Einige Wochen war es ruhig mit den Kurzkritiken. Dies liegt tatsächlich daran, dass vom 15.10.2019 bis zum 06.11.2019 kein einziger Film geschaut wurde. Nun gab es aber wieder Schauspiel auf dem Fernseher und somit gibt es auch wieder Kurzkritiken.

Zwischen uns steht ein Salat (Jahr: 2017 / Regie: Alice von Gwinner)

Es sind häufig kleine Filme die einen überraschen. So hat mich dieser Kurzfilm positiv überrascht. Eigentlich erzählt er nur von einem Paar, was an einer viel zu langen Tafel sitzt und sich scheinbar auseinander gelebt hat. Doch auf den zweiten Blick ist da soviel mehr. Der Weg zurück zur Zweisamkeit. Ein wenig Selbstfindung. Alles wunderbar inszeniert und schön erzählt. Zum Beispiel mit dem Spiel der „False Perspective“. Sehenswert!

Gnislew 4 out of 5 stars (4 / 5)

Vorwärts immer! (Jahr: 2017 / Regie: Franziska Meletzky)

Ein junges Mädchen, dass in den Westen will. Ein Vater, der es verhindern will, weil er seine eigene Schauspielkarriere in Gefahr sind und jede Menge Honecker. Das Potenzial für einen unterhaltsamen Film ist somit vorhanden und wird in dieser Doppelgängerkomödie auch solide genutzt. Die Witze sind nicht immer auf den Punkt und stellenweise vorhersehbar, doch Spaß mach Vorwärts immer! dennoch. Schon alleine deswegen, weil es gut tut über das System der ehemaligen DDR zu lachen und mal eben keine bierernste Geschichtsstunde über ein Land zu erhalten, was trotz Demokratie im Namen wenig demokratisch war.

Gnislew 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Wir sind die Neuen (Jahr: 2014 / Regie: Ralf Westhoff)

Anne muss aus ihrer Wohnung raus. Eigenbedarf. Der studierten Schneeeulenfreundin fehlen allerdings die finanziellen Mittel um sich in München alleine eine Wohnung zu mieten. Schnell ist die Idee geboren das WG-Leben aus der mehr als 30 Jahre vergangenen Studienzeit wieder aufleben zu lassen und mit Eddi und Johannes lassen sich auch zwei ihrer ehemaligen Mitbewohner auf das erneute WG-Leben ein. Bald ist eine Wohnung gefunden, doch die Nachbarn sind junge Studenten. Eigentlich perfekte Voraussetzungen um nicht nur wieder in einer WG zu leben, sondern auch wieder wie früher wild zu feiern. Blöd nur, wenn die jungen Leute eigentlich ihre Ruhe wollen.

Was stereotyp klingt ist es in weiten Teilen auch. Dennoch macht Wir sind die Neuen durchaus Spaß. Wenn hier zwei Weltbilder mal mit vertauschen Rollen aufeinander treffen, lädt dies zum schmunzeln ein und so manche Spitze in Richtung der Nachbarn zaubert sogar ein Lächeln ins Gesicht. Klar, Wir sind die Neuen ist kein Anspruchsmonster, sondern ein Film für Zwischendurch, aber genau dann funktioniert er und macht aus einem verregneten Sonntag einen guten Sonntag.

Gnislew 3 out of 5 stars (3 / 5)

Dampfnudelblues (Jahr: 2013 / Regie: Ed Herzog)

Es gibt Filme, die hat man bisher links liegen lassen, weil man der Meinung war, dass sie einfach nichts sein können. So war es bei mir bisher bei Dampfnudelblues. „Eine bayrische Kriminalkomödie“ steht auf dem Plakat und irgendwie klang dies für mich eher nach Peter Steiners Theaterstadl als nach unterhaltsamer Filmkost. Doch nun wurde ich eines besseren belehrt. Dampfnudelblues ist Krimikost mit der richtigen Note Humor. Und damit meine ich keinen billigen Slapstick, sondern tollen schwarzen Humor, der fast schon britische Züge annimmt. Dazu ein etwas sonderbarere Polizist Franz Eberhofer mit samt seiner Familie und seinen Freunden die nicht weniger schrullig sind. Ich hätte Dampnudelblues wirklich schon früher schauen sollen und freue mich schon auf die weiteren Eberhofer-Verfilmungen.

Gnislew 4 out of 5 stars (4 / 5)


Neben diesen vier Filmen wurden auch noch Da unten im Himmel und Was gewesen wäre geschaut. Diese werden in den nächsten Tagen entweder als ausführliche Textreview oder im Podcast besprochen.

4 Gedanken zu „Kurzkritiken vom 15.10.2019 – 11.11.2019“
    1. Ich nehmen mir momentan recht viele deutsche Filme aus dem TV auf. Bin da ja mittlerweile der Meinung, dass es einige gute Produktionen gibt, aber nur die öden 08/15-Filme Aufmerksamkeit bekommen.

      1. Mit der Meinung liegst du nicht ganz falsch. Ist bei den deutschen Kinofilmen ja nicht wirklich anders. Leider herrschen da auch nur die Schweigers und Schweighöfers dieser Welt vor und verdrängen die wirklich gelungenen, aber eben ein wenig abseitigen Geschichten…

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