Nachdem ich vor einiger Zeit das Buch „Nahaufnahme: George Lucas“ gelesen und darüber geschrieben habe, habe ich mich nun dem Buch „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ gewidmet. Wie schon das erste Buch aus dieser Reihe ist auch diese „Nahaufnahme“ schon etwas älter und so fehlen die neueren Werke von Steven Spielberg in dem Werk.

[COVER]

Den Mittelpunkt des dreifarbigen Cover stellt ein Kreis dar, in dem der Mann um den ist im dem hier besprochenen Buch geht: Steven Spielberg. Der linke Coverrand wird von einem Balken in einem Grünton geziert, während der obere Teil von einem Grauton und der untere durch ein schwarzes Feld eingenommen wird.
Ergänzend findet man im rechten oberen Eck den Titel der Buchserie „Nahaufnahme“ und eine gezeichnete Kamera daneben. Abgeschlossen wird das Frontcover durch eine Schrift im unteren Coverteil die den Titel dieses Serienteils „Steven Spielberg“ und den Namen des Autors „George Perry“ trägt.

Das Backcover des Buches ist farblich analog zum Frontcover gehalten mit dem Unterschied, dass die Anordnung gespiegelt ist. Anstatt eines Bildes von Steven Spielberg findet man auf der Rückseite eine kurze Inhaltsangabe des Buches.

Gesamt betrachtet kann man das Cover von „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ als gelungen ansehen. Trotz des dezenten Aussehen gelingt es dem Einband die Neugierde des zukünftigen Leser zu wecken und mit der gelungenen Inhaltsangabe Lust aufs lesen zu machen.

[INNERES ERSCHEINUNGSBILD]

Auf 221 Seiten findet man in „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ textlich gut gegliederte Berichte, die immer wieder durch zahlreiche Bilder aufgelockert. Leider sind diese Bilder allesamt schwarz-weiß Fotografien, was dazu führt, dass einige der Abbildungen etwas kraftlos wirken, auch wenn der Autor im großen und ganzen darauf geachtet hat nur Fotos zu verwenden die auch schwarz-weiß gut rüberkommen. Alle verwendeten Bilder sind mit einer Bildunterschrift versehen, so dass man die Bilder immer gut dem beschriebenen Thema zuordnen kann.

So wie das Erscheinungsbild des Covers kann man auch das innere Erscheinungsbild als gut bezeichnet werden. Die Strukturierung der Texte gibt es keine Grund zu Kritik und bis auf die bereits erwähnten wenigen Fehlgriffe bei den Bildern sind sie im allgemeinen unterstützend eingesetzt und verstärken geschickt das geschriebene Wort.

[INHALT]

„Nahaufnahme: Steven Spielberg“ ist in zwanzig Kapitel unterteilt, denen sich noch ein Abdruck der Filmkritiken aus der Zeitschrift „Variety“ anschließt. Im einzelnen befassen sich die Kapitel mit folgenden Themen.

(1) Weiß er etwas?

Das erste Kapitel nutzt George Perry dazu einen ersten kurzen Einblick in das filmische Schaffen von Steven Spielberg zu geben. Relativ wertfrei erfährt man grob welche Werke Spielberg geschaffen hat.

(2) Das Wunderkind

Im Kapitel „Das Wunderkind“ geht es um das Leben von Steven Spielberg. Beginnend von der Kindheit des Regisseurs wird bis hin zu seinen ersten Erfolgen der Werdegang wiedergegeben.

(3) Der Teufel in der Maschine

Das dritte Kapitel befasst sich mit Steven Spielbergs ersten richtigen Spielfilm „Duell“. Hier erfährt man zum Beispiel, das der Film ursprünglich als Fernsehfilm produziert wurde und erst später eine abgeänderte Kinofassung erstand.

(4) Zwei Verlierer

Dem „Sugarland Express“ ist dieses Kapitel von „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ gewidmet. Es wird kurz zusammengefasst was die grobe Handlung des Films ist und wie dieser finanzielle Misserfolg von Spielberg realisiert wurde.

