Detective Nick Burkhardt (David Giuntoli) arbeitet als Mordermittler in Portland, Oregon, aber auch als Grimm, das heißt ein Strafverfolger für WESEN. Ihm zur Seite stehen Eddy Monroe (Silas Weir Mitchell), dessen heilkundige Frau Rosalee (B. Turner), Nicks Frau Adalind (Claire Coffee), seine Exfrau Eve/Juliette (Bitsie Tulloch) und zwei Kollegen. Was Adalinds Tochter Diana an übermenschlichen Kräften draufhat, muss sich noch erweisen, aber der Anfang ist vielversprechend. 

Nun entscheidet sich in der 6. Und letzten Staffel, ob Nick weiterhin gegen Sean Renard, seinen Kripo-Captain (Sasha Roiz), kämpfen muss – oder ob es beide mit einer viel größeren Bedrohung aus der Anderwelt aufnehmen: Luzifer persönlich…

Alle 13 Episoden der finalen Staffel auf 4 DVDs bzw. 3 Blu-rays. 

Die Episoden: 

  1. ‚Fugitive‘,
  2. ‚Trust Me Knot‘, 
  3. ‚Oh Captain, My Captain‘, 
  4. ‚El Cuegle‘, 
  5. ‚The Seven Year Itch‘, 
  6. ‚Breakfast in Bed‘, 
  7. ‚Blind Love‘, 
  8. ‚The Son Also Rises‘, 
  9. ‚Tree People‘, 
  10. ‚Blood Magic‘, 
  11. ‚Where the Wild Things Are‘, 
  12. ‚Zerstörer Shrugged‘ 
  13. ‚The End‘.

Deutsche Titel siehe unten.

Filminfos

O-Titel: Grimm. Season 6 (USA 2017)
Dt. Vertrieb: Universal
VÖ: 15.2.2018
ASIN: B077V4NM79
FSK: ab 16
Länge: ca. 600 Min.
Regisseur: Norberto Barba, Aaron Lippstadt u.a.
Drehbuch: diverse
Musik: Richard Marvin
Darsteller: David Giuntoli, Russell Hornsby, Bitsie Tulloch, Reggie Lee, Sasha Roiz, u.a.

Die Episoden im einzelnen

Folge 1: Treibjagd (Fugitive)

Zwar sind die ruchlosen Mächte von Schwarzkralle zum Schweigen gebracht, aber nun steht Nick in Captain Sean Renard erneut ein allzu vertrauter Feind gegenüber. Der ist inzwischen als Bürgermeister zu neuer Macht gelangt und legt nun die Gesetze so aus, dass sie ihm von Nutzen sind. … (fehlerhafter Text: AMAZON)

Mein Eindruck

Zum Erstaunen seiner Freunde hat Nick die Schlacht um sein Loft überlebt und ist daraus sogar als Sieger hervorgegangen. Er gesteht ihnen, dass er sein Überleben wohl diesem unscheinbaren Stück Holz zu verdanken hat, das er mit Monroe aus dem Schwarzwald geborgen hat. Und nicht nur das: Mit dem Stab hat Nick auch Eve vor dem Tod bewahrt, und sie ist nun verändert: Sie kann wieder Mitgefühl empfinden. Nachdem Monroe und die inzwischen schwangere Rosalee einen Ausgang aus dem Tunnel unter dem Loft gefunden hat, kann dieses wieder als Zuflucht dienen. 

Unterdessen muss Sean Renard mit der Tatsache fertigwerden, dass er seinen Bund-Vorgesetzten Conrad Bonaparte getötet hat – ohne es zu wollen. Er verdächtigt Adalinds Tochter Diana, ihn ferngesteuert zu haben, kann aber natürlich nichts beweisen. (Dass Diana auch seine geliebte Rachel Wood auf dem gewissen hat, wird ihm eine Folge später Probleme bereiten.) 

Vorerst gilt es, unzählige Todesfälle unter Cops im Süd- und Nordrevier von Portland zu erklären. Renard nimmt die Abkürzung: Nick Burkhart ist an allem schuld. Man muss ihn fassen und ohne Vorwarnung erschießen! Die Lage spitzt sich rasch zu. 

