Meine Filmwoche

Wieder haben wieder Dienstag. Somit werfe ich wieder einen Blick auf meine Filmwoche. Ein besonderer Gruß geht dabei diese Woche an Wortman raus, schließlich habe ich ihm letzte Woche gesagt, dass ich mir zu 99% sicher bin, dass diese Woche mindestens ein Film für seinen Geschmack dabei ist. Mal sehen ob ich Recht hatte oder der 1%-Fall eingetreten ist.

Godzilla: King of the Monsters! (Originaltitel: Godzilla, King of the Monsters! / Jahr: 1956 / Regie: Ishirō Honda, Terry O. Morse / Laufzeit: 81 Minuten)

Der Original Godzilla ist ein filmischen Meisterwerk! Da gibt es wenig Raum zur Diskussion. Umso erschrockener war ich, als ich von diesem Film hier erfahren habe, einem amerikanischen Re-Cut des Originals, ergänzt mit einer neuen Hauptfigur und ganz neuen Untertönen. Plötzlich ist die ganze Kritik am Umgang mit der Umwelt und Kritik an Atombomben völlig vergessen und Godzilla ist nun nur noch das Monster das sinnlos zerstören will. Aus einem Meisterwerk wird so ein Film zum vergessen und tatsächlich wünsche ich mir, dass jeder der noch Godzilla schauen möchte an das Original und nicht an diesen Film gerät. Godzilla soll schließlich als großer Film erlebt werden und nicht als simple Zerstörungsorgie.

Gnislew: 1 out of 5 stars (1 / 5)

Godzilla kehrt zurück (Originaltitel: Gojira no gyakushû / Jahr: 1955 / Regie: Motoyoshi Oda / Laufzeit: 82 Minuten)

Godzilla ist wieder da und bringt direkt mal ein neues Monster mit, Anguirus. Die Gefahr für die Menschen in Japan hat sich also verdoppelt, doch gleichzeitig ist Godzilla auch ein Segen. Inhaltlich ist die direkte Fortsetzung des ersten Films deutlich schwächer als das Original, lässt man doch die kritischen Töne des Originals zurück und präsentiert nun eher einen Abenteuerfilm mit sehr gelungenen Kämpfen. Da man sich hier ganz bewusst für diesen Fokus entschieden hat, stört diese neue Ausrichtung auch nicht so wie beim US-Re-Cut des Original-Godzilla Films, denn hier werden neue Töne angeschlagen und nicht die Tonalität eines Film verändert. Für mich ist Godzilla kehrt zurück somit ein grundsolider Monsterfilm.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Gigantis, the Fire Monster (Originaltitel: Gigantis, the Fire Monster / Jahr: 1959 / Regie: Motoyoshi Oda / Laufzeit: 78 Minuten)

Nach dem Ur-Godzilla hat auch die Fortsetzung eine Amerikanisierung erfahren. Ingesamt geht diese Amerikanisierung allerdings deutlich respektvoller mit dem ursprünglichen Film um, wenn auch Godzilla in Gigantis umbenannt wurde. Hier ein paar Szenen umgeschnitten, dort einige Szenen entfernt und fertig ist ein vier Minuten kürzerer „neuer“ Film, der nicht ganz an die japanische Version heranreicht unter dem Strich allerdings noch völlig okay ist.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

All I Want for Christmas Is You (Originaltitel: Mariah Carey’s All I Want for Christmas Is You / Jahr: 2017 / Regie: Guy Vasilovich / Laufzeit: 91 Minuten)

Ein Weihnachtsfilm der auf einem Kinderbuch von Mariah Carey basiert und der sogar von Mariah Carey erzählt wird. Klingt für Mariah Carey Fans sicher erstmal nicht schlecht und genau diese Fans sind wohl auch die einzige Zielgruppe die ein wenig Freude an dem Film haben dürften. Die Geschichte über das Mädchen, das so gerne einen Hund hätte, nie einen bekommt und dann als Hundesitter beweisen soll, dass sie auf einen Hund aufpassen kann ist so dünn und langweilig, dass man sich schon nach wenigen Minuten fragt, wie sie einen 90 Minuten langen Film tragen soll. Kaum ist dabei die Antwort auf diese Frage und so dümpelt der Film viele Minuten einfach vor sich hin ohne in der eigentlichen Geschichte wirklich Fortschritte zu machen. Dazu kommt, dass die Animationen nicht wirklich herausragend. Schon 2017 gab es genug Filme aus diesem Bereich, die deutlich besser aussahen als All I Want for Christmas Is You. Gut, dass dieser Film nicht der einzige Weihnachtsfilm weit und breit ist und so gibt es genug Alternativen.

