Man schreibt das Jahr 2089: Die „Dreibeiner“ (Tripods), riesige außerirdische Maschinen, beherrschen die Welt und führen die Menschen durch Gedankenkontrolle wieder zurück ins tiefste Mittelalter. Ein Junger Mann, Will Parker, beschließt jedoch, kein Sklave der Dreibeiner zu werden. Gemeinsam mit seinem Vetter Henry macht er sich auf zu den „Weißen Bergen“ (= Alpen), wo die letzten freien Menschen leben sollen. Eine lange Reise voller Gefahren beginnt…

Diese Sammler-Edition bietet die komplette erste Staffel der legendären, aufwendig in Szene gesetzten 80er-Jahre-Serie nach den Jugend-SF-Romanen von John Christopher. Die DVD-Box kam am 23. Oktober 2009 auf den Markt.

Filminfos

O-Titel: The Tripods -– Season 1 (GB 1984)
Dt. Vertrieb: Koch Media
Dt. Erstveröffentlichung: 23.9.2009
EAN: 4020628972196
FSK: ab 12
Länge: ca. 322 Min.
Regisseur: Christopher Barry u.a.
Drehbuch: diverse
Musik: diverse
Darsteller: John Shackley, Jim Baker, Ceri Seel u.a.
Empf. VK: 29,99 €

Handlungsabriss der 1. Staffel (13 Folgen)

Im Juli 2089, etliche Jahre nach der Eroberung der Erde durch die dreibeinigen Herrscher, wird Müllerssohn Will Parker, 13, Zeuge der feierlichen Weihe seines Bruders Jack .Es ist ein Fest für das Dorf Alton in Südengland. Jack, Will, der Geistliche und andere warten auf das Erscheinen des dreibeinigen Herrschers. In einem Jahr werden auch Will und sein Vetter Henry an dieser Stelle warten. Und da kommt er auch, riesig hoch, einen langen Schatten werfend.

Ein langer metallener Tentakel ergreift Jack und hebt ihn ins Innere der Kugel, die über den drei langen Beinen sitzt. Stunden später wird Jack zurückgebracht, auf seinem kahlrasierten Schädel sitzt das goldschimmernde Metallgeflecht der Kappe, welche er bis zu seinem Tod tragen wird. Von da ab ist Jack „vernünftig“ und in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen.

Kurz vor der Weihe haben Will und Henry den Vaganten im Wald zu essen gebracht. Bei diesen Menschen schlug die Weihe fehl. Diese Wanderer seien melancholisch, vielleicht sogar geistesgestört, heißt es. Einen Tag nach der Weihe nimmt ein besonderer Wanderer Will gefangen. Er nennt sich Ozzymandias und „König des Reiches“. Naja, ein Verrückter halt. Aber er führt Will ins alte, vergessene Mausoleum und zeigt ihm eine Spieluhr aus der Alten Zeit.

Ozzy hat viele Antworten auf Wills Fragen und schließlich verrät er ihm sogar, dass er gar kein Wanderer sei, sondern ein FREIER MENSCH. Wahnsinn, denkt Will. Ozzy erzählt, dass die Dreibeiner wahrscheinlich von einer anderen Welt kommen und die Menschen in einem großen Krieg mit vielen Toten unterworfen haben. Und die Unterwerfung setzten sie jetzt immer noch mit Hilfe der Kappen fort. Diese programmieren ihre Untertanen zu Gehorsam und Zufriedenheit. In den Weißen Bergen im Süden jedoch leben FREIE MENSCHEN, wie Ozzy einer ist. Sein Auftrag bestünde darin, Ungeweihte wie Will zu finden und in die Weißen Berge zu schicken. Will sollte schon am nächsten Tag aufbrechen und ihn, Ozzy, an einer Stelle im Wald treffen.

Doch Henry entdeckt, was Will nachts in der Speisekammer treibt. Soll er ihn nicht verpfeifen, muss ihm Will alles erzählen. Na, schön, meint Will und zeigt ihm, als Beweis des Treffens mit Ozymandias die Spieluhr. Jetzt besteht Henry darauf, auch mitzukommen, denn als Vollwaise braucht er auf keine Eltern Rücksicht zu nehmen und hat auch keine Absicht, sich weihen zu lassen.

Aufbruch

Am Treffpunkt im Wald gibt ihnen Ozzy einen Kompass und eine Landkarte, damit sie den Weg zur Südküste finden, wo sie das Boot „Orion“ von Kapitän Curtiss nach Frankreich bringen soll. Doch Wills Abschiedsbrief ruft die Verfolger auf den Plan, angeführt von Jack und Wills Vater. Ozzy trickst die Verfolger jedoch, bleibt aber wie ein Toter liegen. Will muss sich von diesem Anblick losreißen, damit beide entwischen können.