Hals in der Schlinge (Trust Me Knot)

Nachdem die Spurensuche ergeben hat, dass Renards Fingerabdrücke überall am Fundort der toten Medienberaterin Rachel Wood gefunden wurden, verhaften ihn Sgt. Wu und Hank kurzerhand. Das von Renard entsandte SEK-Team stürmt trotzdem Nicks Versteck in Bud Wurstners Reparaturwerkstatt: Als sie Nick ergreifen wollen, zeigt der heilige Stab, was er draufhat – alle Cops fallen bewusstlos um. Eindrucksvoll, finden Nicks Freunde. Mit einem SWAT-Truck machen sich Nick & Co. aus dem Staub. Ihr Ziel: Der Eingang zum Tunnel unter dem Loft, seiner alten Festung. 

Doch das kann kein Dauerzustand bleiben. Während Adalind, Diana, Eve und Rosalee, das Tuch untersuchen, in den der heilige Stab eingewickelt war, bittet Nick Adalind um Vermittlung eines magischen Paktes, den Nick mit Renard abschließen will: Erlass aller Nick-Anklagen gegen Freiheit für Renard. Adalind, die als Zeugin auftreten soll, kennt sich mit solchen Teufelspakten bestens aus und fabriziert einen Vertrauensknoten (siehe O-Titel). Wer den Pakt bricht, wird seinen Hals alsbald in einer Henkersschlinge wiederfinden…

Mein Eindruck

Die Folge beeindruckt vor allem durch die Tricks, die Diana zeigt: Telekinese kann ja so toll aussehen. Aber das Mädel kann noch mehr: So etwa entdeckt sie die vollständigen Symbole, die sich auf dem uralten Tuch befinden. Es sind die gleichen Symbole, wie sie einer der Totgeglaubten aus Nicks Loft zeigte, als er Eve in einen Todesgriff zog. Könnte es sein, dass die Symbole mit der Magie Schwarzkralles in Verbindung stehen? Dann wäre die Magie des heiligen Stabes nicht gut-, sondern bösartig…

Folge 3: Im Körper des Feindes (‚Oh Captain, My Captain‘)

Renard setzt die Fahndung nach Nick in Gang und fordert von Wu und Griffin deren Kündigung. Nick hält sich bei Monroe im Keller des Teeladens versteckt und kommt auf eine geniale Idee: Er könnte sich in ein Double von Renard verwandeln und so dessen Bewerbung fürs Amt des Bürgermeister verhindern. Doch dieser Verwandlungstrick hat schwere Nebenwirkungen…

Mein Eindruck

Der doppelte Renard ist natürlich eine Schau für sich. Wie die Macher dies getrickst haben, als sich die beiden Renards auf dem Dach des Lofts in einem Faustkampf duellieren, lohnt einen zweiten Blick. Ansonsten werden die üblichen Tricks bei Doppelgängern & Zwillingen angewandt: schnelle Blickwinkelwechsel, Splitscreen sowie „sechs bis sieben Stunt-Doubles“, verrät D. Giuntoli in den Extras – Er hat bei der Episode ja Regie geführt. Aber auch Nicks Verwandlung in Renard ist sehenswert: Da Renard größer (195 cm!) ist, geht es nicht ohne Knochenbrüche usw. ab. Selten sah CGI schmerzhafter aus. 

Das Duell, das in einem Unentschieden endet, mündet in eine Verhandlung, bei der die beiden Leben neu sortiert werden. Die Folgen dürften noch lange nachwirken. Außerdem sieht es so aus, als könnte sich ein Grimm nicht so ohne weiteres zurückverwandeln…

Folge 4: Das dritte Auge (‚El Cuegle‘)

Ein Man mit dem zweiten Gesicht bzw. dem dritten Auge sucht online nach bestimmten Neugeborenen. Als er in den sozialen Netzwerken eine entsprechende Familie findet, raubt er das Neugeborene und verletzt die Mutter. Das ruft die Cops auf den Plan, denen die Mutter eine phantastisch anmutende Phantomzeichnung liefert: Ein Wesen mit einem dritten Augen und einem dritten Arm. Ihr Mann erklärt sie für unzurechnungsfähig. 

Nach dem nächsten Zwischenfall finden sie den Täter, der Widerstand leistet. Das Wesen, das ursprünglich aus Spanien stammt, nennt sich Isidoro Malpica und will Babys rauben, um sie bei einem Ritual zu essen. Aber was ist der Zweck all dessen? Malpica kann angeblich in die Zukunft sehen und ein Verbrechen, das das jeweilige Baby erst noch begehen wird, verhindern. Er kann immerhin einen Präzedenzfall vorweisen. 

