die Zielgruppe kann mit diesem Film in jedem Fall ein ungewöhnliches filmisches Abenteuer erleben und wünscht sich nach dem Film mit Sicherheit, dass es Pupspulver wirklich gäbe.

[FAKTEN]

Titel: Doktor Proktors Pupspulver
Originaltitel: Doktor Proktors prompepulver
Genre: Kinder-/Familienfilm
Regie: Arild Fröhlich
Drehbuch: Johan Bogaeus, Jo Nesbà¸
Darsteller: Emily Glaister – Lise
Eilif Hellum Noraker – Bulle
Kristoffer Joner – Doktor Proktor
Atle Antonsen – Herr Thrane
Arve Guddingsmo Bjà¸rn – Trym
Even Guddingsmo Bjà¸rn – Truls
Marian Saastad Ottesen – Commanders Wife / Lise’s mother
Ingar Helge Gimle – Commander / Lise’s father
Linn Skåber – Bulle’s mother
Christian Skolmen – Dirigent Madsen
Nils Jà¸rgen Kaalstad – Loverboy
Mariann Hole – Eine hübsche Frau
Anke Engelke – Chefin des Patentamtes
Marie Blokhus – Junge Juliette Margarin
Leif Dubard – Graf Margarin
Erscheinungsjahr: 2014
Land: Norwegen
Laufzeit: 85 Minuten
Altersfreigabe: freigegeben ohne Altersbeschränkung
Verleih: Universum Kids

[Wertung]

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

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