Meine Filmwoche

Ganze 8 Wochen habe die Rubrik „Meine Filmwoche“ ausfallen lassen. Zeit diesen Misstand zu beseitigen und endlich mal über die gesehenen Filme aus diesre Zeit zu schreiben.

Asterix der Gallier (Originaltitel: Astérix le Gaulois / Jahr: 1967 / Regie: Ray Goossens / Laufzeit: 68 Minuten)

Der erste Asterix-Zeichentrickfilm ist ein Klassiker. Die Story ist natürlich nicht gerade komplex, aber es ist einfach toll zu sehen, wie Asterix und Obelix sich einen Spaß daraus machen die Römer zu vermöbeln und wie Miraculix ihnen statt einem Zaubertrank einen Bartwuchstrank unterjubelt. Wie heißt es doch so schön: Die spinnen die Römer!

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

The Fog: Nebel des Grauens (Originaltitel: The Fog / Jahr: 1980 / Regie: John Carpenter / Laufzeit: 89 Minuten)

John Carpenter gehört für mich zu den ganz großen Regisseuren. Er hat mit Halloween nicht nur einen meiner absoluten Lieblingsfilme im Genre Horror erschaffen, er versteht es auch in vielen seiner anderen Filme ohne große Aufregung eine bedrückende und spannende Atmosphäre zu schaffen. Ein Film, der diese Fähigkeit auf beeindruckende Art und Weise zur Schau stellt ist The Fog: Nebel des Grauens. Alleine schon der Beginn in dem Kinder eine Gruselgeschichte erzählen lässt einen Gänsehaut bekommen und es ist einfach beeindrucken wie mit jeder Minute die Spannung mehr und mehr aufgebaut wir und die Ängste der Figuren spürbar sind. Diese Art Spannung zu erzeugen lassen ja leider viele neuere Produktionen vermissen und so tat es gut in eine Horrorfilmwelt abzutauchen in der billige Jumpscares noch nicht der vermeintliche Rettungsanker für schwache Filme waren.

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Isaac (Originaltitel: Isaac / Jahr: 2020 / Regie: Ángeles Hernández, David Matamoros / Laufzeit: 84 Minuten)

Nach vielen Jahren treffen zwei Kindheitsfreunde wieder aufeinander. Beide in Beziehungen und Beide an komplett unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben. Packend inzeniert das Regieduo Ángeles Hernández/David Metamoros die dadurch entstehenden Konflikte, unterstützt durch die solide Leistung der Akteure vor der Kamera. Auch wenn der Film zeitweise mit Längen zu kämpfen hat und mancher Dialog nicht bis ins letzte Detail ausgefeilt ist, ist Isaac ein Film bei dem man dran bleiben will. Wissen will wie sich die Geschichte entwickelt. Definitiv ein Film von dem ich hoffe, dass ein deutscher Filmverleih ihn in sein Programm aufnimmt um den Film so auch hierzulande der breiten Masse zugänglich zu machen.

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Josie, der Tiger und die Fische (Originaltitel: ジョゼと虎と魚たち / Jahr: 2020 / Regie: Kotaro Tamura / Laufzeit: 98 Minuten)

Josie sitzt im Rollstuhl und bekommt mit Tsuneo einen neue persönliches Assisten. Schnell stellt sich für ihn heraus, dass die Arbeit für Josie gar nicht so leicht ist, ist sie doch recht unzufrieden mit sich und ihrer Umwelt. Doch Tsuneo stellt sich der Herausforderung. Zum Glück für uns als Zuschauer, denn so bekommen wir einen Film zu Gesicht, der sich ganz realen Ängsten befasst und für die Bewältigung dieser eine Menge Fantasie einsetzt. Fantasie nicht nur deswegen, weil wir es hier mit einem Animefilm zu tun haben, Fantasie auch deshalb, weil Josie immer wieder in ihre eigene heile Welt flieht. Ich bin ja noch immer recht frisch der Welt der Animes unterwegs und nach Millenium Actress konnte mich diese Art von Film nun zum zweiten Mal überzeugen. Die Geschichte ist einfach wunderschön erzählt, manchmal vielleicht etwas zu überspitzt dargestellt, aber unter dem Strich ein gelungenes Plädoyer für mit Integration und Diversität in unserer Gesellschaft. Schau auf jeden Fall rein!

