Werwölfe! Sie gehören einfach zur Filmgeschichte dazu. Ob nun in Klassikern wie „American Werewolf“, der Komödie „Teenwolf“ oder der Vampirschmonzette „Twilight“, Werwölfe und ihre dazugehörigen Mythen sind ein Teil der Popkultur. Und auch wenn in der zweiten Regiearbeit von Paul Hyett (The Seasoning House) der Begriff Werwolf nicht explizit fällt, spielen diese Kreaturen hier eine wichtige Rolle.

[INHALT]

Mit der Enttäuschung darüber seine Beförderung nicht bekommen zu haben, tritt Joe (Ed Speleers) seinen Schaffnerdienst im Spätzug an. Bis auf die Tatsache, dass die Fahrgäste um diese Zeit allesamt etwas eigen sind, ist es eigentlich ein unspektakulärer Dienst, doch dann muss der Zug auf freier Strecke wegen eines Defekts halten.

Weder Joe, noch die Fahrgäste wissen wann de Reise weiter gehen kann und auch der Lokführer ist verschollen. Die Gruppe beschließt den Zug zu verlassen und zu Fuß zum nächsten Bahnhof zu lassen. Eine Entscheidung die sie nach wenigen Metern bereuen, denn in den Wäldern um die Pannenstelle treiben blutrünstige Kreaturen ihr Unwesen. Statt zum Bahnhof schaffen es die Reisenden und Bahnangestellten so gerade zurück in den Zug und es entbrennt ein Kampf ums Leben gegen die Kreaturen der Nacht.

[MEINE MEINUNG]

Eigentlich macht „Howl“ zunächst vieles richtig. Statt den Zuschauer ins kalte Wasser zu werfen und mit einer unbekannten Gefahr zu konfrontieren nimm sich Paul Hyett die Zeit und führt seine Figuren behutsam ein. So bekommt man einen guten Eindruck von den Hauptcharakteren und dennoch fangen mit dieser eigentlich guten Idee auch die Probleme des Films an. Speleers (Eragon, Plastic – Someone Always Pays) spielt Joe zwar gut, doch ist die Figur eben nicht so gut geschrieben, dass man mit ihm mitleidet und mitfiebert. Schlimmer noch ist es bei den Reisenden. Diese gehen einem teilweise eher auf den Nerv und es ist einem ziemlich egal, ob sie nun draufgehen oder nicht.

Bei den gezeigten Monstern kann „Howl“ dagegen wieder Punkte sammeln. Die Angst vor dem Unbekannten räumt Paul Hyett zwar ziemlich früh aus dem Weg und zeigt dem Zuschauer mit welchem Gegner es die Gruppe der Überlebenden zu tun hat, doch da das Make-Up Design wirklich gut gelungen ist, driftet der Film trotz Menschen in Kostümen nicht ins lächerliche ab und kann zumindest ein wenig Spannung aus dem Kampf Mensch gegen „Tier“ ziehen, bei dem das „Tier“ scheinbar übermächtig ist.

[FAZIT]

„Howl“ ist damit ein durchschnittlicher Film, der seine gute Idee nicht überzeugend transportieren kann. Der gute Beginn mit der ruhigen Charaktereinführung macht Lust auf mehr, doch leider wandelt sich der gute Start bald in ein austauschbares Katz und Mausspiel zwischen Mensch und Monster. Eine etwas mutigere Inszenierung und aus „Howl“ hätte ein richtig guter Film werden können, so ist er leider austauschbare Massenware für Zwischendurch.

[FAKTEN]

Titel: Howl
Originaltitel: Howl
Genre: Horror
Regie: Paul Hyett
Drehbuch: Mark Huckerby, Nick Ostler
Darsteller: Ed Speleers – Joe
Holly Weston – Ellen
Shauna Macdonald . Kate
Elliot Cowan – Adrian
Amit Shah – Matthew
Sam Gittins – Billy
Rosie Day – Nina
Duncan Preston – Ged
Ania Marson – Jenny
Calvin Dean – Paul
Brett Goldstein – David
Sean Pertwee – Driver
Ryan Oliva – Lead Werewolf / Scar
Robert Nairne – Female Werewolf / Hunchback
Ross Mullan – Lead Female Werewolf / Blonde
Erscheinungsjahr: 2015
Land: UK
Laufzeit: 89 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: Capelight Pictures

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Der Film ist seit dem 08.04.2016 auf Blu-ray und DVD erhältlich.

Die Bildrechte für das Beitragsbild liegen bei Capelight Pictures.

Ein Gedanke zu „Filmkritik: Howl – Werwolfattacke auf einen Zug“

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