[Einleitung]

Eines der meistverbreitesten Bücher wird verfilmt, zum vielfachsten Male. Kann das gut werden? Was ist neu? Und warum braucht man immer wieder eine neue Verfilmung von Geschichten, die man doch so oft schon gehört hat? Das Tagebuch der Anne Frank gehört zu einer der Geschichten, die man nicht oft genug erzählen kann und sollte. Es ist wichtiges Kultur- und Geschichtsgut und verdient immer wieder erzählt zu werden. Doch lohnt sich ein Blick in die neueste Verfilmung in filmischer Sicht?

[Inhalt]

Es ist die Zeit der Nationalsozialisten. Anne (Lea van Acken), Vater Otto (Ulrich Noethen), Mutter Edith (Martina Gedeck) und Schwester Margot (Stella Kunkat) ziehen von Frankfurt am Main nach Amsterdam, um ein neues Leben zu beginnen. Das klappt nur insoweit, als dass die Deutschen auch die Niederlande besetzen und die Situation für Juden auch in Amsterdam zu einem Albtraum wird. Die Familie versucht sich vor jeglicher Deportation zu verstecken. Sie finden Freunde in den Angestellten von Otto. Das Hinterhaus des Firmensitzes wird zum Versteck für die Familie. Anne bekommt von ihrem Vater ein Tagebuch geschenkt, in dem sie ihre Eindrücke und Gefühle niederschreibt.

[Kritik]

Wie schon beschrieben: Es ist wichtig die Geschichte nicht zu vergessen. Jegliche Art von heroischen Taten und Erlebnissen sollte an die nächsten Generationen weiter erzählt werden und verdient erneut verfilmt zu werden. Daran kann man nichts sagen. Die Message ist klar: Man darf nicht vergessen, was war. Allein aus diesem Grund besteht schon ein Existenzgrund für die neueste Verfilmung des Tagebuchs, die wievielte Verfilmung es auch sein mag.

Doch was macht gerade diese Verfilmung so besonders? Es ist die erste, die aus Deutschland stammt. Des Weiteren auch, dass zunächst wirklich der Fokus auf den Charakter der Anne Frank liegt. Es werden ihre persönlichen Gedanken in den Vordergrund gestellt. Sie, als Jugendliche, die sich trotz der schlimmen Atmosphäre als Frau sieht und Interessen, Sehnsüchte und alles was sie will haben kann. Gerade das wird eindrücklich durch Lea van Acken portraitiert. Es ist ein Bild eines normalen Mädchens, das in einer schlimmen Zeit aufwächst, mal schlecht drauf ist, mal nicht das liebe Töchterchen und doch einfach ein normales Leben entwickelt, so weit es in ihrer Lage denn ging. Dies zeigt sich auch in Aufnahmen, die nur sie zeigen. Es sind Aufnahmen, in denen sie im Off erzählt und das Geschehen tatsächlich aus ihrer Sicht geschildert wird.

Es ist eine visuell eindringliche Erzählung mit fröhlichen Farben, einer offenen Haltung zur Darstellung des jungen Mädchens und eine ernüchternde Klarheit über die Geschehnisse zu der Zeit zugleich. Man kann einiges davon mitnehmen. Das insbesondere auch durch die sympathischen Darstellungen, insbesondere von Lea von Acken und Ulrich Noethen. Man kann wahrlich nicht zu viel schlechtes schreiben über diesen Film. Wer die Geschichte kennt, wird nicht viel neues erfahren. Man kann sich nur erneut alles ins Gedächtnis rufen. Ein ungemeiner Spaß wird diese quasi coming-of-age Story nun nicht. Am ehesten für die Schulklassen gedacht, die die neueste Verfilmung ansehen sollten. Für andere tatsächlich nur, wenn man sich es zutraut.

[Wertung]

Khitos: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Universal Pictures.

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