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Kevin – Allein zu Haus (Originaltitel: Home Alone / Jahr: 1990 / Regie: Chris Columbus / Laufzeit: 103 Minuten)

Es gibt Filme die sind einfach Klassiker. Kevin – Allein zu Haus hat es geschafft, dass er ohne Zweifel zu dieser Art von Film gezählt werden kann. Als Kind fühlt man mit Kevin mit, der alleine und vergessen zu Hause sitzt, die Situation erst doof, dann toll und dann wieder doof findet. Fiebert mit ihm mit, wie er sich kreativ den beiden Einbrechern stellt. Würde der Film allerdings nur die Kinder ansprechen, wäre er sicher nicht der Kultfilm der er ist. Kevin – Allein zu Haus spricht dreißig Jahre nach seinem erscheinen eben auch die Zuschauer an, die 1990 Kinder waren und den Film mit Kinderaugen gesehen haben. Schafft es durch den zeitlosen Slaptstickhumor auch Leute in seinen Bann zu ziehen, die den Film noch nie vorher gesehen haben. Natürlich ist manche Szene schon überspitzt dargestellt und was Kevin mit den Einbrechern anstellt muss man nicht gut heißen, sondern klar aus Slapstick- und comichafter Sicht sehen, aber gelingt dies, dann kann man herzhaft lachen und mit Kevin mitfiebern. Immer wieder schön.

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

The Holiday Calendar (Originaltitel: The Holiday Calendar / Jahr: 2018 / Regie: Bradley Walsh / Laufzeit: 94 Minuten)

Nachdem mir im vergangenen Jahr das Filmwichteln von Lufio soviel Freude bereitet hatte, musste ich einfach ja sagen, als dieses Jahr die Frage kommt wer mit dabei ist. Als dann mein Film eintrudelte war die Freude groß, schließlich habe ich Everest – Ein Yeti will hoch hinaus auf meiner Watchliste. Doch als ich die Sichtung starten wollte kam die Enttäuschung, der Film war nicht mehr wie versprochen in der Amazon Prime Flatrate zu finden und ich konnte auch keine Alternative für einen Stream ausmachen.

Also musste ein neuer Film her und als Ausweichfilm bekam ich The Holiday Calendar genannt. Das Titelbild bei Netflix ließ erahnen was mich erwarten würde, dass es allerdings so unerträglich werden würde hätte ich nicht gedacht. Schließlich klang es doch erstmal ganz nett, dass Hauptfigur Abby einen Adventskalender erbt, der in die Zukunft schauen kann. Blöd nur, wenn dieser Blick in die Zukunft oft belanglos ist und dann auch noch das Ende im Grunde nach zwei Minuten klar ist.

Eine gute romantische Komödie fängt diese genretypische Vorhersehbarkeit mit guten Schauspielern, geschliffenen Dialogen und der richtigen Prise Humor auf, alles Zutaten, die The Holiday Calendar vermissen lässt. Halbwegs solide ist nur Hauptdarstellerin Kat Graham unterwegs, der restliche Cast spielt eher zum vergessen und tatsächlich ist man auch froh, dass man die Leistungen so schnell vergisst, wie man sie gesehen hat. Die Dialoge wirken dann auch wie von einem Praktikanten geschrieben, der eigentlich gar nicht in die Filmbranche will und wenn der beste Witz eine Fotografin ist, die mit Objektivschutz die Fotos schießt, weiß man, dass man als Zuschauer bei diesem Film nicht viel zu lachen hat.

Ich glaube mit dem Film der mir zuerst zugeteilt wurde hätte ich mehr Freude gehabt, so war das Filmwichteln dieses Jahr für mich eher ein Schrottwichteln, aber ich habe die Hoffnung, dass zumindest mein verwichtelter Film gut ankommt. 2022 kann es nach diesem Film ja eigentlich nur wieder besser werden, außer man wichtelt mir einen Film aus Lufios Filmhölle zu.