Gnislew: 1.5 out of 5 stars (1,5 / 5)

Rewind: Die zweite Chance (Originaltitel: Rewind: Die zweite Chance / Jahr: 2017 / Regie: Johannes Sievert / Laufzeit: 100 Minuten)

Ein deutscher Zeitreisethriller klingt ja erstmal spannend. Rewind: Die zweite Chance konnte mich allerdings nicht wirklich packen. Wie die Zeitreise stattfindet wirkt wenig durchdacht und zudem ist der Film stellenweise echt schlecht gespielt. Auch weiß der Krimianteil des Films wenig zu überzeugen. Gefühlt wollte man einfach zu viel und hat so leider beide Seiten, die Zeitreise und den Krimi, nur halbgar in Szene gesetzt.

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Sin La Habana (Originaltitel: Sin La Habana / Jahr: 2020 / Regie: Kaveh Nabatian / Laufzeit: 95 Minuten)

Sin La Habana ist für mich eine kleine filmische Überraschung. Ein Film über Liebe, verletzte Gefühle und dem Kampf seinen Traum zu erfüllen. Hauptdarsteller Yonah Acosta Gonzalez spielt dabei ungemein intensiv. Er schafft es die Begeisterung seiner Figur für den Tanz in jeder Sekunde überzeugend zu transportieren und man kann quasi fühlen warum es seiner Figur zu schwer fällt einen Job anzunehmen, der nichts mit tanzen zu tun hat. Klar, Sin La Habana ist kein Film der guten Laune, denn auch wenn es viele schöne Momente gibt, schwingt immer ein ernster Unterton mit. Aber genau diese ernsten Töne will der Film treffen und die trifft er in Perfektion. Sin La Habana ist somit ein Film für Filmfans die gerne den Kopf beim Filmgenuss eingeschaltet lassen und gut damit umgehen können, dass dem Abspann nicht unbedingt ein kunterbuntes Happy End voraus gegangen ist.

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Exit Speed (Originaltitel: Exit Speed / Jahr: 2008 / Regie: Scott Ziehl / Laufzeit: 91 Minuten)

Der Titel und auch das Cover deuten erst einmal auf einen Speed-Klon hin. Doch auch wenn in beiden Filmen ein Bus vorkommt, haben beide Filme so viel gemein, wie Äpfel und Birnen. Wo in Speed der Bus nicht langsamer als 50 Meilen werden darf, kommt der Bus in Exit Speed schnell zum Stillstand. Exit Speed ist nämlich ein Survival-Actionfilm und kein Roadmovie. Die Schurken sind dabei so dünn gezeichnet, dass die glaube ich kein einziges Wort verlieren und die Helden triefen vor Sterotypen und albernen Dialogen. Dennoch macht der Film irgendwie Spaß, denn hier ist Action noch handgemacht. Da wirken auch in einem B-Movie Explosionen gleicht viel besser als die CGI-Grütze die sonst oft zum Einsatz kommt. Hirn ausschalten und 90 Minuten Spaß haben ist angesagt, auch wenn außer der Action wenig brauchbares zu finden ist.

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

El Materdor (Originaltitel: El Materdor / Jahr: 2008 / Regie: John Lasseter, Victor Navone, Rob Gibbs / Laufzeit: 3 Minuten)

Wieder einmal erzählt Mater eine seiner Geschichten. Sein „Erlebnis“ als Matador zählt dabei zu den schwächeren Vertretern seinen Kurzabenteuer, da hier einfach die Abwechslung fehlt. Zum Glück ist diese Geschichte nur eine von vielen.

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Tokyo Mater (Originaltitel: Tokyo Mater / Jahr: 2008 / Regie: John Lasseter, Victor Navone, Rob Gibbs / Laufzeit: 6 Minuten)

Ziemlich actiongeladener Kurzfilm mit dem Abschleppwagen aus Cars. Diesmal verschlägt es den rostigen Mater nach Tokyo wo er nicht nur ein ordentliches Upgrade erfährt, sondern auch gleich in ein packendes Driftrennen verwickelt wird, dem die Macher einige wirklich witzige Szenen spendiert bekommen haben. Ich sage nur Donuts! Ein wundervoller Kurzfilm.

