THE BOY

Puppen spielten in Horrorfilmen immer schon eine wichtige Rolle. Wer erinnert sich nicht an „Chucky – Die Mörderpuppe“, die Puppen aus „Puppetmaster“ oder an „Annabelle“. Auch in „The Boy“ spielt eine Puppe große Rolle und sorgt für wohlige Gänsehaut.

[INHALT]

Um Ihren Ärger hinter sich zu lassen, beschließt die Amerikanerin Greta Evans (Lauren Cohan) die USA zu verlassen und als Kindermädchen in England anzufangen. Ihre neuer Job führt Sie zu Mrs. Heelshire (Diana Hardcastle) ihrem Mann Mr. Heelshire (Jim Norton) und deren achtjährigen Sohn Brahms.

Doch Brahms ist kein normales Kind, Brahms ist eine Lebensgroße Puppe, die das Ehepaar wie ihren eigenen Sohn liebt und pflegt, seid ihr echtes Kind bei einem Unfall ums Leben gekommen ist.

Fühlt sich Greta zunächst ein wenig auf dem Arm genommen und nimmt die Hinweise von Mr. und Mrs. Heelshire nicht ernst, dass es sich bei Brahms um einen ganz besonderen Jungen handelt, glaubt Sie bald, dass das Ehepaar recht hat, denn die Puppe Brahms verhält sich ganz und gar nicht so, wie man es von einer Puppe erwartet, sondern führt ein furchteinflößendes Eigenleben.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

[MEINE MEINUNG]

William Brent Bell (Stay Alive, Devil Inside) liefert auf Basis des Drehbuchdebuts von Stacey Menear einen interessantes Horrorfilm ab. Die Brahms-Puppe spielt dabei natürlich eine wichtige Rolle und sie trägt einen riesigen Teil zur gruseligen Grundstimmung des Films bei. Die Puppe ist eine dieser Filmfiguren, die beim Zuschauer auf den ersten Blick ein unwohles Gefühl bewirken und wie im Film mit der Puppe agiert wird und die Aktionen die von der Puppe ausgehen unterstreichen dieses Gefühl enorm.

Doch die Brahms-Puppe kann natürlich nicht alleine für den Gruselfaktor sorgen und so ist es Lauren Cohan, die mit dazu beiträgt, dass der Film so atmosphärisch dicht ist. Cohan, die Serienfans als Maggie aus „The Walking Dead“ bekannt sein dürfte, schafft es die Gefühle ihrer Figur gut zu transportieren. Man kann verstehen und sehen, warum sich Greta zunächst verschaukelt fühlt, als Ihr Brahms vorgestellt wird und genauso kann man ihre Ängste verstehen, als plötzlich Brahms doch mehr zu sein scheint als eine leblose Puppe.

Wer den Film bisher nicht gesehen hat und sich vom Twist überraschen lassen möchte, möge den nun folgenden Abschnitt einfach überspringen, denn an dieser Stelle muss ich über den Twist des Films schreiben. Denn: wo der Film lange Zeit gut funktioniert baut er zum Finale ganz stark ab. Sobald der Ex von Greta auftaucht wird aus dem packenden Puppenhorror nämlich ein simpler Slasherfilm, der die ganze Atmosphäre über den Haufen schmeißt und das aufgebaute Geheimnis um Brahms auf Kosten des wohl einfachsten Twists über den Haufen schmeißt. Klar schmeißt „The Boy“ schon lange vor der Auflösung Hinweise in den Raum, dass die Brahms-Puppe eben doch nur eine Puppe, aber warum die Erklärung dann so konventionell erfolgen muss und auf eine im Horrorgenre doch eher verbrauchte Idee zurückgegriffen wird, ist mir unklar. Bei einem so gelungenen Grundszenario hätte es mich sehr gefreut, und jetzt nennen wir das Kind beim Namen, wenn der echte Brahms eben nicht die ganze Zeit in den Wänden des opulenten Hauses gelebt hätte und für das Verhalten der Brahms-Puppe verantwortlich wäre.

Doch auch wenn das Finale dem Film schadet, ist „The Boy“ für ich ein Film den ich Genrefreunden empfehle. Der Weg bis zum Finale macht wirklich Spaß, vor allem weil Lauren Cohan wirklich gut spielt und man eine Puppe wohl noch nie so eingesetzt hat wie in „The Boy“.

[FAZIT]

Mit „The Boy“ bekommen Horrorfreunde eine der gruseligsten Puppen der Horrorfilmgeschichte präsentiert. Wer Brahms einmal filmisch in die Augen geschaut hat, wird sofort erkennen, dass diese Puppe nicht der liebe Junge ist, als der er von seinen Eltern bezeichnet wird. Der Filmgenuss wird allerdings von einem misslungenen Twist getrübt, doch wer darüber hinwegsehen kann und „The Boy“ als Film sieht, bei dem der Weg das Ziel ist wird mit einem Geheimtipp im von Trash verseuchten Horrorgenre belohnt.

[FAKTEN]

Titel: The Boy
Originaltitel: The Boy
Genre: Horror, Thriller
Regie: William Brent Bell
Drehbuch: Stacey Menear
Darsteller: Lauren Cohan – Greta Evans
Rupert Evans – Malcolm
James Russell – Brahms Heelshire
Jim Norton – Mr. Heelshire
Diana Hardcastle – Mrs. Heelshire
Ben Robson – Cole
Jett Klyne – Brahms (Child)
Lily Pater – Emily Cribbs
Matthew Walker – Taxi Driver
Stephanie Lemelin – Sandy
Erscheinungsjahr: 2016
Land: USA, China, Kanada
Laufzeit: 97 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: capelight pictures

[Wertung]

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

„The Boy“ ist seit dem 23.06.2016 als Blu-ray und DVD im Handel erhältlich.

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.