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Shanghai Noon (Originaltitel: Shanghai Noon / Jahr: 2000 / Regie: Tom Dey / Laufzeit: 110 Minuten)

Vor acht Jahren habe ich ohne Kenntnisse des Vorgängers Shanghai Knights in der Sneak Preview gesehen. Nun habe ich auch endlich den Vorgänger gesehen und muss sagen, dass Shanghai Noon genauso solide Unterhaltung ist, wie seine Fortsetzung. Das Duo Wilson/Chan funktioniert prima zusammen und die Ost/West-Konflikte im Film bedienen sich natürlich typischen Stereotypen, ziehen dabei aber weder die eine noch die andere Kultur ins lächerliche. Mit seinen 110 Minuten ist der Film vielleicht 20 Minuten zu lang und die Story dünn und rein auf Buddy-Humor und Action ausgelegt, doch wer einfach mal den Kopf auschalten möchte und sich gelungen unterhalten lassen möchte, macht hier nichts verkehrt.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Ein Hund namens Beethoven (Originaltitel: Beethoven / Jahr: 1992 / Regie: Brian Levant / Laufzeit: 87 Minuten)

Es gibt Filme, die haben vermutlich alle Kinder meiner Generation gesehen. Zumindest alle außer mir, denn ich kann mich nicht bewusst erinnern bisher Ein Hund namens Beethoven geschaut zu haben. Dies habe ich nun nachgeholt und einen typischen Familienfilm der frühen 90er Jahre bekommen. Man nehme eine Familie, bei der es in der Ehe ein wenig kriselt. Dann packt man Kinder unterschiedlichen Alters und unterschiedlichster Charakterausprägung dazu und garniert das ganze mit einem Element, was die Familie erst vor neue Herausforderungen stellt und dann zusammen schweißt. Dieses Element ist hier der Berhardinder Beethoven und ich zugeben, dass zumindest die Szenen in der der Hund über die Strenge schlägt durchaus unterhalten können. Daneben herrscht allerdings viel leerlauf und alles ist sehr vorhersehbar inszeniert. Angefangen bei den Antagonisten, bis zum erwartbaren Happy End. Dennoch kann ich verstehen, warum Kinder der damaligen Zeit so auf den Film abgefahren sind: Beethoven ist auch ausgewachsen einfach süß!

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Beauty Water (Originaltitel: 기기괴괴 성형수 / Jahr: 2020 / Regie: Cho Kyung-hun / Laufzeit: 85 Minuten)

Eine Horrorfilm als Anime? Das passt perfekt zu meiner neu entdeckten Neugier was das Genre Anime angeht und meiner anhalten Liebe zum Genre Horror. Und Beauty Water hat mich nicht enttäuscht. Der Film ist ein typischer Bodyhorrorfilm mit gut ausgefeilten Charaktern und obwohl der Film gezeichnet ist überrascht Beauty Water mit einigen Szenen, die wirklich explizit inszeniert wurden, so dass das Herz von Splatterfreunden höher schlägt. Seichte Gemüter müssen sicher bei der ein oder anderen Szene wegschauen, denn der Film lässt einen vergessen, dass man einen Anime schaut und so wirken diese Szenen erschreckend real. Toll, dass der Film auch ein Thema aufgreift, was wohl nie seine aktualität verlieren wird. Der Wunsch nach Schönheit und dem perfekten aussehen und ob dieser Wunsch wirklich von einem selbst ausgeht oder ob die Gesellschaft einem diesen Wunsch aufzwingt. Für mich ist Beauty Water einer der Topfilme, die ich im Jahr 2021 gesehen habe und ich kann hier nur eine Sehempfehlung aussprechen.