(5) Ein Haifisch benimmt sich schlecht

„Der weiße Hai“ dürfte der Film sein, bei dem die meisten das erste mal von Steven Spielberg gehört haben dürften. Dieses Kapitel befasst sich recht ausführlich mit diesen Phänomen und die Hysterie die um den Hai entstand und wirft einen Blick auf die Probleme die während des Dreh auftraten.

(6) „Schau in den Himmel!“

Dieses Kapitel berichtet über Spielbergs ersten Ausflug zu den Außerirdischen und zwar seinem Werk „Unheimliche Begegnung der dritten Art“. Von den ersten Ideen zum Film bis zur tatsächlichen Umsetzung erfährt man hier die wichtigsten Informationen zu diesem gelungenen Science-Fiction-Film.

(7) Komödie oder Katastrophe

Mit „1941 – Wo, bitte, geht‘s nach Hollywood?“ schuf Spielberg einen Film der die Kritikergemeinde spaltete. Die einen empfanden den Film als gelungene Komödie, die anderen als eine Katastrophe. Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung dieses Films und erzählt einige Anekdoten vom Dreh.

(8) Ein Archäologe als Action-Held

Wie die Überschrift dieses Kapitels schon erahnen lässt, dreht sich hier alles um Indiana Jones, genauer gesagt um das erste Abenteuer des Archäologen. Wie schon in den anderen Kapiteln gibt es Geschichten über die Idee zum Film und die entgültige Umsetzung.

(9) Wie man als Außerirdischer so lebt

Ein weiterer Weltbekannter Film von Steven Spielberg ist „E.T.“ und dieses Kapitel beschreibt die Entstehung dieses Meisterwerks auf sieben Seiten hochinteressant.

(10) Die Kehrseite der Medaille

Im zehnten Kapitel von „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ geht es um den Film „Poltergeist“ aus dem Genre Horror. In seinen bisherigen Werken hatte sich Spielberg nicht in dieses Metier gewagt, aber mit „Poltergeist“ beweist er, dass er auch dieses Fach beherrscht. Wie man erfährt, führte zwar Tobe Hooper, der Regisseur von legendären „Texas Chainsaw Massacre“, Regie für dessen Karriere war der Film allerdings deutlich weniger bedeutsam als es für Spielberg der Fall war.

(11) Ein Kumpel namens Short Round

Dieser Abschnitt befasst sich mit dem zweiten Film der „Indiana Jones“-Trilogie, „Indiana Jones und der Tempel des Todes“. Wieder erfährt man wissenswertes über die Produktion.

(12) Der Kampf einer Frau

Nachdem Spielberg sich fast in jedem Filmgenre ausgetobt hatte, versuchte er sich als nächstes am ernsten Film. Mit „Die Farbe Lila“ gelang ihm das auch vorzüglich und das Kapitel „Der Kampf einer Frau“ beleuchtet die Entstehung dieses Films.

(13) Der Cadillac des Himmels

War „Die Farbe Lila“ bereits eine Buchverfilmung lies Spielberg mit „Das Reich der Sonne“ direkt eine weitere Buchverfilmung folgen. In der Hauptrolle war der damals noch unbekannte Christian Bale zu sehen, der heute zu den festen Größen Hollywoods gehört.

(14) Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Auch das dritte „Indiana Jones“-Abenteuer findet in „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ Beachtung. Unter dem Titel „Indiana Jones und der letze Kreuzzug“ kam der Film seinerzeit in die Kinos und wie schon die dreizehn vorangegangenen Kapitel erhält man auch in Kapitel Nummer 14 einen guten Einblick in die Entstehung des Films.

(15) Kann der Himmel warten?

In diesem Kapitel geht es primär um Spielbergs Werk „Always“, allerdings findet hier auch eine Abhandlung über seine gescheiterte Ehe mit Amy Irving statt.

