Einige Jahre nach seiner Veröffentlichung im Jahr 2015 entwickelt sich The Gambler immer mehr zu einem Klassiker der Filmwelt. Der Stoff, der schon in den 1970er Jahren zum ersten Mal über die Leinwand lief, lohnt sich noch immer und ist brandaktuell. Doch was macht diesen Film, den auch strenge Kritiker als gut empfunden haben, so spannend? Wir werfen einen Blick auf die wichtigsten Aspekte.

Ein spannendes Reizthema

Schon das Grundthema des Films wurde von den Verantwortlichen mit viel Bedacht gewählt. The Gambler führt die Zuschauer in die von so manchem Klischee behaftete Welt des Glücksspiels. Bis heute hat sich die Branche ihren zweifelhaften Ruf erhalten, obwohl sie schon längst in neuer Gestalt daherkommt. Blackjack, Poker, Roulette und Co.lassen sich heute im Online Casino erleben und werden damit von einer größeren Schicht der Bevölkerung entdeckt. So erscheint manches kriminelle Klischee des Films durchaus etwas überzeichnet.

Trotzdem gelingt es dem Film, das Glücksspiel von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten. Bezeichnend ist zum Beispiel, dass der Protagonist Jim Bennett keineswegs nur als ein verzweifelter Glücksritter gesehen werden muss, der nach dem großen Erfolg strebt. Als Professor für Literatur hat er ohnehin ein gutes Auskommen und gesellschaftliches Prestige. Sein Spiel im Casino wird auf diese Weise zu einer geheimnisvollen Schattenseite, der er nur allein in der Nacht nachgehen kann. Und es gehört zur besonderen Spannung des Films, dass er dabei schnell mit zwielichtigen Personen in Kontakt kommt und sich nach seiner Serie von Niederlagen direkt mit dem ersten Kredithai auseinandersetzen muss.

Marc Walberg glänzt in der Hauptrolle

Die pure Action, die in den vergangenen Jahren mit Marc Wahlberg verbunden wurde, ist in diesem Film erst einmal nicht zu finden. Dafür bietet sich die Gelegenheit, den Hauptdarsteller von einer völlig neuen Seite kennenzulernen. Wieder einmal stellt Walberg unter Beweis, dass sein schauspielerisches Talent gerne unterschätzt wird. In The Gambler interpretiert er die Rolle geheimnisvoll und vergisst dabei die Wurzeln des Films rund 40 Jahre zuvor nicht. Trotzdem gelingt es ihm, den Charakter mit neuen dunklen Facetten auszustatten. Auch diese tragen ihren Teil dazu bei, dass dieser Film so überzeugend wirkt.

Der Regisseur Rupert Wyatt macht es den Zuschauern erst einmal nicht leicht, den Protagonisten genau zu durchschauen. Zum einen liegt dies an seinem besonderen Doppelleben, das wie ein roter Faden durch den Film führt. Zu keiner Zeit ist genau klar, welche der beiden Seiten seiner Persönlichkeit letztlich die Führung übernehmen wird. Auf der anderen Seite zeigt Jim Bennett kaum Emotionen. Selbst in größter Gefahr und in der höchsten Niederlage bleibt er gelassen und entzieht sich damit einer genauen Einschätzung. Und auch seine großen Erfolge im Casino lassen ihn nicht in Euphorie ausbrechen.

Trotzdem wird klar, dass Jim Bennett nicht gegen seine Natur ankommen kann. Und so erkennt auch der Zuschauer, dass es für die Hauptperson jetzt nur noch um alles oder nichts gehen kann. Genau diese besondere Aussicht macht es für die Zuschauer so spannend, die weitere Entwicklung aus nächster Nähe zu verfolgen.

Perfekt in Szene gesetzt

Auch die Regie muss natürlich zur Sprache kommen, wenn der Streifen von Rupert Wyatt in den Blick genommen wird. Dunkel, düster und ausdrucksstark kommen die Szenen daher. Es ist keine besonders tiefgreifende Kenntnis auf dem Gebiet der Filmkritik notwendig, um diese Qualität erkennen zu können. Einen großen Anteil daran hatte am Ende auch die Kameraführung, die über die gesamte Produktion hinweg gelungen in die Tat umgesetzt werden konnte. Greig Fraser, der mit seiner Arbeit durch Filme wie „Foxcatcher“ oder „Killing Them Softly“ bekannt geworden ist, zieht damit die Zuschauer komplett in den Bann der Szenerie. Auch dies trägt dazu bei, dass dieser Film so sehr aus den anderen Produktionen dieses Jahres heraussticht und auf diese Weise einen bleibenden Eindruck hinterlassen kann.

Der beste aller Casino-Filme?

Mit Sicherheit ist es etwas Besonderes, wie das Thema des Glücksspiels in The Gambler in die Tat umgesetzt wird. Doch ist es damit auch der beste Streifen, der sich mit der Thematik auseinandersetzt? In jedem Fall gibt es eine starke Konkurrenz, die über die letzten Jahrzehnte hinweg ihren Platz in den Kinos gefunden hat. Welchem der großen Titel letztlich der Vorzug gegeben wird, ist dann von den persönlichen Vorlieben abhängig.

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