Gnislew: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)

Goon: Last of the Enforcers (Originaltitel: Goon: Last of the Enforcer / Jahr: 2017 / Regie: Jay Baruchel / Laufzeit: 101 Minuten)

Doug Glatt ist zurück. Sechs Jahre nach seinem Auftritt in Goon kehrt der Enforcer wieder auf die Leinwand zurück. Leider erreicht die Fortsetzung dabei nie die Klasse des Originals und wo Goon schon übertrieben brutal war, ist Goon: Last of the Enforcers nun unnötig brutal. Ja, im Eishockey fliegen schon einmal die Fäuste und ja, eine Komödie die dies überspitzt zeigen will, darf übertreiben, aber warum muss das Ganze direkt zu einem „Bloodsport on Ice“ werden? Der persönliche Konflikt von Doug Glatt redet den Film dabei vor einem Absturz ins Wertungsnirvana, denn irgendwie will man schon wissen, ob Doug Glatt sich nun für den Profisport die Kämpfe entscheidet oder ob er sich für seine Familie entscheidet. Wer Goon geschaut hat, kann reinschauen, der Rest kann den Film auslassen.

Gnislew: 2 out of 5 stars (2 / 5)

Das Nest (Originaltitel: Das Nest / Jahr: 2021 / Regie: Tobi Baumann / Laufzeit: 88 Minuten)

Tobi Baumann, der Regisseur, der uns den grandiosen Der Wixxer gebracht hat, macht nun in durchschnittlicher RomCom. Die Idee mit dem Nest, also der abwechselnden Nutzung der gemeinsamen Wohnung im Trennungsfall, damit die Kinder in ihrem geborgen zuhause bleiben können ist gut, doch das drum herum leider konstruierter Mist. Vorhersebarer Verstrickungen und Missverständnisse und die genau vorhersehbaren Aktionen der Akteure sorgen dafür, dass Das Nest etwas zu seichte Kost geworden ist. Zum Glück harmonieren die Darsteller und kommen sympathisch rüber, so dass man den Film an einem verregneten Sonntag durchaus laufen lassen kann ohne den Kopf gegen die Wand schlagen zu wollen.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Krüger aus Almanya (Originaltitel: Krüger aus Almanya / Jahr: 2015 / Regie: Marc-Andreas Bochert / Laufzeit: 90 Minuten)

Ein Renter, der Migranten nicht gerade liebt reist in die Türkei um seine Enkelin davon zu überzeugen, dass die Hochzeit mit einem Türken nicht die beste Idee ist. Auf seiner Reise wird er von seiner Reisegruppe getrennt und lernt eine Seite der Türkei kennen, die so gar nicht mit seinen Vorurteilen zusammen passt. Eigentlich eine gute Idee für einen Film über Völkerverständigung und Horst Krause kauft mein seine Figur Herr Krüger auch jede Filmminute ab. Das Problem das ich mit dem Film habe, ist dass Krüger aus Almanya leider nur an der Oberfläche kratzt, die Vorurteile zwar aufzeigt, aber nie richtig tief auf sie eingeht. Und dann ist da diese belanglose Rahmengeschichte, die dazu führt, dass es dem Zuschauer egal ist, ob Krügers Enkelin ihren zukünftigen Ehemann wirklich liebt oder warum die Mutter der Tochter nicht selbst in die Türkei reist um die Hochzeit zu verhindern. So bleibt ein mittelmäßiger Film im Gedächtnis der viel von seinem Potenzial verschenkt. Vielleicht sind die anderen drei Reisen von Krüger ja packender inszieniert.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Viele Kühe und ein schwarzes Schaf (Originaltitel: Viele Kühe und ein schwarzes Schaf / Jahr: 2020 / Regie: Matthias Steurer / Laufzeit: 87 Minuten)

Für Tierarztsohn Martin läuft es nicht gerade so wie es sollte. Beziehungsstress, Stipendium weg und seine Eltern scheinen ihm auch nicht durchweg die Wahrheit erzählt zu haben. Klingt wie typischen Mittwochskino im Ersten und ist auch typischen Mittwochskino im Ersten. Also ein Film der seichten Gangart. Leider einer, der so ganz und gar nicht gelungen ist. Die Charaktere sind einem durchweg egal und zudem auch nur bedingt gut verkörpert. Die Geschichte ist bis ins kleinste Details konstruiert und man vermisst jede Leichtigkeit und auch eine Prise Humor hätte dem Film sicher nicht geschadet. Ich habe ja in der Vergangenheit schon so manche positive Überraschung bei der Sichtung von Eigenproduktionen der ARD erlebt, dieser Film gehört nicht dazu.

