Der etwas unbeholfene, aber brillante britische Polizist Humphrey Goodman ermittelt auf der (fiktiven) Karibikinsel Saint-Marie, die eine bewegte Vergangenheit hinter sich hat – und eine mörderische Gegenwart…

„ZDFneo hat einen Starttermin für die vierte Staffel des Insel-Krimis „Death in Paradise“ verkündet. Ab dem 19. August 2016 werden immer am Freitagabend ab 21.45 Uhr zwei der insgesamt acht Folgen der Staffel als deutsche Free-TV-Premiere gezeigt. In Großbritannien wird derweil an der sechsten Staffel gedreht (wunschliste.de berichtete).

Der erste neue Fall, „Der Mann, den es nicht gab“, ist gleich ein kniffliger. Bei einer Séance wird der teilnehmende Geschäftsmann Elias Thompson erstochen. Die anderen Teilnehmer haben zwar nichts gesehen, aber doch ein solides Alibi: Alle hielten sich zum Tatzeitpunkt im Kreis an den Händen. Ein Motiv hätten allerdings mehrere Teilnehmer gehabt. So bleibt zunächst nur der beschworene Geist als „Verdächtiger“.

Neben den neuen Fällen muss sich Camille Bordey (Sara Martins) mit der Einmischung ihrer Mutter in ihr Privatleben auseinandersetzen. Gleichzeitig kämpft DI Humphrey Goodman (Kris Marshall) mit seinen Gefühlen für die Kollegin. Sergeant Fidel Best (Gary Carr) hat die Insel Saint-Marie für einen Job auf einer anderen Insel verlassen, dafür verstärkt Neuzugang Sergeant Florence Cassel (Joséphine Jobert) das Team.“ (Quelle: www.fernsehserien.de)

Filminfos

O-Titel: Death in Paradise – Staffel 4 (GB 2015)
Dt. Vertrieb: Edel
VÖ: 9.9.2016
EAN: 4029759105251
FSK: ab 12
Länge: ca. 417 Min.
Regisseur: Richard Signy, David O’Neill, Paul Murphy
Musik: Magnus Fiennes
Darsteller: Sara Martins (DS Camille Bordey), Kris Marshall (DI Humphrey Goodman), Danny John-Jules (Officer Dwayne Myers), Don Warrington (Commissioner Selwyn Patterson), Josephine Jobert (DS Florence Cassel), Tobi Bakare ( (Officer J.P. Hooper), Elizabeth Bourgine (Catherine Bordey, Camilles Mutter), u.a.
Neu-Preis der 4-Disc-DVD: 33,98 EU

Die EPISODEN

Jede Episode ist etwa 50 Min. lang. Die Episodentexte sind von SKY.

Episode 1: Der Mann, den es nicht gab (Stab In The Dark)

Während einer spirituellen Sitzung wird der Eigentümer einer Rumbrennerei erstochen. Detective Inspector Humphrey Goodman nimmt umgehend die Ermittlungen auf – die sich jedoch recht bald im Kreis drehen. Die Tatsache, dass alle Indizien darauf hinweisen, dass es sich bei dem Täter um einen Geist handelt, macht die Sache nicht einfacher. Will jemand Goodman und sein Team bewusst in die Irre leiten? Commissioner Patterson schaltet sich ein, um der Crew bei der Suche nach einem irdischen Killer zu helfen. (korrigierter Text: Sky)

Mein Eindruck

Der Polizeipräsident der Insel höchstpersönlich beteiligt sich an der kniffligen Ermittlung? Das ist geradezu der Ritterschlag für D.I. Goodman, doch der Vorgesetzte stört eigentlich mehr die eingespielte Arbeit des Teams und muss möglichst diplomatisch ausmanövriert werden. Allerdings ist der Boss ganz bescheiden der Lückenbüßer für D.S. Fidel, der mittlerweile auf einer anderen Insel arbeitet. Am Schluss ist es dem Boss eine Ehre, die bezaubernde Nachfolgerin Fidels vorzustellen, D.S. Florence Cassel. (Merke: Obwohl die Verwaltung britisch ist, haben doch alle Einheimischen irgendwie französische Wurzeln, als würden sie regelmäßig aus Martinique importiert. Ein Schelm, wer beim fälligen Culture Clash an britisch-französische Beziehungen denkt!)