Unterdessen diagnostiziert Diana auch ohne drittes Auge, dass Rosalee „mehr als ein Baby“ bekommen wird. Die Diagnose: Es werden Drillinge! Unterdessen hat Renard Probleme mit einer Geistererscheinung: Meisner ist zurück. Und als Eve den Wunderstab berührt, wird sie mit einem Zeichen gebrandmarkt. Wie in Trance beginnt sie, Symbole an die Tunnelwände unter Nicks Loft zu zeichnen.

Mein Eindruck

Die einfache Frage lautet: Was würdest du tun, wenn du ein schreckliches Verbrechen vorhersehen könntest? Nein, du gehst nicht zur Polizei, denn die würden dich in die Klapse stecken. Also musst du zur Selbsthilfe greifen und… Babys rauben, um deren in ferner Zukunft liegendes Verbrechen durch Tötung zu verhindern. Klingt nach einer Story von Philip K. Dick („Minority Report“), ist aber offensichtlich ein Fall für einen Grimm. 

Das Generalthema ist sehen, ohne die Augen zu benutzen. Diana beherrscht diese Kunst ebenso wie Eve, die in Trance Symbole „sieht“, und Renard, der Meisners Geist „sieht“. 

Folge 5: Alle sieben Jahre (The Seven Year Itch)

Der Stillman Square Park ist nach einem Pionier Portlands benannt, der den Park stiftete. Direkt neben seiner Statue krabbelt eine Riesenzikade aus dem Boden und stürzt sich auf den nächsten Passanten. Als Nick & Co. auftauchen, finden sie nicht nur dessen Leiche, sondern noch ein Skelett, das am Boden des Schlupfloches der Zikade darauf wartet, untersucht zu werden. Das Skelett ist insofern sonderbar, weil alle Spuren von inneren Organen verschwunden, dafür aber jede Menge Zahnspuren zu finden sind. 

Noch am selben Abend taucht ein hungriger Typ in einem Diner auf, der verdächtige Sprüche von sich gibt, und wenig später in einer Bar Rabatz macht. Als Nick und Monroe im Grimm-Lexikon nachschlagen, stoßen sie auf das Feierbiest, das nur alle sieben Jahre für eine Nacht auftaucht und sich dabei ein Opfer für die nächsten sieben Jahre sucht. Sie verfolgen seine Spur, doch wie es aussieht, ist das Feierbiest auf einen ebenbürtigen Gegner gestoßen…

Die Symbole, die Diana im Tunnel bei Eve findet, ergeben einen rudimentären Kalender. Für welches Datum? – Renard hat noch mehr Ärger mit Meisner. Er steht immer noch „auf der falschen Seite“. 

Mein Eindruck

Alle sieben Jahre einen draufmachen – das klingt nicht wirklich verlockend. Wer’s aber wirklich so hält, wie das wohl gewisse Feste im alten Griechenland taten, der ist offenbar gezwungen, sich einen Vorrat für die nächsten sieben Jahre anzulegen. Und damit ist nicht unbedingt Alkohol gemeint. 

Bei der Beutesuche stößt die Zikade auf eine mollige Frau, die einfach nur einen anständigen Mann zwecks Familiengründung sucht. Das zeichnet eine Beziehungskomödie aus, und so mangelt es nicht an romantischen und ironischen Untertönen in dieser Episode. 

Folge 6: Der Alp (Breakfast in Bed) 

Das Englewood Hotel in der Innenstadt ist nicht gerade die erste Adresse. Die Gäste beschweren sich über den Gast Dan Wells, der allnächtlich seine Tür zunagelt und seine Fenster verbarrikadiert. Das nützt ihm aber nichts: Das Monster kommt trotzdem herein, paralysiert ihn mit Giftgas und saugt seinen Kopf aus. Mit mächtigen Kopfschmerzen und maximaler Paranoia sucht Dan am nächsten Morgen die Innenstadt heim und tötet einen hilfsbereiten Mann. Auf dem Revier versucht er das Monster zu beschreiben, kriegt aber davon noch mehr Paranoia. 

Das zweite Opfer überlebt nicht, also müssen Nick und Co. dem Monster, das Monroe als „Alp“ bezeichnet, mit einem Köder in eine Falle locken: Dieser Köder soll Monroe selbst sein. Es wird eine turbulente Nacht…

Eves sumerische und anderen Symbole ergeben tatsächlich einen Kalender, aber dessen Datum liegt in der Zukunft: der 24. März.