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Unidentified Flying Mater (Originaltitel: Unidentified Flying Mater / Jahr: 2009 / Regie: John Lasseter, Rob Gibbs / Laufzeit: 4 Minuten)

Gibt es UFO’s? Wenn es nach „Doktor Abschleppwagen“ geht dann schon! Und fliegen kann Mater dann auch. Das niedliche UFO und die witzigen Einfälle machen diesen Kurzfilm zu unterhaltsamen Kurzausflug in das Cars-Universum.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Monster Truck Mater (Originaltitel: Monster Truck Mater / Jahr: 2010 / Regie: John Lasseter, Rob Gibbs / Laufzeit: 5 Minuten)

Mater war schon Stuntman und Matador. Diesmal ist er Wrestler und zwar im bisher schwächsten Film der Mater-Kurzfilme. Klar, das Wrestlingsbusiness wird gut eingefangen, doch so richtig wollte der Funke bei diesem Film nicht auf mich überspringen. Dann doch lieber eine der anderen Geschichten rund um Mater.

Gnislew: [1.5]

Heavy Metal Mater (Originaltitel: Heavy Metal Mater / Jahr: 2010 / Regie: John Lasseter, Rob Gibbs / Laufzeit: 4 Minuten)

Von Country zu Heavy Metal ist nur ein kleiner Schritt. Manchmal reicht eine Fliege aus, damit sich die Musikrichtung so ändert. Zumindest, wenn man Heavy Metal Mater glauben darf. Klar, der Song aus dem Film ist kein Hit, doch wurde die kleine Geschichte mit viel Augenzwinkern umgesetzt. Wieder einmal ein schöner Ausflug ins Cars-Universum.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Stumme Schreie (Originaltitel: Stumme Schreie / Jahr: 2019 / Regie: Johannes Fabrick / Laufzeit: 89 Minuten)

Ich musste bei diesem Film öfter mal schlucken! Der Film ist nämlich ganz harter Tobak und mit eigenem Kind zu Hause sicher noch schwerer zu verdauen als ohne Kind zu Hause. In jeder Szene fragt man sich, warum können Eltern ihren Kindern solche Gewalt antun. Immer wieder fragt man sich ob unser soziales System wirklich so wenige helfen kann oder will. Wenn ein Kinderarzt offen sagt, dass er lieber schweigt, damit die Eltern wenigsten noch zu ihm kommen nachdem die eigenen Kinder misshandelt wurden und er so helfen kann, dann hat man einen ganz dicken Kloß im Hals. Wenn ein junger Mann dem Sohn seiner Freundin mit voller Wucht ins Gesicht schlägt, wird der Kloß nicht kleiner und wenn ein Kind mit schwersten Verbrennungen an einer Hand ins Krankenhaus kommt, dann auch nicht. Leider hat der Film auch einige Schwächen. Die Vergangenenheit der Hauptdarstellerin wird nur angerissen und wirkt aufgesetzt und die Schicksale einiger Nebenfiguren wirken am Ende leider so, als ob man sie aufgenommen hätte um nicht nur die Probleme einer Familie und einer sozialen Schicht zu thematisieren. Dennoch ist Stumme Schreie ein sehenswerter Film, so weh der Film auch tut.

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Der Vagabund und das Kind (Originaltitel: The Kid / Jahr: 1921 / Regie: Charlie Chaplin / Laufzeit: 53 Minuten)

Charlie Chaplin zeigt schon früh in seiner Karriere, dass er mehr ist als der lustige Typ für den ihn alle halten. Zwar tritt er auch schon in diesem Film mit seinem markanten Outfit auf, aber der Film ist ein waschechtes Drama. Es ist faszinierend zu sehen, wie ein mittlerweile 100 Jahre Alter Film immer noch den richtigen emotionalen Ton trifft, auch wenn die Traumsequenz des Films irgendwie fehl am Platze wirkt. Definitiv ein Stück Filmgeschichte!

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Wie ist Eure Meinung zu den Filmen der Woche? Wandert etwas von den Filmen der Woche auf Eure Watchliste?

5 Gedanken zu „Meine Filmwoche (09.03.2021 – 15.03.2021)“

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