Schon bald zeigt sich, wie richtig Wills Entscheidung war, Henry mitzunehmen. Alleine läge er schon längst mit gebrochenem Fuß irgendwo im Regen und würde sich eine Lungenentzündung holen. Zusammen schaffen sie es jedoch bis an die Südküste. Im Hafen von Romney glauben die Jungs, von Kapitän Rowley schanghait zu werden, doch als sie vor den WAHREN Kapitän geführt werden, erweist er sich als Kapitän Curtis, wie er Ozzys Zeichnung entspricht.

Er nimmt sie ebenso auf seinem Schiff mit wie eine Reihe anderer Vaganten, die unter Deck versteckt sind. Bei der Überfahrt in das Land jenseits des Meeres tauchen jedoch riesige Dreibeiner auf, die ein Patrouillenboot der Schwarzen Garde auf die „Orion“ hetzen. Mit knapper Not kommen die beiden Ausreißer davon. Aber Curtis muss sie schnellstens in Frankreich absetzen und weitersegeln.

Jenseits des Meeres

An der Küste des anderen Landes kommen sie nicht weit. Schon bald hat sie ein Angehöriger der Schwarzen Garde am Schlafittchen und steckt sie zusammen in eine Zelle. In der Nacht kommt ein Junge in Wills Alter an ihre Tür und entriegelt sie. Er hat sie beobachtet durch das seltsame Gestell, das er auf der Nase trägt und das er als „Brille“ bezeichnet. Jean Paul, den sie „bean pole“, also Bohnenstange nennen, ist sehr scharfsinnig, kann sogar ein wenig Englisch sprechen. Und das Allerbeste: Wenn sie ihn mitnehmen, lässt er sie frei. Das lassen sie sich nicht zweimal sagen.

Zusammen machen sich Will und Henry mit ihrem neuen Freund Bean Pole nachts in die Felder davon, nicht ohne ein paar Vorräte eingesackt zu haben, versteht sich. Aufregende Abenteuer erwarten sie, unbekannte Menschen und viele seltsame Anblicke. Doch werden die Dreibeiner sie wirklich bis zu den Weißen Bergen gelangen lassen?

Mein Eindruck

Klingt das nicht ein wenig nach der Story von „Stand by me“? Nein, nicht ganz. Es gibt am Ende der Reise keine Leiche zu finden, geschweige denn sie zu verteidigen. Und es gilt auch keine eigenen Ängste und Unzulänglichkeiten „with a little help from my friends“ zu überwinden – naja, schon ein bisschen, denn das ist ja der Sinn der Abenteuers. Aber das Hauptthema der Geschichte ist der Ausbruch aus dem geistigen Gefängnis, in das die dreibeinigen Herrscher die Menschheit gezwungen haben. Und der zweite Schritt besteht im Eintritt in die Zone der FREIEN MENSCHEN, was die endgültige Befreiung aus dem genannten Geistesgefängnis bedeuten würde.

Der Preis der Freiheit

Nachdem sich die drei Gefährten zusammengefunden und –gerauft haben, stellt ihnen die neue Gesellschaft, die sie im ehemaligen Frankreich vorfinden, eine gewaltige Falle: Wohlleben in einer feudalistischen Gesellschaft. Es kommt also darauf an, die Falle rechtzeitig zu erkennen und ihr zu entgehen. Leichter gesagt als getan. Die Freiheit durch einfaches Abhauen zu erlangen, wäre ja viel zu einfach und auch jenseits aller Wahrscheinlichkeit in einem Land, das von den Dreibeinern und ihren bekappten Untertanen beherrscht wird. Nein, es gilt die Freiheit zu erkämpfen, damit sie überhaupt etwas von Wert ist.

Die Fallen

Die erste Falle besteht in Dankbarkeit. Will ist der Gräfin Ricordeau dankbar dafür, dass sie ihn vor dem Tod durch Krankheit bewahrt hat. Sie versorgt ihn und seine Freunde. Die zweite Falle besteht in der Liebe. Will verliebt sich in die gräfliche Tochter Heloise, die ihn während seines Fiebers gepflegt hat. Die dritte Falle besteht in der Selbsttäuschung, andere Menschen – wie die liebe Heloise – verfügten über die gleiche Willensfreiheit wie Will selbst. In einer einprägsamen Szene enthüllt Heloise ihre eigene Kappe (eine Abweichung vom Buch).

