[Einleitung]

Marvel hat ein Universum mit sehr vielen beliebten Charakteren, die es nun nach und nach in die Kinos schaffen. Einer davon ist Deadpool, der unter den Fans oft als Liebling genannt wird. Aber was steckt hinter diesem Superhelden? Nach nur zwei Kurzfilmen in seiner Vita ist nun Regisseur Tim Miller dafür zuständig Deadpool gebührend auf die Leinwand zu bringen.

[Inhalt]

Wade Wilson (Ryan Reynolds) ist ein Söldner, der seine Freizeit in Bars und schlecht beleuchteten Orten verbringt. Sein Leben wendet sich nur weiter dem Schlechten als er erfährt, dass er Krebs hat. Das Leben eines kranken Menschen möchte er seiner Freundin Vanessa (Morena Baccarin) nicht zumuten. Aus diesem Grund entscheidet er sich einem Experiment beizutreten, das ihm verspricht seine Erkrankung zu heilen. Das Experiment findet in einem Labor des Ajax (Ed Skrein) statt, der nicht nur Schlechtes im Sinn hat. Das Resultat der Prozedur ist ein Wade Wilson, der sich nicht wiedererkennt, sein Körper ist entstellt. Dafür hat er jedoch Kräfte, die er sich nicht erträumt hätte. Er kann sich von selbst heilen. Entstellt will er sich jedoch nicht wieder vor Vanessa stellen und bemüht sich eher Ajax zu finden, um ihn für seine Tat büßen zu lassen. Und dafür lässt er sich ein Alter Ego einfallen: Deadpool.

[Kritik]

Allen voran: Mir war Deadpool nur periphär bekannt. Marvel hat dermaßen viele Charaktere entwickelt, das man nicht jeden kennen kann. Zugegegeben, Deadpool scheint ein Charakter zu sein, der anders ist als die anderen. Er passt nicht ganz in die Riege von allen anderen Superhelden. Und die Frage ist tatsächlich: Ist er überhaupt ein Superheld? Ryan Reynolds spielt diesen ulkigen, aber auch brutalen Charakter sehr amüsant und locker. Er zeichnet sich gerade dadurch aus, dass ihm fast alle egal sind. Er tötet alle Bösewichte, ob sie leben ist ihm nicht so wichtig. Ein Kriterium, das wohl ein Superheld haben müsste. Das alles macht er mit sehr viel Humor, indem er nicht nur im Film, sondern auch zum Zuschauer spricht und die vierte Wand durchbricht. Das erzeugt eine Dynamik, dass er einen führen möchte und in seine Gedankenstruktur begleitet. Das wichtigste dabei: Er spricht viele Wahrheiten aus über den Film selbst. Also wird auch die Metaebene – allein schon durch das Intro – bemüht, um den Film interessanter zu machen. Und das ganze wirkt. Es macht unheimlich Spaß ihm zuzusehen. Deadpool ist einfach ein witziger, unflätiger Charakter, den man fast mögen muss trotz seiner Taten.

Aufgrund der unbegrenzten und verherrlichten Gewalt stellt sich auch die Frage, ob dieser Film tatsächlich alles gutheißt. Im Film wird ein Tod witzig und brutal dargestellt. Man ist für Deadpool und möchte, dass er noch mehr aufregende Stunts durchführt, egal mit wie vielen Opfern. Eine brisante Dynamik, die für den Zuschauer entsteht und ihm dann doch fragen lässt für wen er hier eigentlich ist und inwiefern die Gewalt nicht doch zu sehr befürwortet wird. Vielleicht mag es zu penibel sein einen „Superhelden“-Film in der Art zu betrachten, wo doch die Avengers auch jeden Bösewicht vernichten möchten. In Deadpool gibt es jedoch keine Aliens, es sind Menschen. Und die Szenen werden mit ausreichender Detailliertheit gezeigt, wohingegen höchstens ein Schlag eines Avengers ausreicht und fast nur nebenbei gezeigt wird. Es ist etwas was man nicht zu leichtfertig nehmen sollte, aber auch nicht zu ernst. Das Endergebnis sollte immer ein guter Spaß sein, und das ist Deadpool auch.

Die Besonderheiten von Deadpool sind einfach die Interaktionen mit dem Zuschauer und die Art wie er sich verhält. Ryan Reynolds ist perfekt in der Rolle und das wohl passender als seine Rolle als Green Lantern. Besonders toll ist auch die Choreographie der Kampfszenen. Hervorzuheben wäre Gina Carano, die Angel Dust verkörpert. Als ehemalige Mixed-Martial-Arts Kämpferin weiß sie wie sie kämpfen muss und das zeigt sich. Schon in anderen Filmen, wie Haywire, konnte sie ihre Talente zeigen. Sie verkörpert leider nur einfache Charaktere, die kämpfen können, aber das kann sie gut.

Deadpool ist eine erfrischende Alternative zu den herkömmlichen Filmen und das für das Mainstream Publikum. Es ist sehr kurzweilig und unterhaltsam. Allein auch schon, dass die Universen von X-Men übergreifend involviert sind in diesem Film macht es spannend wie es sich mit ihm weiter entwickelt. Nichts für zarte Nerven, aber ansonsten ein Film, der vielen Spaß bereiten wird.

[Wertung]

Khitos: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Deadpool ist seit dem 11.02.2016 in den deutschen Kinos

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei 20th Century Fox

3 Gedanken zu „Filmkritik: Deadpool“
      1. Konnte den Film dann doch erst gestern sehen. Was für ein Fest. Der Charakter Deadpool wurde wirklich gut getroffen. Böser Humor, gute Action. Die restlichen Comicverfilmungen dieses Jahr werden es schwer haben diesen Spaß zu toppen.

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