Alle paar Jahre gibt es einen Film der Schwung in ein angestaubtes Genre bringt. „Moon“ aus dem Jahr 2009 kann als so ein Film für das Science-Fiction gehandelt werden.

[INHALT]

Seit drei Jahren ist Sam Bell (Sam Rockwell) nun schon auf dem Mond. Seine Aufgabe, dir Durchführung von Wartungsarbeiten für die Firma Lunar Industries an einer Raffinerie zum Abbau des für die Energieversorgung der Erde nötigen Hellium-3, neigt sich dem Ende und Bell freut sich schon darauf auf die Erde zurückkehren zu können.

Doch dann ereignet sich ein folgenschwerer Unfall und Sam erwacht auf der Krankenstation und soll die Basisstation zunächst nicht mehr verlassen. Mit viel Überredungskunst gelingt es ihm den hochintelligenten Computer GERTY davon zu überzeugen, dass er doch einen kurzen Trip nach draußen unternehmen darf. Dabei entdeckt Sam ein Raumfahrzeug und neben diesem einen ohnmächtige Person, die ihm bis aus Haar gleicht. Er bringt die unbekannte Person auf die Krankenstation, wo diese dann erwacht

Wer ist diese Person? Wo kommt sie her? Und warum sieht sie aus wie Bell?

[MEINE MEINUNG]

Was Duncan Jones (Source Code, Warcraft) mit seinem Regiedebut für einen guten Film abliefert ist unglaublich. Er erschafft einen Film, der es schafft die Besiedelung fremder Planeten, in diesem Fall in Form einer Raumstation auf dem Mond, faszinierend einzufangen und schafft es zugleich den Zuschauer nicht zu viel in Hinblick auf die Entwicklung der Geschichte zu verraten, so dass der Zuschauer oft genauso viel weiß wie die Hauptfigur Sam Bell.

Apropos Sam Bell. Duncan Jones gelingt es seine Rolle wirklich fesselnd zu präsentieren. Bell, der quasi seit Jahren alleine auf dem Mond lebt und dessen einziger Kontakt die Computerintelligenz GERTY ist ein Charakter für den man sich interessant. Ein Charakter über den man mehr wissen will und ein Charakter mit dem man als Zuschauer mitfiebert. Es ist dabei natürlich nicht nur der Verdienst von Jones, dass Bell so rüber kommt wie er rüber kommt. Einen ebenso großen Anteil am Erfolg der Rolle hat Sam Rockwell (7 Psychos, Iron Man 2) der Bell in „Moon“ verkörpert.

Rockwell gelingt es auf ganzer Linie Bell so zu spielen, dass beim Zuschauer Gefühle für ihn entstehen und man in jeder Szene mit ihm mitfiebert.

Nicht unerwähnt bleiben darf bei ein einer Besprechung von „Moon“ Kevin Spacey (American Beauty, Die üblichen Verdächtigen). Der Schauspieler selbst ist im Film zwar nicht zu sehen, verleiht GERTY allerdings seine Stimme. Und das macht er richtig gut. Phasenweise hat man als Zuschauer das Gefühl, dass mit GERTY nicht einfach nur eine Computerintelligenz mit auf dem Mond ist, sondern ein zweites menschliches Wesen. Alleine wie Bell und GERTY darüber reden ob Bell nun die Krankenstation verlassen darf oder nicht sorgt für einen kurzen Gänsehautmoment. Nach HAL 9000 aus „2001 Odyssee im Weltraum“ ist GERTY endlich wieder ein Computer, der Filmfans in Erinnerung bleiben wird, wenn auch GERTY deutlich freundlicher ist als der Computer aus dem Kubrick-Klassiker.

[FAZIT]

„Moon“ ist sicher kein einfacher Film und kein Film, den man sich als einfache Abendunterhaltung anschauen sollte. Duncan Jones verlangt von seinen Zuschauern, dass er mitdenkt, sich sein eigenes Bild von Bell und den Vorkommnissen macht. „Moon“ ist dabei auch ein Film, der nach dem Abspann noch nachwirkt. Jones wirft in seinem Film moralische Fragen auf, die er bewusst nicht komplett beantwortet und sorgt so dafür, dass man über seinen Film redet. Dabei vergisst er aber nicht seine Geschichte zu Ende zu erzählen. Eine Geschichte, die das Science-Fiction Genre neu belebt hat und die man gesehen haben sollte. „Moon“ ist großes Science-Fiction Kino.

[FAKTEN]

Titel: Moon
Originaltitel: Moon
Genre: Drama, Science-Fiction
Regie: Duncan Jones
Drehbuch: Duncan Jones, Nathan Parker
Darsteller: Sam Rockwell – Sam Bell
Kevin Spacey – GERTY (Voice)
Dominique McElligott – Tess Bell
Rosie Shaw – Little Eve
Adrienne Shaw – Nanny
Kaya Scodelario – Eve
Benedict Wong – Thompson
Matt Berry – Overmeyers
Erscheinungsjahr: 2009
Land: UK
Laufzeit: 97 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: Koch Media

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Moon – Alleine auf dem Mond“

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