Einer allein ist einsam, doch zwei sind ein Paar. Und wenn drei draus werden, wird’s richtig lustig. Andrew Fleming hat einen sehr unterhaltsamen, abwechslungsreichen und charmanten Film über eine Dreierbeziehung gemacht. Auch die DVD hat einiges vorzuweisen. Definitiv eine Empfehlung.

Filminfos

  • O-Titel: Threesome, USA 1994
  • DVD-Erscheinungstermin: 8. Oktober 2002
  • FSK: ab 16
  • Länge: ca. 89 Min.
  • Regisseur/ Drehbuch: Andrew Fleming
  • Musik: Thomas Newman und viele Bands, darunter U2
  • Darsteller: Lara Flynn Boyle (Twin Peaks), Stephen Baldwin, Josh Charles, u.a.

Handlung

Als der rund 20 Jahre alte Eddy (Josh Charles) als Filmstudent an das Uni-College kommt (aha: Frischfleisch!), ist er noch Jungfrau. Aber nicht mehr lange! Denn sein reichlich chaotischer Mitbewohner Stuart (Stephen Baldwin) ist ein knallharter Aufreißer von Mädchen. Sagt er jedenfalls ständig.

Andererseits ist da die neue Nachbarin Alex (Boyle), die ob ihres Männernamens versehentlich in das Studentenwohnheim für Männer gesteckt wurde. Alex ist eine abenteuerlustige und aufgeschlossene Schauspielschülerin, die bei Eddy ebenso gut ankommt wie bei Stuart. Das gibt nicht nur Anlass zu Freude, sondern auch zu Heimlichkeiten und Ärger. 

Muss sich Alex zwischen den beiden entscheiden? Ist Stuart ein verkappter Homo? Ist Eddy sogar ein echter Homo? Oder vielleicht beide nicht? Fragen, die das Leben stellt und allesamt in dieser einfühlsamen Komödie beantwortet werden.

Die DVD

Technische Infos

  • Bildformate: 1,85:1 (16:9 Widescreen)
  • Tonformate: Dolby Surround 5.1
  • Sprachen: Engl., D, F, Ital., Spanisch
  • Untertitel: Engl., D, F, Ital., Spanisch, Hindi, NL, Portugiesisch
  • Extras:
    • Alternatives Ende
    • Audiokommentar des Autors/Regisseurs
    • Filmografien
    • Trailer

Mein Eindruck

Wenn es diese Sexkomödie nicht gäbe, könnte man meinen, in den letzten zehn Jahren habe Hollywood nichts Vernüftiges über Sex und Dreierbeziehungen zu sagen gehabt. Fleming jedoch, in seinem heimatland von den Zuschauern geschmäht und ignoriert, feierte in Europa, besonders in Frankreich, große Erfolge mit seinem Film – nicht nur beim Publikum, sondern auch bei der Kritik. 

Die Franzosen sind v.a. begeistert über den Umstand, dass Fleming mit seinem Helden Eddy einen Verehrer des französischen Autorenfilms zeigt. Er wollte sogar einen Ausschnitt von „Jules et Jim“ zeigen, doch aufgrund des „byzantinischen Lizenzrechts in Frankreich“, so Fleming im Kommentar, kam dies nicht zustande.

Den Darstellern muss der Dreh ebenso viel Spaß gemacht haben wie dem Regisseur (er hat einen kleinen Cameo-Auftritt am Anfang). Jedenfalls musste man so manche Drehszene wegen der Lachanfälle von Boyle & Co. abbrechen und wiederholen. Es ist aber auch eine herrliche Komödie, die es hier zu bestaunen gibt. 

Dabei gleitet der Humor an keiner Stelle in schlüpfrigen Klamauk ab, wie man das in den Sechzigern oder Siebzigern gemacht hätte. Die Figuren werden jederzeit ernst genommen. Und diesen ernsten Unterton spürt man. Und so wird auch die Grenze zur Pornografie nie überschritten. In „American Pie“ sind schärfere Szenen zu sehen. Merkwürdig sind jedoch die zahlreichen Aufnahmen von mehr oder weniger gut aussehenden Hinterteilen. Ob das etwas zu bedeuten hat? Auch der Regisseur bleibt auf diese Frage, wie er selbst anerkennt, die Antwort schuldig.

Die Musik darf nicht unerwähnt bleiben: Sie ist absolut hörenswert, und wenn es zum Film einen Soundtrack gibt, sollte man ihn sich besorgen. Hier spielen sogar U2 auf sowie einige wenige bekannte US-Bands. Jedenfalls macht die Musik ordentlich Laune.

Der Schluss hätte sicherlich anders gedreht werden können. Und Fleming hat auf die DVD den ursprünglichen gedrehten Schluss gepackt und kommentiert. Schade um diese Alternative! Aber der im Kino gezeigte Schluss hat ebenfalls seine Berechtigung.

Unterm Strich

Aufgeklärten Zeitgenossen bietet dieser Streifen eine erfrischende Komödie über die Beziehungsturbulenzen in dem, was man landläufig als Flotten Dreier bezeichnet. Doch der ist nicht der Ausgangspunkt, sondern das mühsam erreichte Ziel. Und diese Balance hält auch leider nicht lange. Derart einfühlsame, intelligente Komödien würde man sich öfter wünschen. Wahrscheinlich muss man dazu aber nach Frankreich schauen. 

Die DVD könnte wenigstens ein Making-of oder ein paar Interviews aufweisen. Fehlanzeige. Das Beste, was sie zu bieten hat, ist der informative, humorvolle Regiekommentar. Die Soundqualität von DD 5.1 sorgt dafür, dass v.a. die Musik gut rüberkommt. 

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