Der Fall selbst spielt mit der Faszination der Europäer für den Voodoo-Kult. Der ist aber gar nicht gruselig, sondern so etwas wie Folklore. Gruselig wird es erst, als sich der Mord bei der Séance als die indirekte Folge eines viel älteren Mordes entpuppt. Dieser Fall hat also zwei zeitliche Ebenen. Feine Sache.

Episode 2: Mord gegen Liebe (Hidden Secrets)

Der Besitzer einer finanziell angeschlagenen Surfschule ist erschossen worden. Es gab offenbar kein Entkommen für ihn, denn das Verbrechen fand in einem abgeschlossenen Raum statt. Als Täter kommen nur die Ehefrau, der beste Freund und drei Surfschüler in Frage, die sich zum Mordzeitpunkt in der Nähe des Opfers aufhielten. Als Goodman und seine Leute herausfinden, dass der Surflehrer erst kürzlich eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf … (Text: Sky)

Mein Eindruck

War der Suflehrer wirklich unheilbar krank, wie sein Arzt und „bester Freund“ Carl berichtet? Zumindest nahm Jake Medikamente, und das ist immer heikel. War die Arznei überdosiert, und wenn ja, von wem? Warum fiel dann aber ein Schuss – und wie entkam der Täter, wenn nirgendwo seine Fußabdrücke zu finden sind? Handelt es sich also um Mord, Selbstmord oder gar einen Unfall? Oder alles davon?

Rätsel über Rätsel, die erst das übliche Verfahren Goodmans gelöst werden. Erst befragt er alle Verdächtigen, und von denen hatten alle ein Motiv. Dann kommt ihm ein brillanter Einfall. Und schließlich bittet er in klassischer Nero-Wolfe-Manier alle Verdächtigen zur Aussprache und Konfrontation.

Der rote Faden von Humphrey Goodmans Privatleben wird weitergesponnen: Er ist in Camille verliebt, aber wie soll er es ihr sagen bzw. beweisen? Er bekommt die beklopptesten Ratschläge – von Männern…

Episode 3: Ein bitterer Nachgeschmack (Damned If You Do …)

Humphrey erhält einen beunruhigenden Anruf. Der Präsident des Heimatvereins von Saint-Marie glaubt, dass ihm jemand nach dem Leben trachtet. Und er hat offenbar Recht mit seiner Vermutung: Nur eine Stunde nach dem Telefonat ist er tot. Die Autopsie ergibt, dass er an einer Wasserschierling-Vergiftung starb. Spuren der hochtoxischen Pflanze werden schließlich in einem Eintopf nachgewiesen, den auch andere Vereinsmitglieder verspeist haben. Und auch sie zeigen plötzlich Vergiftungserscheinungen … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Wenn alle vom Eintopf aßen, aber alle außer Francis Davison überlebten, wie konnte dann der Mörder sicherstellen, dass nur Francis starb? Eine knifflige Frage, die auf sehr ungewöhnliche Weise beantwortet wird. (Leser von Umberto Eco haben aber einen Wissensvorsprung…)

Diese Episode wirft etwas Licht auf die koloniale Vorgeschichte von Sainte-Marie: Französische Siedler gehen an Land, obwohl die Insel heute unter britischer Verwaltung steht. Das erinnert an einige reale Gegenstücke, die ich selbst anno 1995 besucht habe, beispielsweise an Saint Lucia, ein richtiges Taucherparadies.

Privat wird es jetzt für Goodman ernst: Camille, seine Angebetete, hat ein Angebot von der Polizei aus Paris erhalten, und sie will es annehmen. Kann er sie halten?