Renard schickt einen Vertreter der Schwarzkralle und kriegt prompt die Quittung: ein Killerkommando. Nur mit Meisners Hilfe überlebt er. Hilfe von einem Geist?!

Mein Eindruck

Der Alp kommt aus den Alpen, genauer gesagt: aus der Schweiz. Das Bild wird zwar nie erwähnt, aber ein gewisser Johann Füssli hat den Alp in einem berühmten Gemälde dargestellt, das viele Dichter der Schwarzen Romantik inspirierte, wahrscheinlich vor allem wegen der ohnmächtigen und nur spärlich bekleideten Jungfrau, auf der das Wesen sitzt. 

Sehr europäisch mutet das Englewood Hotel an: Es hat nicht nur einen Geheimgang, sondern gleich zwei. Und seine Bewohner gehören eigentlich in die Freak Show. Unser Verdacht wird vollauf bestätigt. Die Action bringt Satisfaction; so gehört sich das. 

Folge 7: Höllische Liebe (Blind Love)

Für Monroes Geburtstagswochenende hat die schwangere Rosalee ihm einen Gutschein für ein Hotel am Willamette River geschenkt. Er lädt alle seine Freunde ein, außer Renard. Doch kaum hat Nick eingecheckt, wird er auch schon erkannt und verpfiffen: Der Sohn eines Wesens, das er ins Kittchen gebracht hat, will bzw. soll sich an ihm und seinen Freunden rächen. 

Der Sekt für den Geburtstags-Toast ist von ganz spezieller Güte. Als Rosalee, die als Schwangere auf Alkohol verzichtet, die Lage peilt, ist es bereits zu spät: Jeder der Männer und so manche Frau des Freundeskreis verliebt sich in den oder die erstbeste(n), der oder die ihm oder ihr über den Weg läuft. Das hat zuerst kuriose, dann jedoch gewalttätige Konsequenzen: Hank Griffin verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, Wu verliebt sich in eine Kellnerin, der er eine Spur zu aufdringlich wird. Doch als es so aussieht, als wolle Nick Monroe Rosalee ausspannen, wird die Sache ernst. Der Zauber von Amor d’infierno verfliegt erst, als der Kellner das Zeitliche segnet…

Zuvor haben Eve und Nick erlebt, wie aus einem Spiegel ein Dimensionstor geworden ist und die Hand eines Mannes aus der Anderwelt hindurchgriff. Eve verwandelt sich in ein Hexenbiest und beißt in den Arm, der sich sofort zurückzieht…

Der von Renards gebrochenen Versprechen enttäuschte Lt. Grossant lässt sich dazu hinreißen, Diana zu entführen. Zuerst ist Renard versucht, die Cops zu rufen, doch er überlegt es sich anders: Der arme Grossant ist jetzt schon zu bedauern. Tatsächlich dringen aus Dianas Versteck schon bald Grossants Schmerzensschreie, als er von einer Ecke in die andere geworfen wird…

Mein Eindruck

Bis auf Eves Erlebnis bietet diese Episode viel Vergnügen. Die Drehbuchautoren haben sich offensichtlich von Shakespeares Liebeskomödien inspirieren lassen, insbesondere vom „Sommernachtstraum“. Da verwundert es nicht, wenn Wu Shakespeare-Verse aus den Sonetten zitiert. Von besonderem optischen Reiz ist die Verwendung der Splitscreen-Technik!

Folge 8: Das Experiment (The Son Also Rises)

Eve ist bei Rosalee, die ja Drillinge erwartet, und Monroe eingezogen. Sie hilft bei der Deutung der Symbole, die nicht nur auf das Datum des 24.3. hindeuten, sondern auch auf die Ankunft eines fremden Wesens. Aber woher? Von Diana bekommt Renard Wind von den geheimnisvollen Symbole, denn sie malt sie auf Papier. Er fotografiert das Papier und schickt das Foto an eine Expertin in Russland. Diese wirkt schon bald beunruhigt… 

Unterdessen finden nacheinander zwei Wissenschaftler der Biochemie einen unschönen Tod. Deirdre Hampton hat zusammen mit Sanji Raju und Victor Shelley sowie Julian Levy Experimente durchgeführt. Wie Nick und seine Kollegen im Laufe der Ermittlung herausfinden, hat Shelley versucht, seinen bei einem Autounfall getöteten Sohn wiederzubeleben. Aber welche Rolle spielen dabei die von einem Bestatter an die Wissenschaftler verkauften Leichenteile von toten Wesen? 

