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Die Power Rangers! Bei 90’s Kids waren sie unheimlich beliebt und da momentan Superhelden, Comicverfilmungen und Neuauflagen voll im Trend liegen, dachte sich die Filmindustrie scheinbar, dass es eine prima Idee sei auch die legendären Power Rangers neu aufzulegen. So kam im März diesen Jahres diese neue Version der Power Rangers in die Kinos und ist nun auch im Heimkino erschienen.

[INHALT]

Jason (Dacre Montgomery) ist ein Rebell, was dazu führt, dass ein missglückter Schulstreich ihm auch Ärger mit der Polizei und eine elektrische Fußfessel einbringt. Und er muss zum nachsitzen. Dort trifft er den etwas schüchternen Billy (RJ Cyler), doch der erste Eindruck täuscht, denn bei Billy gilt das alte Sprichwort „Stille Wasser sind tief“.

So kommt es, dass Billy Jason die Fußfessel manipuliert und die beiden gemeinsam einen „Ausflug“ in einen abgesperrten Steinbruch machen. Dort treffen sich nicht nur auf Kimberly (Naomi Scott), Zack (Ludi Lin) und Trini (Becky G.), sondern finden auch fünf farbige Amulette.

Zunächst wissen sie nicht so recht was es mit den Amuletten auf sich hat, doch schnell stellen sie fest, dass diese Amulette scheinbar besondere Kräfte haben und bei einem neuen Ausflug in den Steinbruch kommen sie auch dem Geheimnis auf die Spur. Es sind die Amulette der legendären Power Rangers und die fünf sollen nun die neue Generation Power Rangers werden um Rita Repulsa (Elizabeth Banks) daran zu hindern die Erde zu zerstören.

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[MEINE MEINUNG]

Ich glaube ich werde langsam zu alt für Filme wie „Power Rangers“, denn komplett packen konnte mich der Film nicht. Vielleicht ist das Problem aber auch nicht mein Alter, sondern es ist tatsächlich so, dass die Figuren im Film ziemlich blass bleiben und die Darsteller jetzt auch nicht gerade absolute Höchstleistungen abrufen. Vielleicht ist es ja auch die Tatsache, dass uns „Power Rangers“ wieder einmal eine Origins-Story vorsetzt, die mich am Film stört. Am wahrscheinlichsten ist allerdings eine Mischung aus all den genannten Elementen. Den Ansatz den der Film verfolgt, nämlich nicht einfach nur ein sinnfreies Actionfeuerwerk auf die Zuschauer loszulassen finde ich nämlich durchaus gelungen.

Fangen wir doch einfach mal vorne an und schauen mal was der Film gut und weniger gut macht. Da ist zunächst die Einführung von Jason. Seine erste Szene mit dem missglückten Scherz wirkt irgendwie etwas aufgesetzt und auch der Zeitsprung danach sorgt eher für Fragezeichen auf der Stirn. Bis später im Film klar wird, dass Jason ein wenig die Anführerrolle übernehmen soll, warum nur Jason eine solche einführende Szene bekommt und die anderen vier kommenden Power Rangers im Laufe des Film quasi zu ihm dazustoßen.

Interessant ist auch wie der Film eben jenen Jason und vor allem auch Billy zeigt. Der misslungene Streich hat Jason immerhin eine Fußfessel eingebracht, doch der Film zeigt, dass es okay ist die Folgen die diese Fessel mit sich bringt zu umgehen und stattdessen noch mehr durchaus kriminelle Aktionen durchzuführen.

Gestört hat mich auch der erste Kontakt mit den Amuletten. Warum die Rangers diese plötzlich alle bei sich haben stellt der Film nur wenig überzeugend dar und auch, dass die Jugendlichen diese Amulette trotz des Wissens, dass diese ihnen scheinbar eine Art Superkraft verleihen fröhlich mit sich rumtragen ohne über die Folgen nachzudenken finde ich doch etwa eigenartig.

Doch von diesen Beispielen mal abgesehen, gibt es auch einiges was der Film gut löst. Die Montage, wie die angehenden Power Rangers ihr Kampftraining durchführen zum Beispiel. Oder auch der durchaus imposante finale Kampf, bei dem dann auch der legendäre Satz „It’s morphin’ time“ fällt. Wie hier die Power Rangers ihre Fähigkeiten endgültig kontrollieren können macht Spaß anzusehen und ist auch toll in Szene gesetzt worden und wenn es von Schurkin Rita Repulsa dann eine Anspielung auf alte Inkarnationen der Power Rangers abgibt, müssen zumindest Fans der Power Rangers schmunzeln.