Episode 4: Im Schein der Kerze (Until Death Do You Part)

Humphrey ist immer noch geschockt von Camilles Entschluss, Saint-Marie zu verlassen, um sich bei der Pariser Polizei neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Doch bevor er richtig zum Nachdenken kommt, muss er auch schon den nächsten kniffligen Fall lösen. Eine Braut wird bei ihrem Junggesellinnenabschied in ihrer Hotelbadewanne ertränkt. Humphrey hat den Verdacht, dass sie ihren Mörder oder ihre Mörderin kannte. Aber alle Freundinnen, die für die Tat in Betracht kommen, haben ein Alibi. (Text: Sky)

Mein Eindruck

Goodman lehnt Camilles Versetzung gegenüber dem Commissioner ab, unterzeichnet aber noch nicht ihre Freistellung. Das ist sozusagen die geladene Pistole, die diese Episode auf der privaten Ebene spannend macht. Fortan benimmt sich Goodman gegenüber Camille noch unbeholfener, als er eh schon ist. Wie wird seine Wahl ausfallen? Und was wird Camille dazu sagen, wenn sie die Wahrheit erfährt?

Der Fall ist wieder mal nach Schema F gestrickt, aber die Lösung ist verblüffend: Wer käme darauf, dass eine Kerze länger brennt, wenn man Kochsalz auf sie streut? Das verschiebt natürlich den vermutlichen Todeszeitpunkt etwas. Wie nützlich ein Korken sein kann, den man in den Türverschluss steckt, muss auch Goodman erst noch entdecken.

Ein herzzerreißend komische Szene am Hafen beschließt die Auftritte der bezaubernden Sara Martins alias Camille Bordey, die nach Paris losschippert.

Episode 5: Eine lange Reise (Swimming In Murder)

Der Körper eines Rocksängers treibt regungslos im Swimmingpool. Er wurde ermordet – durch einen Stromschlag. Aber wer ist der Täter? Zwar hätten sowohl die Bandmitglieder als auch der Produzent und der Manager einen Grund gehabt, den exzentrischen Frontmann zu töten. Doch sie alle waren zum Todeszeitpunkt im Aufnahmestudio. Humphrey und seine Leute tappen im Dunkeln – bis sie in der Nähe des Pools einen Käfer finden, der auf Saint-Marie eigentlich nicht heimisch ist. (Text: Sky)

Mein Eindruck

„Das Rätsel des eingeschmuggelten Springkäfers“ – so könnte diese Episode heißen. Goodman kann allerlei Ungereimtheiten und Motive bei allen Zeugen eruieren, aber die genaue Methode will ihm nicht einfallen. Aber schon das erste Bild, das Goodman mit dem neuen Officer J.P. bekannt, führt den Zuschauer auf die richtige Fährte: Es geht um Wasser, Pflanzen, gießen – und schmelzen… Schließlich offenbart der Springkäfer doch noch sein Geheimnis: er dürfte eigentlich gar nicht hier sein, und nur auf einem einzigen Weg konnte er eingeschleppt worden sein. Genug verraten!

Indirektes Thema dieses Fall ist die Geschichte einer Rockband, die ihre besten Tage längst hinter sich hat und nun von einer Brauerei, deren Werbevideo sie untermalt, eine halbe Million kassieren könnte – wenn alle mitspielen. Aber es gibt einen Spielverderber.

D.S. Florence Cassel erweist sich als würdige Nachfolgerin für Camille Bordey, außer in einer Hinsicht: Goodman bandelt nicht mit ihr an. Aber das kann ja noch kommen. Wir hoffen und bangen.

Episode 6: Falscher Ehrgeiz (The Perfect Murder)

Eine Volleyballspielerin, die beim Finale der Inselmeisterschaft antreten sollte, wird tot im Kofferraum eines Jeeps gefunden. Man hat sie erstochen, mitten ins Herz. Humphrey und sein Team stehen vor einem Rätsel. Wer hegte einen Hass gegen die junge Frau? Es kommen nur einige wenige Verdächtige in Frage, darunter ihre Team-Mitspielerin, die beiden Konkurrentinnen sowie die jeweiligen Trainer. Doch alle haben ein perfektes Alibi. Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Auch diesmal mischt sich wieder der schlaue Commissioner ein. Er kann den zukünftigen Gouverneur der (fiktiven) Nachbarinsel Isle of Jonas nicht leiden, den er als „eklige Kröte“ beschreibt. Aber dessen Beach-Volleyball-Mannschaft ist aktuell der Finalkonkurrent des eigenen Teams und es wäre undiplomatisch, etwas gegen den Mann vorzubringen. Doch wie sich zeigt, fördert sein bester Mann Goodman schon bald verdächtige Beziehungen zutage, die den Gouverneur in spe ins Zwielicht der Spielmanipulation rücken….