Unterdessen wird Sanji Raju während der Vernichtung von Unterlagen von einem Ungeheurer angegriffen und getötet. Ein USB-Stick ist seiner Aktion entgangen und darauf finden die Cops ein Video, das haarsträubende Handlungen der Wissenschaftler dokumentiert…

Mein Eindruck

Diese Episode greift deutlich das alte Frankenstein-Thema auf: Victor Shelleys Name ist ein unübersehbarer Fingerzeig: Mary Shelley war die Autorin von „Frankenstein“ und ihr Held hieß Viktor Frankenstein. Der Originaltitel „The Son Also Rises“ verballhornt den Titel eines Romans von Ernest Hemingway. Die Autoren zeigen sich also sehr belesen. 

Wie in der Buchvorlage verläuft der Versuch, einen Menschen aus den Leichenteilen unterschiedlicher Wesen wiederzuerwecken, auf tragische Weise schief. Die Wesenteile verwandeln sich auf verschiedenste Weise, der der junge Mann nicht Herr wird. Dass es sich um Wesenteile handelte, war dem Käufer, Dr. Julian Levy, nicht bekannt. Er ist aus dem Schneider, aber das kann ihn auch nicht mehr retten…

Für ein Element von „comic relief“ sorgt ein Alptraum, den Monroe von der Entbindung hat, die Rosalee bald erleben wird. Sie bekommt die drei von Diana vorhergesagten Drillinge, aber dann kommt noch ein Baby und noch eins und…

Folge 9: Eins mit der Natur (Tree People)

Zwei besoffene Wilderer jagen nachts im Wald Rehe. Sie erleben eine böse Überraschung. Der Schütze fällt einem Waldwesen in die Hände und verschwindet spurlos, der zweite kann sich panikartig in Sicherheit bringen. Ralph scheint wirres Zeug zu faseln, doch Nick und seine Kollegen glauben ihm erstaunlicherweise. Er führt sie an die bewusste Stelle, wo sein Kumpel Dev verschwand. 

An der Stelle erhebt sich ein dunkler kahler Riesenstamm, in dessen Rinde Gesichter eingeritzt zu sein schein. Bemerkenswert ist, dass es sich um die Gesichter von gesuchten Personen handelt, u.a. von Dev. Nun gilt es herauszufinden, auf welche Weise die Menschen in den Baum gelangt sind. Bei der Recherche nach Schutzgeistern stoßen sie auf mehrere Kandidaten, doch am wahrscheinlichsten ist der japanische Kinoshinobe und sein symbiotischer Partner, der mobile Jubokko. Wie sich bald zeigt, haben es die beiden auf alle Umweltsünder abgesehen, und dazu gehört auch Rosalee…

Unterdessen trägt sich Eve ernsthaft mit dem Gedanken, in die Anderwelt überzuwechseln, um herauszufinden, welches Ungemach ihr und dem Rest der Welt von dort droht. 

Mein Eindruck

Dass Gesichter in der Rinde eines Baums erscheinen, hat mich sofort an Robert Holdstocks Mythago-Romane erinnert. Doch leider spielen seine anderen Ideen keinerlei Rolle. Im Zentrum der Handlung steht die Frage, ob ökologische Schutzgeister (auch menschliche) dafür bestraft werden sollten, dass sie ihr Ökosystem mit menschenfeindlichen Methoden schützen. Wie es Sgt. Wu so schön auf den Punkt bringt: „eine moralische Grünzone“. 

Folge 10: Gevatter Tod (Blood Magic) 

Rosalee und Monroe überkleben alle ihre Spiegel, damit Eve, die bei ihnen wohnt, nicht in Versuchung kommt, das Dimensionstor in einem Spiegel zu benutzen. Ihr Hoffnung erweist sich als vergebens. Denn auf Eves Bitte hin leiht Adalind zwei dicke Hexenbiest-Bücher über Bann- und Zaubersprüche sowie komplizierte Magie. So stößt Eve auf das Phänomen der Blutmagie…

Nick muss sich indessen um eine brutalen Mordserie kümmern. Die Leichen enthalten das Verdauungsenzym einer Raubwanze. Immer taucht ein alter Mann am Stock gehend auf den Überwachungsvideos auf. Es dauert eine Weile, bis Nick & Co. die richtigen Schlüsse ziehen. Der alte Mann ist ein WESEN, das unter Alzheimer-Demenz leidet. Doch wie einige andere Todesfälle kommt zu ihm ein spezieller Agent der WESEN-Liga: Gevatter Tod. 