Die vierte Falle besteht in dem Angebotsköder, in die Ränge der Adligen aufgenommen und so der Gräfin und Heloise gleichgestellt zu werden. Will braucht lediglich in die Adoption einzuwilligen und die Weihe anzunehmen. Doch diese Abkürzung zu immerwährender Gesundheit und der Liebe an Heloises Seite, wenn nicht sogar Reichtum, ist keine Wahlmöglichkeit, die Will, der Bauerntrampel, annehmen möchte.

Die fünfte Falle besteht im Verrat der eigenen Gefährten, wie könnte es auch anders sein. Nach ein paar Tagen der Flucht aus der Obhut der französischen Adligen wundern sich die drei Gefährten, warum die Dreibeiner in der Lage sind, ihnen zu folgen. Die tun dies zwar mit gehörigem Abstand, aber dennoch so beharrlich und zielsicher, dass es verdächtig erscheint. Ganz besonders dann, wenn sich die Gefährten sorgfältig verstecken. Der Verdacht fällt auf denjenigen unter ihnen, der als letzter zu ihnen stieß: Will. Und richtig: Er hat ihnen etwas Wichtiges verschwiegen….

Die sechste Falle ist natürlich der rein körperliche Widerstand, den die Dreibeiner den Flüchtigen entgegensetzen. Dagegen helfen nur Handgranaten und ein gutes Versteck. Doch auch danach darf man sich nicht zu früh freuen…

Die neue Welt

Wills Welt ist auf die wirtschaftliche Ebene des Mittelalters zurückgefallen. Nur Artefakte wie die Spieluhr erinnern noch an vergangene Zeiten, in der die Technik herrschte. Es gibt eine von Pferden über alte Schienen gezogene Bahn – das Maximum an Technik. Die Zeit, aus der die alte Technik stammt, ist nicht von ungefähr genau unsere Zeit bzw. die Zeit um 1967, also vor genau 41 Jahren.

Der Autor warnt indirekt vor einem Rückfall auf ein niedrigeres Kulturniveau. Mal angenommen, nicht die Außerirdischen hätten die Menschheit vernichtet, sondern diese sich in einem Atomkrieg selbst. Das Ergebnis käme dem, was die Jungs vorfinden, ziemlich nahe. Die Warnung dürfte ziemlich klar sein, ist aber für einen SF-Leser nichts Besonderes. In der SF finden sich solche Menetekel allenthalben.

Das gesellschaftliche Niveau ist der mittelalterlichen Kultur angemessen: In dem vormaligen Frankreich herrscht ein König von Tripods Gnaden, und mit ihm seine Adligen, denen das Land als Treuhänder gehört. Das ist Feudalismus in Reinkultur. Kein Wunder, dass es auch Ritterturniere gibt, auf denen Festköniginnen gekrönt werden. Zu einer solchen wird Heloise gewählt. Sie hat die Ehre, den Dreibeinern in deren Goldener Stadt dienen zu dürfen – bis zum Ende ihres Lebens. Das bricht Will das Herz und zwingt ihn zur Flucht.

Die vergangene Welt

Die drei Gefährten gelangen in das verwüstete und verfallende Paris. So etwas hat Will noch nie gesehen, noch nicht mal für möglich gehalten: eine einzige Stadt, die sich von Horizont zu Horizont erstreckt. Keine Menschen scheinen hier in den Ruinen zu leben, wie sie es noch in John Wyndhams Klassiker „Die Triffids“ tun konnten, sozusagen als Jäger und Sammler. Nein, hier lebt nur das Wild – und dessen tierische Jäger. Will & Co. müssen in der Verfilmung aber nicht vor den Raubtieren abhauen, sondern vor den Punks, die in den Ruinen leben. In der Metro, die als Bunker diente, entdecken sie wenigstens Waffen, die sie später gegen die Dreibeiner wirksam einsetzen können.

Noch eine Falle

Nicht im ersten Buch, aber in der Verfilmung verbringen die drei Freunde zwei Monate im Französischen Jura, wo sie von einer Winzerfamilie freundlich aufgenommen werden. Die sechs Töchter vergucken und verlieben sich nacheinander in die Jungs, so dass Liebesfreud und Liebesleid nicht ausbleiben können. Die bemerkenswerteste Figur ist zweifellos Madame Vichot, die sechs Länder bereist hat und eine ganze Rumpelkammer voller Dinge der Alten Welt besitzt. Beim Fest zum Ende der Weinernte erklingt deshalb eine alte Grammophonplatte.