Die Auflösung des Falls ist richtig verblüffend. – Auf der privaten Ebene findet Officer J.P. endlich ein Dach überm Kopf, so dass er nicht mehr in der Zelle des Polizeireviers übernachten muss.

Episode 7: Doppelmord der anderen Art (She Was Murdered Twice)

Eine britische Firmenchefin ist mit ihren Mitarbeitern zu einer Teambuilding-Maßnahme nach Saint-Marie gereist. Leider nimmt das Ganze einen tragischen Ausgang: Die Frau wird erschossen in ihrem Hotelbett aufgefunden. Es liegt nahe, dass einer der Angestellten der Täter ist. Und als sich kurz darauf jemand aus dem Team schuldig bekennt, scheint der Fall gelöst. Doch dann stellt sich bei der Obduktion der Leiche heraus, dass die Unternehmerin nicht durch den Schuss ums Leben kam, sondern erstickt wurde … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Annette Burgess starb also in Wahrheit zweimal. Ein Schelm, wer jetzt an James Bond denkt. Wie üblich haben alle Zeugen einen Grund, das Opfer umzubringen. Aber Goodman entdeckt, dass Annette Burgess in einer körperlichen Hinsicht ziemlich einmalig war: Sie hatte keine Fingerabdrücke. Kein Wunder, dass sie bei der Einreise in die USA via Miami erhebliche Probleme bekam. Die Amis mögen so etwas überhaupt nicht. Dass sie überhaupt weiterfliegen durfte, grenzt an ein Wunder.

Ebenso wie der Rest der wundersamen Story, die uns Goodman schließlich auftischt. Allmählich wirkt das Handlungselement, wonach ein (mehr oder weniger) uneheliches Kind seinen leiblichen Elternteil sucht und – mit fatalen Folgen – findet, etwas ausgelutscht. Auch der Identitätstausch ist nicht gerade der neueste Trick im Handbuch für Verbrecher.

An der privaten Front zieht Ärger auf: Humphrey Goodmans Vater hat seinen 71. (oder 72.?) Geburtstag ohne Glückwünsche seines Sohnes erlebt und kündigt sein Kommen an. Nun droht Ungemach – oder ein Star-Auftritt!

Episode 8: Besuchszeiten (Unlike Father, Unlike Son)

Kurz vor seinem Prozess wird der Mordverdächtige Jack Harmer von einem Unbekannten erschossen. Wie konnte das passieren? Schließlich befand sich Harmer in Haft unter ständiger Beobachtung, und der Killer musste drei verschlossene Türen überwinden. Humphrey und seine Kollegen tappen im Dunkeln. Während der Detective Inspector noch verzweifelt nach dem entscheidenden Hinweis sucht, ist Besuch im Anmarsch. Humphreys Vater will seinen Sohn davon überzeugen, nach England zurückzukommen … (Text: Sky)

Mein Eindruck

Wieder mal ein großartiges Locked-Room-Mystery! Kein Unbefugt hatte Zutritt zur Zelle des Angeklagten, und doch wurde er kaltgemacht. Offenbar kennen nur die Ameisen das Geheimnis dieses Mordes….

Wieder mal sind alle Zeugen verdächtig, es gibt unerwartete Wendungen, und folglich dauert es eine ganze Weile, bis Goodman zum Gerichtssaal einladen kann, damit er seine Beobachtungen, Beweise, Schlüsse darlegen und die Anklage erheben kann. Diesmal tut er dies allerdings vor den Augen eines ganz besonderen Zuhörers: Sein Vater Martin ist Staatsanwalt der britischen Krone. Aber nachdem ihm Florence klargemacht hat, was für ein guter Kriminalbeamter sein Sohnemann ist und welchen Verlust es für Saint-Maries Bürger bedeuten würden, wenn er nach England zöge, hält sich der Herr Anwalt erst einmal vornehm zurück.

Dies ist also der relativ überrasche Star-Auftritt! Kein geringerer als Edward „Der Schakal“ Fox brilliert hier mit einem ausgeklügelten Mienenspiel, das keiner großen Worte bedarf. Das ist Mimenkunst vom alten Schlag und hat mich sehr gefreut. Natürlich hat die Marketingabteilung des Produzenten mit dem Star-Auftritt einen großen PR-Coup gelandet: So hält man die Fans der Serie bis zur letzten Folge bei der Stange!

