Als „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ seinerzeit in den Kinos und später im Heimkinomarkt verfügbar war, war der Film in aller Munde und es gibt kaum jemanden der nicht vom Film begeistert war. Auch ich habe diesen Film nun gesehen und kann nicht so ganz nachvollziehen, warum „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ so viel Lob einheimsen konnte.

[INHALT]

Pi (Suraj Sharma) hat eine unglaubliche Geschichte zu erzählen. Als es um den elterlichen Zoo wirtschaftlich schlecht bestellt ist, beschließt Pis Vater die Tiere zu verkaufen und samt der Tiere nach Kanada zu ziehen. Auf dem Weg dorthin kommt das Schiff mit Familie und Tieren allerdings in einen großen Sturm. Mit Not kann sich Pi auf ein Rettungsboot retten und kann so den Schiffsuntergang überleben. Doch auf dem Boot ist er nicht alleine, auch ein Tiger hat dort Zuflucht gesucht.

[MEINE MEINUNG]

Zugegeben, Ang Lee (Tiger & Dragon, Brokeback Mountain) spendiert seinem Film tolle Bilder und es nicht von der Hand zu weisen, dass ab dem zweiten Akt der heimliche Star des Films der CGI-Tiger ist. Auch schafft es Lee einen Film zu schaffen, der viel Raum für Auslegungen lässt und sogar die Frage erlaubt, ob die Geschichte die Pi erzählt tatsächlich so geschehen ist oder nur eine Parabel für völlig andere Ereignisse ist.

Doch damit hört es für mich mit den positiven Aspekten auch schon auf. Obwohl der Film sich Zeit für seine Figuren nimmt, konnte ich nicht mit der Hauptfigur mitfiebern. Und egal wie bedrohlich die Situation für Pi auch während seiner Reise war, hatte ich wirklich Angst um die Figur. Sein Schicksal war mir leider schlichtweg egal.

Um es auf dem Punkt zu bringen. Die übertrieben künstlerischen Bilder von „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ waren mir definitiv zu kitschig. Dazu hat Suraj Sharma (Umrika, Million Dollar Arm) für mich nicht überzeugend gespielt und auch wenn es sich bei dem Film ganz klar um ein philosophisches Märchen handelt, erschien mir die Geschichte, dass man 227 Tage mit einem Tiger auf engsten Raum leben kann doch etwas zu weit hergeholt.

Abgesehen davon, kann ich die Begründungen warum der Film gut ist die an mich heran getragen wurden durchaus akzeptieren. Die Bilder sind so toll heißt es da. Dem stimme ich zu, du sollte Film für mich eben mehr sein als eine Aneinanderreihung bewegter Gemälde. Der Film sei tiefgründig ist ein weiteres Argument für „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“. Und auch hier stimme ich in Gewisser Weise zu. Ein Film der allerdings so viele spirituelle Fragen aufwirft wie dieser, sollte zumindest einige dieser Fragen auch plausibel beantworten. Ja, die Frage ob die Geschichte nun wahr ist oder nicht gehört für mich nicht zu den Fragen die beantwortet werden müssen, aber warum er so manche Handlung während seiner Odyssee durchführt hatte Lee aufklären sollen.

„Life of Pi – Schiffsbruch mit Tiger“ gehört für mich mit Sicherheit nicht zu den schlechtesten Filmen aller Zeiten, doch ist der Film für mich definitiv nicht das Werk, dass diese Vielzahl an Preise verdient hätte, kein Film der es verdient hat eine Bestnote nach der anderen abzuräumen. Für mich ist „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ leider nur ein Film unter vielen und bei diesen leider kein besonders Guter.

[FAZIT]

„Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ ist ein filmisches Gemälde. Doch tolle Bilder alleine reichen nicht für einen guten Film. Die philosophische Geschichte kann nur bedingt überzeugen und wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet und so ist „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ ein mit Preisen überhäufter Mittelmaßfilm!

[FAKTEN]

Titel: Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger
Originaltitel: Life of Pi
Genre: Abenteuer, Drama
Regie: Ang Lee
Drehbuch: Yann Martel, David Magee
Darsteller: Suraj Sharma – Pi Patel
Irrfan Khan – Adult Pi Patel
Ayush Tandon – Pi Patel (11 – 12 Years)
Gautam Belur – Pi Patel (5 Years)
Adil Hussain – Santosh Patel
Tabu – Gita Patel
Ayaan Khan – Ravi Patel (7 Years)
Mohd. Abbad Khaleeli – Ravi Patel (13 – 14 Years)
Vibish Sivakumar – Ravi Patel (18 – 19 Years)
Rafe Spall – Writer
Erscheinungsjahr: 2012
Land: China, USA
Laufzeit: 127 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: 20th Century Fox

[Wertung]

Gnislew: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.