Spätestens seit dem Serienstart von „The Walking Dead“ vor einigen Jahren sind Zombies wieder voll im Trend. Die Leute wollen wieder Zombiefilme sehen und man könnte meinen, alles wo ein Zombie drauf oder drin ist verkauft sich einfach besser. So ist es auch kein Wunder, dass auch die dänische Filmindustrie dieses Thema für sich entdeckt hat und mit „What we become“ nun ein Vertreter von den nordischen Nachbarn am 18.11.2016 bei uns auf Blu-ray, DVD und als Video on Demand erschienen ist.

[INHALT]

In dem kleinen dänischen Örtchen Sorgenfri geht eine mysteriöse Krankheit um. Die Regierung ist ratlos, was es mit der Seuche auf sich hat und arbeitet fieberhaft mit internationalen Experten an einem Heilmittel. Solange allerdings kein Heilmittel gefunden ist wird der Ort unter Quarantäne gestellt. Das Militär riegelt den Ort hermetisch ab und die örtliche Schule dient als Auffanglager für die Erkrankten.

Als Gustav (Benjamin Engell), der Sohn einer vierköpfigen Familie, sich eines Abends heimlich aus dem Haus schleicht um einige Nachforschungen über die Arbeit des Militärs anzustellen macht er allerdings eine schreckliche Entdeckung. Es scheint so, als ob die Regierung nicht das macht, was die Medien propagieren!

Diese Diashow benötigt JavaScript.

[MEINE MEINUNG]

Ja, in „What we become“ gibt es Zombies. Dennoch ist der Film kein typischer Zombiefilm. Vielmehr zeigt der Film lange Zeit, wie sich Menschen in Extremsituationen verändern, was ein dauerhaftes eingesperrt sein mit Menschen anstellt. Und dieser Ansatz gefällt mir richtig gut. So hebt sich der Film toll von den vielen anderen Zombiefilmen ab, die alleine durch eine übermäßige Präsenz an Untoten versuchen das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Wer bei „What we become“ Zombies am laufenden Band sehen will, schaut auf jeden Fall den falschen Film.

„What we become“ schockt durch die Aktionen der Menschen untereinander, schockt in seinen kleinen Szenen die die Abgründe der Menschlichkeit zeigen. Wenn zum Beispiel Gustav der Nachbarstochter mit ihrer Mutter Asyl gewähren will, weil deren Vater Opfer der Epidemie geworden ist, führt dies zu heißen Diskussionen innerhalb Gustavs Familie, bei der nicht nur nette Worte fallen.

„What we become“ schafft es tatsächlich lange Zeit Spannung aufzubauen, ohne dass auch nur ein Zombie zu sehen ist und schafft es mit zeigen der Zombies die Spannung zu halten. Glücklicherweise unterläuft Regisseur Bo Mikkelsen bei seinem Spielfilmdebüt nicht der Fehler mit dem auftauchen der Zombies sich nur noch auf Splatter- und Schockeffekte zu verlassen, sondern bleibt seiner angefangenen Art der Inszenierung treu, sich auf die Menschen zu konzentrieren. Wenn Gustavs Vater in dieser Phase, in der die Zombieapokalypse schon im vollen Gang ist auf Patrouille geht und eine Frau rettet, nur um sie dann dazu zu zwingen ihm ihre gesammelten Lebensmittel zu geben, trifft dies genau die Stimmung des Films, die Mikkelsen bereits vor der Apokalypse eingeschlagen hat.

[FAZIT]

Für mich ist „What we become“ eine sehenswerte Alternative zu all den blutigen Zombiefilmen da draußen, die weniger auf eine Geschichte, als vielmehr darauf setzen möglichst blutig Zombies abzuschlachten. Ich bin froh, dass es Regisseure wie Mikkelsen gibt, die sich auf den Ursprung der Zombiefilme zurückbesinnen und dieses Subgenre wieder als Chance sehen Sozialkritik zu üben und nicht als Showcase für Special Effects.

[FAKTEN]

Titel: What we become
Originaltitel: Sorgenfri
Genre: Horror, Thriller
Regie: Bo Mikkelsen
Drehbuch: Bo Mikkelsen
Darsteller: Mille Dinesen – Pernille
Marie Hammer Boda – Sonja
Troels Lyby – Dino
Ole Dupont – Là¦ge
Benjamin Engell – Gustav
Mikael Birkkjà¦r – Casper
Therese Damsgaard – Anna
Ella Solgaard – Maj
Rita Angela – Elna
Diana Axelsen – Dorte
Michael Molin – SWAT Operator
Erscheinungsjahr: 2015
Land: Dänemark
Laufzeit: 85 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 16 Jahren
Verleih: capelight pictures

[Wertung]

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Die Bildrechte liegen bei capelight pictures.

Lass ein paar Worte da:

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.