(16) Immer weiter, bis zum Morgengrauen

Mit „Hook“ hat Steven Spielberg in meinen Augen einen Film mit bunten Bildern und wenig Story erschaffen. In Ansätzen überzeugt der Film durchaus, allerdings schwächelt er im Detail. Das 16. Kapitel beschäftigt sich mit diesem Film und seine Auswirkung auf den Regisseur.

(17) Die Ankunft der Dinosaurier

Die Kapitelüberschrift besagt schon worum es nun geht, um „Jurassic Park“. Hier wird etwas tiefer auf die verwendete CGI-Technik eingegangen und dessen Auswirkungen auf die Schauspieler, aber auch die üblichen Anekdoten rund um die Produktion fehlen nicht.

(18) Überleben

Seinem Popcornkino „Jurassic Park“ lies Steven Spielberg seinen wohl ernstesten Film folgen, „Schindlers Liste“. Äußerst ausführlich berichtet dieses Kapitel über das Holocaust-Drama und lässt auch die Spätfolgen die der Film auf Spielberg hatte nicht außen vor.

(19) Die Rückkehr der Ungeheuer

1997 lies Steven Spielberg mit „Vergessene Welt: Jurassic Park“ eine Fortsetzung seines Dinosaurierspektakels folgen, welche nicht minder erfolgreich war als sein Vorgänger. In diesem Kapitel erfährt man alles wissenswertes zu der Popcornkino-Produktion und die Entstehung von Spielbergs eigenem Studio „Dreamworks“.

(20) Die Freiheit siegt

Im letzten Kapitel von „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ dreht sich alles um das Sklavendrama „Amistad“. Wieder erfährt man interessante Details zu dieser Filmproduktion und zusätzlich gibt das Buch einen kurzen Ausblick auf die Spielberg-Produktion die zur Drucklegung des Buches gefertigt wurde, „Der Soldat James Ryan“.

(Anhang) „Variety“-Kritiken

Den Abschluss des hochinteressantestes Buches bilden die gesammelten „Variety“-Kritiken. Hier sind zu den jeweiligen Filmen die Credits im Stil eines Filmabspanns abgedruckt und dazu die übersetzen Kritiken. Der Anhang bietet mit seinen Kritiken einen gelungenen Überblick über die in „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ besprochenen Filme und beim lesen wird einen richtig bewusst von welch unterschiedlicher Qualität die Spielberg-Filme sind, wenn auch eine absolute Gurke nicht dabei ist.

[FAZIT]

Die Anschaffung von „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Auf 221 Seiten habe ich viel wissenswertes und interessantes über den Regisseur und Menschen Steven Spielberg erfahren, wenn auch in einem recht knappen Werk wie diesem teilweise einige Details auf der Strecke bleiben. Auf Grund des hohen Alters von mittlerweile sieben Jahren, Drucklegung des Buches ist Dezember ‘98, fehlen logischerweise alte Filme die nach diesem Termin erschienen sind, wie „Jurassic Park III“, „A.I.“ oder „Minority Report“ über die älteren Werke erfährt dafür um so mehr.

Schön an „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ finde ich auch, dass George Perry sich nicht nur auf Spielbergs Filme beschränkt, sondern in den einzelnen Kapitel auch auf das Privatleben des Erfolgsregisseurs eingeht.

Betrachtet man das Werk nun nochmal komplett bleibt festzuhalten, dass man als Filmfan ruhig mal einen Blick auf „Nahaufnahme: Steven Spielberg“ werfen sollte. Zwar ist Buch scheinbar „Out of Print“, bei Online-Auktionshäusern oder bei Amazon bekommt man das Buch allerdings ziemlich günstig.

Daten:

Titel: Nahaufnahme: Steven Spielberg
Seiten: 221
Autor: George Perry
Verlag: Rowolth Taschenbuch Verlag GmbH
Preis: 18,90 DM
ISBN: 3-499-60564-3

Das Buch ist wohl „Out of Print“, bei Amazon erhält man Titel aber gebraucht schon ab 0,50 €.

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