Insgesamt ist es auch gelungen, dass die neuen Power Rangers eben nicht von jetzt auf gleich die mächtigen Power Rangers sind, sondern sich die kommenden Helden ihren Ruf als Helden und ihre Fähigkeiten erarbeiten müssen. Und um für die Kenner des Films ein billiges Wortspiel fallen zu lassen. Der Weg zum Power Ranger ist ein steiniger.

[BLU-RAY]

Technisch bekommt man bei „Power Rangers“ allererste Sahne geboten. Ein glasklares Bild und krachender Dolby Atmos Sound, der auch auf einer 5.1 Anlage noch super klingt, sind hier die beiden Argumente für die Blu-ray. Bis auf die große Leinwand und den Eimer Kinopopcorn, steht der Genuss im Heimkino dank dieser guten Qualität dem Besuch im Lichtspielhaus sonst in nichts nach.

Auch was die Extras angeht, bekommt man bei dieser Blu-ray einiges geboten. Wo viele Produktionen mittlerweile „kleckern“ wird bei „Power Rangers“ „geklotzt“. Bereits vor dem Start des Hauptmenüs gibt es drei Trailer zu sehen und dies ist dabei noch weniger Extra als Ärgernis, mag ich es doch lieber, mir die Trailer aus dem Menü heraus selber aktiv aussuchen. Die richtigen Extras gibt es dann in Form von Deleted Scenes, welche insgesamt auf eine Laufzeit von 30 Minuten kommen. Ebenfalls gibt es knapp vier Minuten an Outtakes, einen ausführlichen Blick hinter die Kulissen, diverse Features zu den Spezialeffekten, fast zwei Stunden an diversen Kurzdokumentationen rund um das Thema Power Rangers, ein Musikvideo und den Teaser zum Film.

Doch damit nicht genug. Zusätzlich ist noch der Trailer zum Film im Bonusmaterial zu finden, der wahlweise sogar mit einem Audiokommentar von Regisseur Dean Israelite geschaut werden kann.

Zu guter letzt gibt es auch noch mein persönliches Highlight, Dean Israelite und Drehbuchautor John Gatins haben es sich nicht nehmen lassen einen Audiokommentar zum Hauptfilm einzusprechen, durch den man noch einmal einen ganz anderen Blick auf den Film erhält.

[FAZIT]

„Power Rangers“ sicher kein perfekter Film und bei weitem nicht so trashig wie die Ur-Serie aus den 90ern. Genau dieser glattere Look wird dem Film allerdings zum Teil zum verhängnis, da viele Fans des Originals sicher lieber einen Film gesehen hätten der näher an der Serie ist. Auf der anderen Seite schafft es der Film dafür Zuschauer abzuholen die das „Power Rangers“-Universum bisher nicht kannten. Wer sich also darauf einlassen kann hier eine Neuinterpretation der Power Rangers zu erleben und damit Leben kann, dass der Film weniger Action enthält als man vielleicht erwartet, bekommt einen soliden Film.

[FAKTEN]

Titel: Power Rangers
Genre: Abenteuer, Action, Science-Fiction
Regie: Dean Israelite
Drehbuch: John Gatins, Matt Sazama
Darsteller: Dacre Montgomery – Jason (Red Ranger)
Naomi Scott – Kimberly (Pink Ranger)
RJ Cyler – Billy (Blue Ranger)
Ludi Lin – Zack (Black Ranger)
Becky G. – Trini (Yellow Ranger) (as Becky G)
Elizabeth Banks – Rita Repulsa
Bryan Cranston – Zordon
Bill Hader – Alpha 5 (voice)
Matt Shively – Damo
Cody Kearsley – Hawkeye
David Denman – Sam Scott
Robert Moloney – Ted Hart
Anjali Jay – Maddy Hart
Sarah Grey – Amanda
Morgan Taylor Campbell – Harper
Erscheinungsjahr: 2017
Land: Kanada
Laufzeit: 124 Minuten
Altersfreigabe: FSK freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: studiocanal

[Wertung]

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

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