Mein Eindruck

Diese Folge befasst sich mit der Frage, was mit WESEN geschehen soll, die unter Alzheimer-Demenz leiden, ist also eher was für Senioren – und solche, die sie pflegen müssen. Die Lösung des Problems sieht eher nach Sterbehilfe und Euthanasie aus. Hier scheiden sich die Geister, und das belegt, dass die Serie aktuelle gesellschaftliche Probleme aufgreift. Fans sind jedoch bereits mega-gespannt auf den Start des dreifachen Finales!

Folge 11: Die Welt der wilden Wesen (Where the Wild Things Are)

Die die mysteriöse Pforte gelangen erst Eve, dann auch Nick in die Welt der wilden WESEN. Normale Menschen (die deutsch sprechen) werden laufend von Blutbadern attackiert, und auch Bauernschweine sind ihres Lebens nicht sicher. Eve und Nick gelangen zunächst durch die Wildnis in den Schwarzwald und, nachdem sie sich zweier Blutbader mit Schüssen erwehrt haben, zu den normalen Siedlern. 

Denen machen sie klar, dass sie helfen wollen und werden anschließend zu einem Steinkreis aus Megalithen geführt, in dessen Mitte ein Altarstein liegt. Der dritte Blutbader taucht auf, doch Nicks Schüsse verraten dem Totenschädelwesen, wo er sich befindet, so dass der ZERSTÖRER erscheint. Gegen dessen Magie haben Eve und Nick kein Mittel. Sie ahnen nicht, was das Wesen vorhat…

Unterdessen hat Renard mithilfe der russischen Expertin herausbekommen, was das Wesen aus der Anderwelt plant: Es will offenbar Renards Tochter Diana als Kindbraut entführen, um eine Dynastie zu gründen. 

Mein Eindruck

Der O-Titel verweist auf ein bekanntes, verfilmtes Märchen. Die Blutbader-Szenen sind furchterregend und nur für robuste Mägen geeignet. Da das Finale auf drei Folgen verteilt ist, kommen Eve und Nick nicht besonders weit – bis sie auf den Zerstörer treffen. Das ändert sich in der nächsten Folge

Folge 12: Neue Dimensionen (Zerstörer Shrugged)

Diana hat wider Erwarten dem Zerstörer ein Dimensionstor geöffnet. Die Frage ist, an welchem Ort er in unsere Welt kommt. Wie sich bald zeigt, ist der riesige Spiegel einer Tankstellentoilette groß genug, um den Kerl und seinen riesigen Stab durchzulassen. Er hinterlässt eine Spur aus Blut und Leichen…

Jetzt wird endlich alles in Gang gesetzt, um Diana und den kleinen Kelly in der Waldhütte, wo sich einer der ersten Grimm-Einsätze ereignete, zu verstecken. Adalind und Rosalee mixen eine Art Feenstaub, der Diana, das Objekt der Begierde, tarnen soll. Ob das hilft? 

Eve und Nick erkennen, um was es sich bei dem im Schwarzwald geborgenen Stock handelt: Es ist ein Bruchstück vom großen Stab des Zerstörers. Und natürlich will er dieses Fragment zurück, um seine Macht über die Erde vollkommen zu machen. Trouble kehrt zurück und fleht Nick an, ihm dieses Fragment nicht zu überlassen. 

Mein Eindruck

Wer jetzt an „Terminator 1 + 2“ denkt, liegt goldrichtig. Aber keiner kann es mit dem Zerstörer aufnehmen, auch nicht Nick. Seine Freunde sterben wie die Fliegen, dass es ihm das Herz bricht. Aber kann er wenigstens seine Frau und sein Kind retten, wenn schon nicht die Menschheit?

Folge 13: Das Ende (The End)

Für Nick, den Grimm, wird es jetzt ganz eng: Der Showdown vor der Hütte im Wald fordert ein Opfer nach dem anderen. Der Zerstörer bietet ihm, die toten Freunde wiederzuerwecken und demonstriert dies an Trouble. Die erweist sich als alles andere als dankbar und fleht Nick an, dem Zerstörer (Luzifer) das letzte Fragment nicht zu überlassen.

In letzter Sekunde tauchen Nicks Vorfahren auf: Mutter Kelly (Mastrantonio) und Tante Marie. Zu viert bringen sie den Zerstörer zu Fall. Merkwürdig nur, dass Trouble die beiden Vorfahren nicht sehen kann. Die Frage ist nun: Gelingt es Nick, wieder alles zum Guten zu wenden oder wird er dem Wahnsinn verfallen? 