Bei dieser Dame lernt Will eine wichtige Lektion: Es gebe zwei Arten von Liebe, sagt Madame, und sie muss es ja wissen – die persönliche zwischen zwei Menschen, aber auch die allgemeine zur Menschheit. Die eine sei ohne die andere nichts möglich und auch nichts wert. Deshalb sehnt sich Will weiterhin nach Heloise in ihrem goldenen Käfig in der Stadt der Dreibeiner, ohne gleichzeitig in seinem kampf gegen diese Tyrannen nachzulassen.

Die Welt der Zukunft

Noch verstecken sich die Freien Menschen in den tiefen Tunneln, die ihre Ahnen in den Mont Blanc gebuddelt und gebohrt haben. Dorthin können ihnen offenbar die Tripoden nicht folgen, und so bieten die Tunnel guten Schutz gegen die Unterdrücker. Aber so schön ein freier Ausblick auf den Genfer See auch sein mag, so unfrei ist doch der Rest der Welt. Es ist offensichtlich eine Aufgabe der Freien Menschen, den Rest der Menschheit aus seiner mehr oder weniger freiwilligen Versklavung zu befreien.

Doch zuerst müssen die Freien herausfinden, wie die Dreibeiner in ihrer Goldenen Stadt leben und wie man sie bezwingen kann. Diese Aufgabe wird in der 2. Staffel erledigt, die am 28.5.2010 als DVD-Box auf den Markt kommt.

Die DVD-Box

Technische Infos

Bildformate: 1,33:1 (4:3 Vollbild)
Tonformate: D in DD 2.0, Englisch in DD 2.0
Sprachen: D, Englisch
Untertitel: D
Extras:

  • Promo-Reel (ca. 9 min)
  • Booklet
  • 5 Audiokommentare mit Hauptdarsteller Jim Baker
  • Behind-the-Scenes-Aufnahmen (43 min)
  • Stuntproben (ca. 3 min)
  • Visual Effects Tests (ca. 11 min)

Mein Eindruck: die DVD

Der Dolby-Ton entspricht dem eines normalen Fernsehers, doch das nicht remasterte Bild weist erhebliche Mängel auf, die vor allem auf die Verwendung von TV-Material bei der Aufnahme zurückzuführen ist. So überstrahlen beispielsweise weiße Flächen die angrenzende Umgebung. Auch gibt es etliche Unschärfen, vor allem an den Rändern des Bildes. Aber immerhin gibt es deutschsprachige Untertitel, und es liegen eine deutsche und eine englische Tonspur vor. Immer wieder bewunderte ich das gepflegte BBC-Englisch der Darsteller.

EXTRAS (in der Reihenfolge der DVD):

  1. Behind-the-Scenes-Aufnahmen (43 min): Wir sehen die verschiedenen Takes zu drei Szenen: Will und Henry auf dem Markt am Kai, bis sie zur Kneipe gelangen; Will und Henry bewundern daselbst ein Kamel; und die beiden werden unter Deck der „Orion“ eingesperrt.

    Die Dreiviertelstunde, die ich im Schnellvorlauf „genoss“, ist unglaublich repetitiv und folglich alles andere als unterhaltsam. Was sich der Kameramann bei seinen langen Aufnahmen von Hünern in Käfigen gedacht haben mag, wissen die Götter.

  2. Stuntprobe (ca. 3 min): Die Darsteller von Will und Heloise proben auf einem See, wie sie aus dem Boot ins Wasser fällt und er sie rettet. Diese „Lebensrettung“ bringt ihm bei Heloises Eltern enormes Ansehen ein. Zum Glück müssen wir dieses Ereignis nur einmal „bewundern“.
  3. Visual Effects Tests (ca. 11 min): Eine weitere Zeitverschwendung, was den Inhalt anbelangt, aber immerhin erfahren wir hier, welche Effekte es überhaupt gab: Sämtliche Dreibeiner wurden in einen Vordergrund eingeblendet, wie man sehen kann; aber das geschah auch mit dem oberen Teil von Schloss Ricordeau, wobei gar schreckliche Verschiebungen zu beobachten sind. Will und Heloise proben ihren Text bis zum Erbrechen, während sich spannende Verschiebungen ereignen.
  4. Promo-Reel (ca. 9 min): Diese kommentierte Werbe-Rolle für das Marketing zeigt diverse Szenen, vor allem aber die Spezialeffekte. Mit diesen wollte die BBC nach Aussage eines Crewmitglieds – der Regisseur? – das Niveau von „Star Wars“ zumindest halten, wenn schon nicht überbieten. Außerdem wird auf die wirklich hübschen Drehorte hingewiesen. An anderer Stelle müssen die gepeinigten Augen des Betrachters mieseste Videoqualität ertragen.
  5. Audiokommentare mit Hauptdarsteller Jim Baker (Henry): Jim Baker erweist sich als nicht gerade der gesprächigste Kommentator. Er ist mit dem Mikro völlig alleingelassen und versucht krampfhaft, sich an eine Zeit vor einem Vierteljahrhundert zu erinnern. Aus seinen weit verstreuten Einlassungen entnehmen wir, dass es einen britischen SF-Fanklub gibt, der die Drehorte 2008 besuchte und die wenigsten Stellen wiederfand. Kein Wunder nach so langer Zeit. Interessant fand ich, dass der Schulmeister von Wills Dorf ein Darsteller aus „Doctor Who“ war. Im Vergleich zu dieser erfolgreichen Serie musste die BBC eine viel langsamere Handlung in Gang setzen: 13 Folgen zu je 25 Minuten waren zu füllen – mit vielen Dialogen oder Landschaftsaufnahmen. Daher wirken manche Aufnahmen heute unerwartet idyllisch.
  6. Booklet: Da dieses Extra nicht zur Bewertung vorlag, muss diese entfallen.