Gnislew: 1 out of 5 stars (1 / 5)

Tödliches Erwachen (Originaltitel: Tödliches Erwachen / Jahr: 2019 / Regie: Ed Herzog / Laufzeit: 90 Minuten)

Höre ich Ed Herzog, denke ich zuerst an die Eberhofer-Krimis. Nun hat sich Herzog an ernsteren Krimistoff gewagt und herausgekommen ist ein Film mit toller Idee, der allerdings mit einigen Logiklöchern zu kämpfen hat. Dies ist wirklich schade, ist die Idee eines Mordes mit Gedächtnisverlust doch super spannend. Zum Glück kann Hauptdarsteller Benjamin Sadler überzeugend spielen, wodurch man einige dieser Logiklöcher verzeiht und man bis zum Ende dran bleiben möchte. Dass dann die Auflösung schlussendlich recht simpel ist: geschenkt!

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Sterne über uns (Originaltitel: Sterne über uns / Jahr: 2019 / Regie: Christina Ebelt / Laufzeit: 98 Minuten)

Wenn es Film darüber sein soll, wie ein Elterteil mit Kind Obdachlos wird und versucht zu überleben gab es bisher nicht besonders viel Auswahl. Zumindest ist mit außer Das Streben nach Glück kein anderer Film bekannt, der dieses Thema aufgreift. Nun gibt es mit Sterne über uns einen zweiten Vertreter dieser Story, nur leider einen Vertreter, der auf ganzer Linie enttäuscht. Selten habe ich einen Film gesehen, der mich so enttäuscht hat wie dieser Geschichte. Hauptdarstellerin Franziska Hartmann spielt lieblos, Kinderdarsteller Claudio Magno nervt von Beginn an und der pseudodokumentarische Drehstil mit Handkamera trägt nicht gerade dazu bei, dass man den Film mag. Schade, dass man diesen Film so komplett in den Sand gesetzt hat, denn Potenzial hatte die Geschichte genug.

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Wer aufgibt ist tot (Originaltitel: Wer aufgibt ist tot / Jahr: 2016 / Regie: Stephan Wagner / Laufzeit: 90 Minuten)

Ach Bjarne! Was habe ich dich als Tatortreiniger geliebt. Auch in Stromberg, Faking Bullshit, Magical Mystery und 25 km/h konntest du mich unterhalten. Doch in Wer aufgibt ist tot verzweifel ich an Dir. Oder vielmehr an dem Film in dem Du mitspieltst. Warum hast du die Hauptrolle in einem Und täglich grüßt das Murmeltier Klon übernommen? Und warum wurde der Klon so einfallslos inszeniert? Ach Bjarne, vielleicht haben wir ja bei unserem nächsten wiedersehen wieder mehr klüg. Vielleicht zeigst du mir dann mal wieder, dass du ein guter Schauspieler bist, der nicht unter einem schlechten Drehbuch zu leiden hat. Und noch was? Musstet Ihr beim Dreh eigentlich auch ständig den immergleichen Loop von Lemon Tree ertragen? Wenn ja, mein Beileid!

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Hagazussa (Originaltitel: Hagazussa / Jahr: 2017 / Regie: Lukas Feigelfeld / Laufzeit: 102 Minuten)

Mit Hagazussa liefer Lukas Feigelfeld eine beeindruckende Arbeit ab. Mit einer Hauptfigur die nur wenige Sätze spricht und einer Tonspur die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt erschafft er einen Film, der von seinen Zwischentönen und kleinen Details lebt und den Zuschauer sich immer wieder Fragen lässt, ob man es hier wirklich mit einer Hexe zu tun hat. Hagazussa ist dabei sicher kein Filmfutter für Zwischendurch, sondern ein Film auf den man sich einlassen muss und dessen Inszenierung es verlangt, bereit zu sein einen Film zu schauen, der sich vom typisch deutschen Kino deutlich absetzt. Wer dazu bereit ist, wird mit einem interessanten Charakterportrait belohnt.

