Denkt man Bienen, dann denkt man automatisch an Honig. Doch Bienen sind nicht bloß nützliche Insekten die dafür sorgen, dass wir Menschen den süßen Brotaufstrich genießen können oder einen klebrigen Zuckerersatz für unseren Tee haben. Bienen sind ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Die Dokumentation „More than honey“ zeigt deshalb auch, dass Bienen eben mehr sind als Honig.

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Seit einigen Jahres wird ein mysteriöses Honigbienensterben beobachtet. Doch was bedeutet dieses Honigbienensterben für die Natur und für die Menschen? Dieser Frage geht die Dokumentation „More than honey“ auf den Grund. Das Team rund um Regisseur Markus Imhoof (Das Boot ist voll, Die Reise) besucht dabei die verschiedensten Schauplätze. Er besucht die kleine Familienimkerin genauso wie die große industrielle Honigfabrik und selbst vor einem Blick in das Innenleben eines Bienenstocks mit der Kamera macht das Team nicht halt

[MEINE MEINUNG]

„More than honey“ beleuchtet ein auf den ersten Blick wenig spannendes Thema, doch schon nach wenigen Filmminuten wird klar, dass das Bienensterben nicht nur ein Thema ist, was einige wenige betrifft, sondern Einfluss auf das Leben eines jeden einzelnen hat. Beeindruckend zeigt Imhoof, dass die Biene eben mehr ist als nur ein Honigproduzent und viel dazu beiträgt, dass die Natur so funktioniert wie sie funktioniert. Etwas vereinfacht hat dies ja auch bereits der Animationsfilm „Bee Movie“ gezeigt, doch in „More than honey“ wird dieser Zusammenhang deutlicher gezeigt und die Auswirkungen des Bienensterbens auch drastischer dargestellt.

Doch „More than honey“ ist kein Film der einfach nur den Zeigefinger heben will und dem Zuschauer sagen will, hört auf Honig zu essen. Imhoof, der selbst aus einer Imkerfamilie kommt, will vielmehr sensibilisieren und zeigt, dass man sehr wohl Honig essen kann ohne die Bienen zu gefährden. Er zeigt, dass ein vernünftiger Umgang mit den Bienen diesen nicht schadet, dass nur eine Ausbeutung und eine Zerstörung des Lebensraums immer mehr dazu führen, dass immer mehr Bienenvölker aussterben. Die zunehmende Monokultur in der Agrarwirtschaft, der verstärkte Einsatz von Pestiziden und die immer weniger werdenden Grünflächen sind nämlich ebenso große Gefahren für die Honigbiene, wie die Ausbeutung der Biene durch industrielle Honiggewinnung im großen Stil.

Der Film wirft allerdings auch einen Blick auf die Biene selbst. Wie und wo lebt eine Biene? Wie ist die soziale Struktur in einem Bienenstock. Dabei gelingt es Imhoof beeindruckende Makroaufnahmen von Bienen zu zeigen und die Aufnahmen direkt aus einem Bienenstock verschlagen einem regelrecht den Atem.

[FAZIT]

„More than honey“ ist eine Dokumentation die wachrüttelt, die sensibilisiert. Wer sich „More than honey“ ansieht, wird die Biene danach auf jeden Fall mit anderen Augen sehen und beim nächsten Kontakt mit dem Insekt vermutlich nicht gleich wild um schlagen und kreischend davon rennen. Die Dokumentation zeigt klar auf, wie wichtig die Biene für unser Ökosystem ist ohne den Honigkonsum dabei zu verteufeln.

[FAKTEN]

Titel: More than honey
Originaltitel: More than honey
Genre: Dokumentation
Regie: Markus Imhoof
Drehbuch: Markus Imhoof, Kerstin Hoppenhaus
Darsteller: Fred Jaggi – Himself
Randolf Menzel – Himself
John Miller – Himself
Liane Singer – Herself
Heidrun Singer – Herself
Zhao Su Zhang – Herself
Erscheinungsjahr: 2012
Land: Deutschland, Schweiz, Österreich
Laufzeit: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 6 Jahren
Verleih: Senator Home Entertainment

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild lieben bei Wild Bunch Germany.

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