Mein Eindruck

Spannender und wundersamer kann man ein Staffel- und Serienfinale nicht inszenieren! Mehr sei nicht verraten. – 

Sehr schön ist aber auch der EPILOG, der 20 Jahre später spielt: Kelly und Diana Burkhardt gehen mal wieder auf WESEN-Jagd und wollen sich mit Rosalees Drillingen zum Spielen treffen. Es ist Kelly, der den Bericht über Nicks Heldentaten zu Ende bringt – in einem hypermodernen Wohnwagen…

Die DVD

Technische Infos

Bildformate: 1,78:1
Tonformat: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch
Extras:

  1. Unveröffentlichte Szenen
  2. Gag Reel
  3. „Grimm“ – Der Abschied
  4. Wu’s Views
  5. „Grimm“ – Das Abenteuer
  6. Trailershow

Mein Eindruck: die DVD

Da GRIMM mit digitalen Kameras gedreht wurde, lässt sich erfreulicherweise ein kristallklares High-Density-Bild feststellen. Das Schwarz tiefschwarz, aber meist herrschen warme Farben vor, besonders in der „Apotheke“ alias Teeladen, wo es viel Holz gibt, sowie im Loft, wo das Licht etwas düster und hart ist. Gegriesel, das im Halbschatten manchmal auftritt, konnte ich hingegen keines feststellen. Allerdings scheint eine Folge mal dunkler, andere heller zu sein. Das ist abhängig vom eingesetzten Kamera-Equipment, sogar vom jeweiligen Objektiv.

Der Stereoton klingt ausgezeichnet und wird auch immer wieder ausgenutzt. Der Score von Richard Marvin ist ganz unterschiedlich. Mal wird traditionelle Orchestermusik eingesetzt, dann wieder ein richtig geiler Heavy-Metal-Track, je nachdem ob die Szene nach Action verlangt oder doch eher nach romantischer Einfühlmusik. Es entsteht stets eine gut ausgefüllte Klangkulisse, so dass der Zuschauer stets in der richtigen Stimmung gehalten wird. 

Die Synchronisation unterscheidet sich sehr deutlich vom englischen Original und ist nicht immer korrekt, wie man an den deutschen Untertitel ablesen kann. Insgesamt fand ich das Original viel ausführlicher und witziger. Insbesondere Reggie Lee erzeugt viel Ironie mit seinen lakonischen Kommentaren: „moralische Grünzone“ oder „existentielle Migräne“ (eine Seitenhieb auf deutsche Existenzialisten wie Heidegger). Wer dazu in der Lage ist, sollte also die Synchronisation meiden und sich am Original erfreuen. 

Extras

Die Sprache ist hier Englisch, aber es werden deutsche Untertitel eingeblendet.

  1. Deleted & Extended Scenes (7:03 + 7:04 + 3:45 + 3:14 min): Diese entfernten Szenen oder erweiterten Folgen sind ganz interessant, denn sie zeigen, dass auf unnötig verwirrendes Beiwerk verzichtet wurde. Meist handelt es sich um überflüssige Dialoge. 
  2. Pannen-Archiv aka Gag-Reel (11:35 min, OmU): Diese Sammlung von Versprechern, ausgeblendeten Schimpfwörtern und Patzern ist recht witzig, sofern man amerikanisches Englisch gut versteht. Zwischendurch fällt auch eine Zeile aus „Game of Thrones“ („Hold the door! Hodor!“) Die ganze Featurette ist wie ein Buch aufgemacht, so dass stets neue Kapitel aufgeschlagen werden. Ganz am Schluss tritt die ganze Crew auf. 
  3. Grimm – der Abschied (8:55 min): Nach sechs Jahren ist Schluss *schnüff*! Die Produzenten fassen ihre Ansichten über die 6. Staffel zusammen, die Hauptdarsteller ihre über den Serienabschluss. Viele Rückblenden werden verwendet, um das Finale zu würdigen. Die wichtigste Frage: Wer ist dein bevorzugtes WESEN unter den immerhin 96 oder 97 Wesen gewesen? Jeder Hauptdarsteller nennt seinen Favoriten. Abschließend wird die Aussage der Serie zusammengefasst und ein Riesendankeschön an die Grimmsters dort draußen entrichtet. 
  4. „Wu’s Views“, das Video-Logbuch von Reggie Lee (10:03 min): Reggie Lee hat die letzten Drehtage der 6. Staffeln mit der Videokamera festgehalten. Er stellt seine liebsten (weiblichen) Crewmitglieder und seinen Lieblingskollegen „Sgt. Franco“ vor. Schließlich staunen wir noch über den „Dirty Wu Donut“, dem sicherlich ewiger Ruhm beschieden sein wird. Natürlich treten alle Hauptmitglieder der „Familie“ auf. Am witzigsten ist wohl das Interview mit dem Darsteller des „Zerstörers“: Der ist schon ein Veteran der Serie. 
  5. „Grimm – Ein Abenteuer“ (5:56 min.): Diese Featurette fasst die Serie von den verwirrenden Anfängen und den kuriosen Begegnungen über die krassen Verwandlungen der Hauptfiguren bis zum schlimmen Ende nach – dem dann doch noch eine versöhnliche Wiedervereinigung folgt. Hier bekommt der Fan quasi ein Best-of der Serie geboten. Es wird klar, wie spannend, einfallsreich, warmherzig und doch witzig diese Serie war. 
  6. Trailershow
    1. Mr. Robot (2015)