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Eine harte Tour (Originaltitel: Eine harte Tour / Jahr: 2020 / Regie: Isabel Kleefeld / Laufzeit: 102 Minuten)

Trauerbewältigung, Paartherapie, Freundschaftstest! Drei Themen die der Film aufgreift, blöd nur wenn keines der Themen auch nur in irgendeiner Art und Weise gelungen aufgegriffen wird. Natürlich sind die Themen irgendwie aus dem Leben gegriffen und der plötzliche Tod eines Menschen, auseinandergelbte Beziehungen samt Seitensprung und ein wenig Unehrlichkeit unter Freunden nichts, was der Fantasie der Autorin entsprungen ist, aber gerade dann sollte man einen Film erschaffen, der diese Themen auch spannend aufgreift. Einen Film, der den Zuschauer mitfühlen und mitleiden lässt und nicht einfach gelangweilt zurück lässt. Wenn dann auch noch die Schauspieler hölzern agieren ist, ist die Katastrophe von Film perfekt. Autsch!

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Japanuary #1: Tomie (Originaltitel: Tomie / Jahr: 1998 / Regie: Ataru Oikawa / Laufzeit: 95 Minuten)

Es ist wieder Januar und damit ist es auch wieder an der Zeit am Japanuary teilzunehmen und Filme aus Japan zu schauen. Der erste Film den ich in diesem Jahr in Rahmen dieser Aktion geschaut habe ist der Horrorfilm Tomie. Das japanische Kino ist ja durchaus für seine Geistegeschichten bekannt, von denen in westlichen Ländern sicher The Ring und The Grudge zu den bekanntesten Vertretern des Genres zählen dürften. Nun habe ich Tomie entdeckt und auch schon festegestellt, dass Tomie kein Einzelwerk ist, sondern mittlerweile schon eine ganze Reihe an Fortsetzungen erfahren hat. Im Mittelpunkt steht dabei eine junge Frau, die unter einem Trauma auf Grund eines Unfalls leidet und deswegen in psychologischer Behandlung ist. Zeitgleich untersucht die Polizei eine Reihe brutaler Morde. In dem für das japanische Gruselkino langsamen Erzähltempo entwickelt nun eine Geschichte, die immer mal wieder mit kleinen Schockmomenten daher kommt und ihre Hinweise auf die Auflösung im Detail versteckt. Gerade wenn man das schnell erzählte Horrorkinos Hollywoods gewohnt ist kann diese langsame Erzählstruktur anstrengend sein, doch eigentlich tut sie dem Film gut. So kann der Film seinen grusel deutlich besser entfalten und nachwirken. Tomie ist sicher kein Meisterwerk, ich hatte dennoch meine Freude daran mal wieder eine neue japanische Horrorfranchise zu entdecken und mit Sicherheit werde ich bei Gelegenheit weiter in die Welt von Tomie abtauchen.

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Japanuary #2: Befehl aus dem Dunkel (Originaltitel: Kaijû daisensô / Jahr: 1965 / Regie: Ishirō Honda / Laufzeit: 96 Minuten)

Unter dem deutschen Filmtitel Befehl aus dem Dunkel versteckt sich ein Filmmonster, was japanischer nicht sein könnte und was dementsprechend in keinem Japanuary fehlen darf. Die Rede ist natürlich von Godzilla. Diesmal verschlägt es Godzilla auf Planet X und soll dort andere Monster bekämpfen, doch eigentlich wollten die Bewohner Planet X Godzilla nur von der Erde holen, damit sie ihrerseits ohne Probleme die Erde einnehmen können. Was erstmal ziemlich albern klingt ist unter dem Strich ein solider Monster- und Science-Fiction-Film. Es dauert diesmal zwar eine ganze Weile bis man eine der riesigen Kreaturen zu Gesicht bekommt, dann aber knallt es richtig. Und auch der Plot mit der böswilligen Alienrasse kann überzeugen und fügt sich gut in die Welt von Godzilla ein. Waren die letzen Teile für meinen Geschmack ja eher schlecht und zum Teil lieblos, bekommt die Filmreihe mit Befehl aus dem Dunkel neues Leben eingehaucht und macht nun Lust die Reihe in kürzeren Abständen fortzuführen. Mal sehen wohin es Godzilla als nächstes verschlägt und gegen wen die Riesenechse antreten muss.