Die DVD

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1 (16:9)
Tonformate: D in DD 2.0, Englisch in DD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: keine
Extras: keine

Mein Eindruck: die DVD
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Bild und Ton entsprechen modernen Ansprüchen von Besitzern neuer LED- oder LCD-Fernseher mit angeschlossener Heimkinoanlage. Allerdings finde ich den Standard DD 2.0, der Stereoton bietet, nicht gerade berauschend. Hier gibt es noch deutliche Steigerungsmöglichkeiten. Dass das ZDF mal wieder keine Untertitel bietet, ist der gefrustete Zuschauer ja schon gewöhnt.

Unterm Strich

Ich finde, das Prinzip des „fish out of water“, das zu einem interessanten Aufeinandertreffen der britisch-steifen Kultur mit der entspannten der französischen Karibik, durchaus gewinnbringend: Es sind ja gerade diese Reibepunkte, die für Reiz und Unterhaltung sorgen.

Auftritt Humphrey Goodman – ein „Columbo“ der britischen Polizei. Seine Tollpatschigkeit in praktischen Dingen wird nur durch seine Genialität in abstrakter Kombination übertroffen. Soviel Verschrobenheit ruft natürlich Skepsis hervor, aber nachdem Goodman, mit Gusto gespielt von Kit Marshall, den ersten Fall auf verblüffende Weise gelöst hat, wird er akzeptiert. Aber kann er seine zarten Bande mit der schönen Camille Bordey vertiefen? Diese Frage wird bereits in Folge 4 beantwortet.

Karibischer Columbo

Marshall kombiniert seine neue Art des Kombinierens à la „Columbo“ mit der Formel des klassischen britischen Krimis à la Agatha Christie. Nach dem Prolog folgt die reichlich verwirrende Ermittlung, die nur Widersprüche zutage fördert, wobei alle Zeugen belastet werden. Daher ist eine genialische Rekombination aller Fakten nötig, die es dem Chefschnüffler erlaubt, den Mörder zu enthüllen – und zwar im Kreise aller Verdächtigen. Dabei tritt der Ermittler quasi zugleich als Staatsanwalt auf.

Altmodischer geht’s eigentlich nicht mehr. Aber auch nicht übersichtlicher. Diese formelhafte Handlungsstruktur wird in jeder Folge beibehalten, so dass man zu jeder Zeit weiß, in welcher Phase sich der Fall befindet. Wer jedoch die Abkürzung wählt und sich nur die letzten fünf Minuten anschaut, erfährt zwar die Auflösung des Rätsels, beraubt sich aber des Vergnügens der zahlreichen Überraschungen während der Ermittlung.

Die 4. Staffel

Mittlerweile ist das Konstruktionsprinzip jeder Folge ausreichend bekannt. Der Zuschauer verlässt sich bereits darauf, dass der Fall unglaublich knifflig ist, die Auflösung überrascht und in einer finalen Konfrontation – der Cop gibt den Staatsanwalt – verständlich präsentiert wird. Diese Fälle sind mittlerweile teilweise genial, teils mit immer wiederkehrenden Handlungselementen gespickt. Wie oft noch muss ein verstoßenes Kind seinen fiesen Elternteil suchen? Wie oft noch sind alle bis über beide Ohren verschuldet und wie oft ist mindestens ein Beamter korrupt?

Schwamm drüber! Lasst uns alle Samba und Kalypso tanzen und Gott einen guten Mann sein! Schließlich ist das hier die Karibik und nicht das steife Britannien. Dorthin verschlägt es Goodmans Team erst in der fünften oder sechsten Staffel, habe ich gelesen.

Die DVD

Die Qualität des digital aufgenommenen Bildes erscheint ausreichend hoch selbst für LED-TV-Besitzer, doch finde ich den Tonstandard DD 2.0, der Stereoklang bietet, nicht gerade berauschend. Dass das ZDF mal wieder keine Untertitel bietet, ist der gefrustete Zuschauer ja schon gewöhnt.

[Wertung]

Mima2016: 4 out of 5 stars (4 / 5)

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