Woche vorbei! Filme geschaut! Kurzkritikenzeit!

Die Geschichte vom Brandner Kaspar (Jahr: 2008 / Regie: Joseph Vilsmaier)

Warum nicht mal eine urbayrische Geschichte schauen? Bei Die Geschichte vom Brandner Kaspar erlebt man nicht nur Michael „Bully“ Herbig in einer für ihn eher ungewohnten Rolle, auch die komplette Geschichte über den Brandner Kaspar und wie er dem Tod ein Schnippchen schlägt kann unterhalten. Als „Preuße“ steht für mich natürlich ein wenig die Brachbarriere dem kompletten Genuss im Weg und ich musste mich schon anstrengen dem Dialekt zu folgen. Weitestgehend hat dies geklappt und so ist Die Geschichte vom Brandner Kaspar ein solider Film für aufgeschlossene Filmfans.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

7 Zwerge – Männer allein im Wald (Jahr: 2004 / Regie: Sven Unterwaldt Jr.)

Ein Film mit vielen großen Namen der deutschen Comedyszene. Es gibt Filme wie Siegfried, da geht dies ordentlich in die Hose und es gibt Filme wie 7 Zwerge – Männer allein im Wald, da kommt ein solider Film bei raus. Klar, jeder der Komiker spielt im Film genau die Figur, die man vom ihm kennt, dafür weiß man aber auch was man bekommt und da sind eben durchaus ein paar brauchbare Witze dabei. Wenn Schnewittchen zum Beispiel einem „Frauen verboten“ Schild einen Bart malt und der Jäger der ihr folgt dann seinen Bart abrasiert, da er nun vor einem „Bärte verboten“ Schild steht, dann ist dies sicher nicht der Weltbeste Witz, aber Humor der schon Filme wie „Die nackte Kanone“ zum Erfolg verholfen hat. Und wenn dann noch Meta-Humor einfließt, wie die Mutter-Tochter Beziehung von Königin und Schneewittchen, dann weiß man, dass man es nicht mit einem ganz schlechten Film zu tun hat.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (Jahr: 2007 / Regie: Leander Haußmann)

Mit sperrigen Titeln kennt sich Leander Haußmann aus. Schließlich hat er den tollen Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe inszeniert. Nun gut, dass war nach Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken und wenn man sehr wohlwollend über eben diesen Film reden möchte könnte man sagen, dass er hier für Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe geübt hat. Doch wohlwollende Worte wären an dieser falsch, denn Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken ist ein wirklich schlechter Film. Humorbefreit, wirr erzählt und gespielt ist er auch nicht gut. Nicht jedes erfolgreiche Buch braucht eine Verfilmung. Hier ist der Beweis.

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Männersache (Jahr: 2009 / Regie: Gernot Roll, Mario Barth)

Ein Mario Barth, der als Paul Schawbonski so etwas wie die fiktive Geschichte seiner Karriere erzählt. Kann dies ein Film sein, den man aushalten kann. Überraschenderweise kann er das, auch wenn Männersache kein guter Film ist. Der befürchtete Totalausfall ist er eben auch nicht. Dies liegt zwar weniger an Mario Barth, der hier zwar weniger laut als bei seinen Bühnenauftritten ist, aber dennoch nicht wirklich schauspielern kann, sondern an der restlichen Darstellerriege. An Dieter Tappert zum Beispiel, der hier eben nicht Paul Panzer spielt, sondern beweist, dass er schauspielern kann oder auch an Michael Gwisdek, als Pauls Vater Rudi. Muss man Männersache gesehen haben? Nein. Tut es weh, nicht wegzushalten, wenn er zufällig läuft? Nein.

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Samba im Mettmann (Jahr: 2004 / Regie: Angelo Colagrossi)

Hape Kerkeling gehört auf jeden Fall zu den ganz großen Komikern Deutschlands, der sowohl blödeln kann, aber auch sehr ernste Töne anschlagen kann. Bei Samba in Mettmann bewegt er sich irgendwo dazwischen, in einem Film, der wunderbar das Kleinstadtleben persifliert und immer mal wieder Seitenhiebe auf große Städte wie Düsseldorf und Köln ablässt. Ja, die eigentliche Story ist zu vernachlässigen, doch die kleinen skurrilen Dinge die im Film passieren sorgen dafür, dass man sich am Ende gut unterhalten fühlt. Samba in Mettmann ist sicher nicht der beste Film mit Hape Kerkeling, aber dennoch ein unterhaltsamer Film, der gerne geschaut werden darf. Und wer tanzt nun Samba mit mir?

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Knallharte Jungs (Jahr: 2002 / Regie: Granz Henman)

Harte Jungs war ja wahrlich schon kein guter Film, doch Knallharte Jungs zeigt, dass pubertärer Humor noch schlechter in Szene gesetzt werden kann. Alterswitze, Fäkalienwitze, sexistische Witze. Knallharte Jungs hat einfach alles, was einen unlustigen Film ausmacht. Und was ist eigentlich aus Lisa aus dem ersten Teil geworden?

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Venom (Jahr: 2018 / Regie: Ruben Fleischer)

Man sollte meinen, dass eine Figur wie Venom genug Potenzial für einen guten Film bietet. Wahrscheinlich tut sie dies auch, nur Ruben Fleischer und Sony Pictures hatten keinen Plan wie man dieses Potenzial nutzt. Stattdessen servieren sie einen langweiligen, unwitzigen, mit schlechter CGI versehenen Mist, der mit 117 Minuten Laufzeit wirbt eigentlich aber nur knapp über 90 Minuten lang ist und an dem das Beste der Teaser für Spider-Man: A new universe am Ende des Abspanns ist. Warum braucht man eine knappe Stunde bis die Hauptfigur überhaupt mal zu Venom wird? Warum wirkt der Antagonist wie ein billiger Abklatsch von Jeff Goldblums Malcolm aus Jurassic Park? Warum hat Tom Hardy für diesen Film unterschrieben? Und gibt es wirklich die Hoffnung, dass eine Fortsetzung gedreht wird und (ACHTUNG SPOILER) Woody Harrelson tatsächlich in dieser Carnage verkörpert und ein Venom 2 dann besser wird?

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

7 Zwerge: Der Wald ist nicht genug (Jahr: 2006 / Regie: Sven Unterwaldt Jr.)

Fortsetzungen. Sie spülen Geld in die Taschen der Produzenten, erreichen aber nur selten die Qualität des Originals. Noch weniger gelingt dies, wenn das Original schon ein Film ist, der nur okay ist. Wo der erste Teil noch manch guten Witz hatte, fehlte bei 7 Zwerge: Der Wald ist nicht genug irgendwas das Gefühl für den richtigen Humor. Nina Hagen als ehemalige Königin und nun vergessliche Hexe wirkt ebenso einfallslos wie das wilde hineinschmeißen diverser Märchen in die Handlung und der Ausflug der Zwerge raus aus der Märchenwelt und rein in die reale Großstadt. Wenn man eine lauwarme Witzsuppe aufwärmt, darf man halt nicht erwarten, dass am Ende ein kulinarisches Gagfeuerwerk auf dem Tisch steht, dass aber gleich ein Gericht für die Tonne dabei rauskommt ist handwerkliches Versagen.

Gnislew: 1 out of 5 stars (1 / 5)

Was kennt ihr davon? Wie gefallen Euch die besprochenen Filme? Und was habt ihr letzte Woche geschaut?

5 Gedanken zu „Kurzkritiken vom 14.04.2020 – 20.04.2020“

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