Gnislew: 3 out of 5 stars (3 / 5)

Japanuary #3: Tokyo Home Stay Massacre (Originaltitel: Tokyo Home Stay Massacre / Jahr: 2020 / Regie: Kenta Osaka, Hirohito Takimoto / Laufzeit: 75 Minuten)

Selten war ich so froh, dass 75 Minuten vorbei waren, wie bei diesem Film. Wer mich kennt, weiß ja mittlerweile, dass ich mich durchaus für Low Budget Horrofilme und Filme mit einem gewissen Trashfaktor begeistern kann. Ich kann mich durchaus an dilettantischen Leistungen und günstig wirkenden Effekten erfreuen. Allerdings nur dann, wenn ich das Gefühl habe, dass alle beteiligten mit Freude am Projekt dabei waren und man eben nicht nur mal schnell einen Film hingerotzt hat in der Hoffnung ein wenig Geld zu verdienen. Und genau dieses Gefühl hat sich bei Tokyo Home Stay Massacre bei mir eingeschlichen. Nach einem Auftakt, welches durchaus Lust auf mehr gemacht hat, da es das Setting für eine potenzielle Schlachtplatte perfekt vorbereitet, kam die große Enttäuschung. Mit klaren Anspielungen an das Texas Chainsaw Massacre setzt das genretypische blutvergießen ein, nur leider geschieht dies mit schlechten CGI-Effekten und Kopfwunden, die auf wundersame Weise mit ein wenig Salz verschwinden und setzt sich in slapstickartigen Kämpfen fort, die vielleicht lustig sein wollen, aber so gar nicht in den Ton des Films passen. Darf es 75 Minuten Zeitverschwendung sein? Hier ist sie! Und ich ärgere mich gerade, dass ich einfach zu sehr Filmfan bin um einfach mal abzuschalten.

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Damien – Omen II (Originaltitel: Damien: Omen II / Jahr: 1978 / Regie: Don Taylor / Laufzeit: 107 Minuten)

Die Ausgeburt des Teufels ist zurück! Und dies knapp zwei Jahre nach seinem ersten Auftritt. Die Rede ist natürlich von Damien aus dem Horrorklassiker Das Omen, der in Damien – Omen II nun seinen zweiten Auftritt hat. Damien lernt hier, dass er der Sohn des Teufels ist und auch wenn die Geschichte nicht sonderlich innovativ ist, gelingt es dieser Fortsetzung zumindest die Qualität der Vorgängers zu halten und dabei nicht einfach mehr vom Gleichen zu sein. Die zwei bis drei tollen Kills alleine machen den Film schon zu einem soliden Werk und wer mit Das Omen etwas anfangen konnte, macht hier wenig verkehrt. Auf jeden Fall ist auch die Fortsetzung eine deutlich bessere Wahl als das Remake vom Original, was vor einigen Jahren erschien.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Sind diesmal Filme dabei die Ihr kennt? Wie ist Eure Meinung?

7 Gedanken zu „Meine Filmwoche (16.11.2021 – 10.01.2022)“
  1. Auf deine Empfehlung hin habe ich „Beauty Water“ am 28. Dezember 2021 im Kino gesehen. Ganz so positiv wie du sehe ich den Film (übrigens mein erster koreanischer Anime überhaupt) nicht. Dazu waren mir die Animationen zu durchwachsen und die ganze Präsentation streckenweise zu plakativ. Aber den Twist habe ich überhaupt nicht kommen sehen.
    Daher „nur“ 7 von 10 Punkten
    https://www.kino.vieraugen.com/kino/beauty-water/

    1. Der Animationsstil ist ja genau so gewollt. Da scheint das Anime-Genre sehr experimentierfreudig zu sein. Aber 7/10 Punkten ist doch immer noch eine gute Wertung und keine Enttäuschung.

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