Mit Fortsetzungen die erst mehrere Dekaden nach dem Original ins Kino kommen ist das ja so eine Sache. Schnell könnte man meinen, dass einfach nur das schnelle Geld gemacht werden soll und so ging es auch ein wenig skeptisch in „Tron: Legacy“.

[INHALT]

Sam Flynn (Garrett Hedlund) ist der Sohn des berühmten Kevin Flynn (Jeff Bridges) und quasi ohne seinen Vater aufgewachsen. Als größter Aktionär der Computerfirma ENCOM muss er mit ansehen, wie die Firma seines Vaters sich immer mehr von den idealen Kevin Flynns entfernt und nur noch nach maximalem Profit strebt.

Doch wo ist Kevin Flynn überhaupt. Nachdem er seine Computerwelt „The Grid“ immer weiter perfektioniert hat, ist er nun in seiner eigenen Welt gefangen. Sein programmiertes Alter-Ego Clu (Jeff Bridges) hat das mit der perfekten Welt ein wenig zu ernst genommen und regiert nun „The Grid“ in einer Art Diktatur. Da Clus Streben nach Macht sich allerdings nicht nur auf „The Grid“ bezieht, ist Kevin gezwungen in der virtuellen Welt zu verweilen. Mit Hilfe von Kevin will Clu nämlich in die menschliche Welt und seinen Machtbereich auf die „echte“ Welt ausweiten und das kann Flynn nicht zulassen, weswegen er „The Grid“ nicht mehr verlassen kann.

Durch einen Zufall entdeckt Sam nun das geheime Büro seines Vaters und wird ebenfalls ins „Grid“ befördert. Überwältigt von den Eindrücken ist er sich den dortigen Gefahren zunächst nicht bewusst findet sich aber schon bald mitten in Wettkämpfen auf Leben und Tod wieder, den Disc Wars. Mit Hilfe der hübschen Quorra (Olivia Wilde) gelingt ihm die Flucht vom Spielfeld und findet seinen Vater.

Nun gilt es zwei Dinge zu erledigen. Sam muss rechtzeitig das Portal zurück in die menschliche Welt erreichen um nicht ebenfalls im „Grid“ gefangen zu sein und zum anderen muss Clus teuflischer Plan gestoppt werden.

[MEINE MEINUNG]

„Tron: Legacy“ ist ein exzellentes Kinoerlebnis und einer der Filme, die durch die 3D-Technik besonders zur Geltung kommen. Wirkt die Story auf den ersten Blick doch eher belanglos, entpuppt „Tron: Legacy“ seine Qualitäten im Laufe des Films immer mehr. Hinter der einfachen Grundstory verbergen sich einige Gesellschaftskritische Elemente und mit der systematischen Ausrottung der ISOs wird sogar ein politisch ernstes Thema, dass des Rassenhass angerissen.

Klar, die Figuren sind bei „Tron: Legacy“ nicht so tiefgehend entwickelt wie bei ernsten Dramen, doch stört dies überhaupt nicht. Vor allem Hauptfigur Sam Flynn wird ausreichend lange und mit einer tollen Eröffnungssequenz eingeführt, so dass man Lust bekommt seiner Geschichte zu folgen.

„Tron: Legacy“ ist allerdings ein Film, der nur als Gesamtpaket funktioniert. Ohne die Musik und die optischen Effekte, wäre der neue „Tron“-Film nur ein Film unter vielen doch durch die anderen beiden Komponenten wird „Tron: Legacy“ zu einem echten Erlebnis. Wenn der 3D-Effekt bei einem Film perfekt passt, dann ja wohl bei diesem Film. Genial: Die Szenen, die außerhalb des „Grids“ spielen sind im klassischen 2D gedreht. So entsteht von Anfang an eine natürliche Abtrennung zwischen realer und virtueller Welt. Durch die die düstere Welt im „Grid“ wirkt der 3D-Effekt dann auch wirklich gut. Wie bei der neuen 3D-Technik üblich wirkt sich das vor allem auf den Tiefeneffekt. Besonders deutlich wird dies beim Lightcycle Race und einer Zugfahrt zur Mitte des Films.

Bei der Optik spielt allerdings nicht nur der 3D-Effekt eine Rolle. Gegenüber „Tron“ von 1982 wurde der Look konsequent weiter entwickelt und modernisiert. So sehen die neuen Anzüge der Programme in „Tron: Legacy“ auch weiterhin passen futuristisch aus. Die Kombination aus 3D-Effekten und der Ausstattung lassen das „Tron“-Universums zu einer konsistenten Welt werden.

Der dritte wichtige Punkt bei „Tron: Legacy“ ist die Musik. Neben dem „Tron“-Theme und Varianten dieses markanten Musikstücks, ist es die Musik von Daft Punk die „Tron: Legacy“ auszeichnet. Ihre geniale Komposition drückt in den richtigen Momenten auf die Tube und lässt die Boxen erzittern. Das Highlight dabei ist sicherlich das Musikstück Derezzed, das mit seinem wummernden Bass das Potenzial dazu hat ein echter Clubhit zu werden. Nicht umsonst, dürfen Daft Punk in einer Szene in einer Disco auflegen.

[FAZIT]

Das Gesamtpaket von „Tron: Legacy“ ist meiner Meinung nach stimmig. Es hat einfach Spaß gemacht sich den Film im Kino anzusehen und sich in Welt von „Tron“ saugen zu lassen. Wer auch nur annähernd etwas mit dem ersten „Tron“ anfangen konnte, darf „Tron: Legacy“ nicht verpassen, doch auch wer den Vorgänger nicht kennt, muss einfach einen Blick auf diesen optischen Augenschmaus werfen! „Tron: Legacy“ ist der Beweis, dass Kino in 3D Sinn macht!

[FILMFAKTEN]

Titel: Tron: Legacy
Originaltitel: Tron Legacy
Jahr: 2010
Land: USA
Länge: 125 Minuten
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Edward Kitsis, Adam Horowitz
Darsteller: Jeff Bridges – Kevin Flynn / Clu
Garrett Hedlund – Sam Flynn
Olivia Wilde – Quorra
Bruce Boxleitner – Alan Bradley / Tron
James Frain – Jarvis
Beau Garrett – Gem
Michael Sheen – Castor / Zuse
Anis Cheurfa – Rinzler
Serinda Swan – Gem
Yaya DaCosta – Siren #3
Elizabeth Mathis – Siren #4
Kis Yurij – Half Faced Man
Conrad Coates – Bartik
Daft Punk – Masked DJ‘s
Ron Selmour – Chattering Homeless Man
Genre: Abenteuer, Action, Science-Fiction, Thriller
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Vertrieb: Walt Disney Pictures
Veröffentlichung: 27.01.2011

[Wertung]

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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