Unterm Strich

Mir gefallen praktisch alle Aspekte dieser phantasievollen Cop-Serie, die Horror, Romantik, Fantasy und Krimi vereint. Die Ermittlungen sind gespickt mit unerwarteten Wendungen, die WESEN legen eine breite Vielfalt an den Tag, besonders in ihren Verwandlungen. Wie sie behandelt werden, ist vielfach ein Kommentar und eine versteckte Kritik an Vorteilen und Intoleranz. Diesmal treten sogar Rassenfanatiker auf, und das ist wirklich zum Fürchten. 

Nick, Hank und Monroe sind Grenzgänger zwischen den beiden Welten, doch Juliette / Eve und Rosalee halten die Kerle auf dem Boden, während Monroe in Rosalie eine gleichgesinnte Gefährtin gefunden hat. Die Beziehung zwischen den beiden wird umso enger, ebenso die zwischen Adalind und Nick. Inzwischen ist auf der aufgeweckte Sgt. Sam Wu (Reggie Lee) zum Kreis der Eingeweihten hinzugestoßen – einfach um nicht wahnsinnig zu werden. Seine Spezialität: Verwandlung in einen Neandertaler. 

Ausgleich

Romantik, Humor und Komik gleichen die spannende Action, in die die jeweiligen Ermittlungen regelmäßig münden, ebenso aus wie die Romantik, die bei Nick, Monroe und schließlich auch Rosalie nicht zu kurz kommt. Hank geht diesmal leer aus, denn er verbringt einen „Urlaub“ im Landhotel, fällt unter einen Liebeszauber – und verliebt sich in sein Spiegelbild. Für Komödie ist also stets irgendwie gesorgt. 

Auch diesmal mangelt es nicht an einem dramatischen Finale in einer Doppel-, pardon: Tripelfolge. Die Dramaturgie ist wirklich sorgfältig aufgebaut und abgeschlossen. Zwar werden Fans der Grimm’schen Märchen die Serie vor allem wegen der WESEN und der Verwandlungen sehen wollen. Doch die Serie ist nicht ohne Grund erst ab 16 Jahren freigegeben, denn hier werden erwachsene Themen wie Sex, Schwangerschaft, Untreue, Geschlechterwechsel und Mord aus Liebe verhandelt. 

Die DVD

Bild und Ton werden beinahe bestens dargestellt, so dass dem TV-Vergnügen nichts im Weg steht. Allerdings wechselt manchmal die Helligkeit, je nach Kamera oder Nachbearbeitung. Das Menü jeder CD ist animiert und zeigt einen hübschen Gruseleffekt. Die entfernten und gekürzten Szenen sind auf alle vier Discs verteilt. 

Was die Extras auf der letzten Disc anbelangt, so bringen es die Bonusbeiträge immerhin auf eine Gesamtlänge von etwa 58,5 Minuten inklusive der Deleted Scenes. Für Fans, die Grimmsters, sind die meisten Beiträge gedacht: Die Zusammenfassung der Serie, das Resümee der 6. Staffel, das Gag Reel und Reggie Lees Video-Tagebuch. Die Synchronisation ist irreführend und weitaus weniger witzig als das Original. 

WERTUNG

Mima2016: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

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