Unterm Strich

Das Alter und Geschlecht der Hauptfiguren liefert einen deutlichen Hinweis, dass diese TV-Serie für fünfzehnjährige Jungs gedacht war – die Weihe erfolgt stets mit dem 16. Geburtstag. Als die Bücher geschrieben wurden, sahen sich die Autoren noch nicht veranlasst, für beide Geschlechter zu schreiben – Jungsbücher waren eben für Jungs, und für Mädchen gab es was anderes, aber ohne Monster. Die Zuschauerinnen kommen in der Verfilmung vor allem in den Episoden zu ihrem Recht, wo sich die drei Freunde bei der Wunzerfamilie mit ihren sechs Tochtern aufhalten. Jede Menge Herzschmerz!

Das niedrige Lese- und Zuschaueralter verbot es dem Autor zudem, ein schrecklicheres Szenario zu entwerfen, das ich für weitaus wahrscheinlicher halten würde. In einer Jugend-TV-Serie kommen größere Schrecken als ein Polizist oder ein Dreibeiner gar nicht vor. Die Abweichungen von der literarischen Vorlage sind erheblich, denn es wurde viel gerafft – sonst wäre die Handlung NOCH langsamer vorangekommen.

Ausblick

Was der relativ abwechslungsreichen Geschichte Wills noch fehlt, ist eine Vorgeschichte. Wir erfahren nicht, auf welche Weise es den Dreibeinern gelang, die Menschen zu besiegen, geschweige denn, warum diese Metalldinger überhaupt zur Erde gelangen wollten. Denn es ist wohl kaum der Lebensraum, den sie hier finden und den sie vielleicht auf ihrer Heimatwelt verloren haben könnten. Metallmonster brauchen keinen Lebensraum, da sie künstliche Maschinen sind. Wer steuert diese Dinger und was fangen sie mit der Erde und den Menschen an? Viele Fragen, die einer Antwort harren. Diesbezüglich lässt uns die erste Staffel neugierig auf die Fortsetzung in der 2. Staffel warten.

Die DVD-Box

Als erste DVD-Box zu dieser frühen SF-Kultserie bietet sie dem Sammler einen guten Einstieg in das Thema und eine Reihe von Zusatzmaterial. Leider entpuppt sich dieses als recht bescheiden, sowohl im Inhalt wie auch in der Optik. Schade, dass mir das Booklet nicht vorliegt, denn Koch Media pflegt wirklich ausgezeichnete Info-Büchlein herzustellen.

Während die Tonqualität durchaus annehmbar ist, so enttäuscht die Bildqualität auf einem DVD-Player, einem Full-HD-Fernseher und einem Bild von 576p (das ist halbe HD-Qualität, also guter TV-Standard). Die Farben strahlen nicht mehr, sondern gehen mehr ins Pastellfarbene, und helles Weiß strahlt in die Umgebung über. Ob eine digitale Überarbeitung des Ausgangsmaterials hier helfen, weiß ich nicht, aber es wäre zu hoffen. Rein optisch sehen die Titelsequenzen, die aufwändig im Computer entstanden (laut Jim Baker), immer noch am besten aus. Und die Titelmusik lässt sich ebenfalls fetzig aufpeppen, wie die Menü-Musik der dritten CD belegt. Es besteht also noch Hoffnung auf künftige, verbesserte Versionen.

[Wertung]

Mima2016: 3 out of 5 stars (3 / 5)

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