Am 4. Februar 2016 startet in den deutschen Kinos der Film „Suffragette“, in dem die Oscar-nominierten Carey Mulligan und Helena Bonham Carter sowie Anne-Marie Duff und Oscar-Gewinnerin Meryl Streep die Hauptrollen spielen, erzählt die Geschichte der zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Großbritannien ins Leben gerufenen Bewegung, die für die Gleichstellung der Frauen eintrat.

Darum geht es im Detail:

1903 gründete Emmeline Pankhurst (Meryl Streep) in Großbritannien die „Women’s Social and Political Union“, eine bürgerliche Frauenbewegung, die in den folgenden Jahren sowohl durch passiven Widerstand, als auch durch öffentliche Proteste bis hin zu Hungerstreiks auf sich aufmerksam machte. Neben dem Wahlrecht kämpften sie für die allgemeine Gleichstellung der Frau und für heute so selbstverständliche Dinge wie das Rauchen in der Öffentlichkeit. Die sogenannten „Suffragetten“ waren teilweise gezwungen in den Untergrund zu gehen und ein gefährliches Katz und Maus-Spiel mit dem immer brutaler zugreifenden Staat zu führen. Es waren größtenteils Arbeiterfrauen, die festgestellt hatten, dass friedliche Proteste keinen Erfolg brachten. In ihrer Radikalisierung riskierten sie alles zu verlieren – ihre Jobs, ihr Heim, ihre Kinder und ihr Leben. Maud (Carey Mulligan) war eine dieser mutigen Frauen. Fesselnd wie ein Thriller erzählt „Suffragette“ die spannende und inspirierende Geschichte ihres herzzerreißenden Kampfs um Würde und Selbstbestimmung.

Passend zum kommen Filmstart haben wir „10 Fakten zur Suffragetten-Bewegung“ für Euch.

  1. Der vom französischen Wort „suffrage“ („Wahlstimme“) abgeleitete Begriff „Suffragette“ bedeutet übersetzt „Stimmrechtlerin“.
  2. Bereits im 18. Jahrhundert entstand im Zuge der Aufklärung eine frühe Form der Frauenrechtsbewegung, die sich dann im 19. Jahrhundert in Westeuropa und den USA endgültig etablierte. Nebst dem Wahlrecht forderten die Mitglieder dieser Bewegung besseren Zugang von Frauen zu Bildung und Arbeit.
  3. Als erstes Land der Geschichte beschloss Neuseeland am 19. September 1893 die Einführung des Frauenwahlrechts. Mit ihrem unermüdlichen politischen Engagement hatte die Frauenrechtlerin Kate Sheppard den Weg für diesen revolutionären Schritt geebnet. Sheppards Portrait ziert heute den neuseeländischen 10-Dollar-Schein.
  4. Eine der zentralen Figuren der Bewegung war die Britin Emmeline Pankhurst. Zusammen mit einigen Mitstreiterinnen gründete sie im Oktober 1903 in Manchester die „Women’s Social and Political Union“ (WSPU), welche zur führenden Frauenrechts-Organisation in Großbritannien avancierte.
  5. Um auf ihre Ziele aufmerksam zu machen, setzten die Suffragetten zunächst unter anderem auf passiven Widerstand, Demonstrationen und öffentliche Tabubrüche.
  6. Ab 1908 machte sich die WSPU die Farben Violett, Weiß und Grün zu eigen – Violett symbolisierte Würde, Weiß stand für Reinheit und Grün für die Hoffnung. Fortan fand dieses Farbschema unter anderem auf Plakaten, Fahnen und Abzeichen Verwendung.
  7. Von 1910 an radikalisierte sich die Bewegung zusehends und schreckte letztlich auch vor gewalttätigen Aktionen wie Brand- und Bombenanschlägen nicht mehr zurück.
  8. In den Vereinigten Staaten gründeten Frauenrechtlerinnen im Jahr 1916 derweil die „National Woman’s Party“ (NWP), welche nach dem Vorbild der englischen WSPU deutlich radikaler agierte als die bis dahin bestehenden nationalen Suffragetten-Vereinigungen.
  9. Überall auf der Welt kämpften Frauen für Ihre Rechte – und können dabei immer wieder Erfolge feiern wie zuletzt in Saudi-Arabien, wo Frauen Ende 2015 zum ersten Mal wählen durften. In vielen Ländern dieser Erde wie z.B. Simbabwe oder dem Libanon werden Frauen jedoch nach wie vor nicht gleichgestellt. Es gibt also noch viel zu tun.
  10. Wie sich die Einführung des Frauenwahlrechts weltweit entwickelt hat, zeigt dieser Auszug aus der Chronologie:
    • 1893: Neuseeland
    • 1902: Australien
    • 1913: Norwegen
    • 1917: Russland
    • 1918: Österreich, Deutschland und Polen
    • 1920: USA
    • 1932: Brasilien
    • 1934: Türkei
    • 1944: Frankreich
    • 1945: Italien
    • 1949: China und Indien
    • 1953: Mexiko
    • 1971: Schweiz
    • 1974: Jordanien
    • 1976: Nigeria
    • 2003: Katar
    • 2015: Saudi-Arabien

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