Schon seit längerer Zeit beobachten wir einen deutlichen Wandel in Hollywood. Kinofilme sind teuer, aufwendig und das Risiko eines Verlusts enorm. Bedingt durch die Corona-Zeit, scheint der Wandel nun noch eindeutiger zu sein. Kinofilme sind out, niemand will sie mehr produzieren. Serien sind die neuen Kinofilme.
Auffällig war in den letzten Jahren, dass immer mehr Hollywoodschauspieler in Serien mitspielten. Für beide Seiten scheint das ein Win-Win Geschäft zu sein. Die Produktionsfirma kann ihre Kosten recht übersichtlich halten und die Serie wird sofort eingestellt, wenn die Zuschauerzahlen sinken. Auf der anderen Seite werden die bekannten Stars recht gut pro ausgestrahlte Serie bezahlt, so dass eine Staffel sogar mehr bringen kann, als ein Kinofilm. Und auch die Zuschauer scheinen auf den Zug aufgesprungen zu sein.
Wer geht heute noch gerne ins Kino? Die Blütezeit der Kinopaläste bestand von 1946 bis 1980. Danach sanken die Zahlen rapide. Heute, wo Streaming überall präsent ist und praktisch kaum noch etwas kostet, ist der Niedergang der Kinos nur eine Frage der Zeit. Die Produktionsfirmen satteln um und da kommen die Serienproduktionen gerade richtig.
Überschaubares Kostenmanagement
Bestes Beispiel ist die Serie Dallas Revival auf TNT von 2012. Als die Serie kaum noch Zuschauer verzeichnete, wurde sie mit der 3. Staffel einfach eingestellt. So konnte ein Verlust vermieden werden. Einzig der Zuschauer blieb auf der Strecke.
Das Konzept ist einfach. Man nehme einen guten Inhalt, der sich beinahe ewig dehnen lässt, ein paar mittelmäßige Schauspieler, die günstig sind und kombiniert das mit 1 – 2 Stars, die für die Zuschauer sorgen. Fertig ist das neue Konzept der Serie. Ähnlich hat es RTL in Deutschland vor kurzem gemacht, als es die Verbotene Liebe von der ARD gekauft hat und weiter verfilmt. Die B-Stars von damals spielen noch eine Rolle, dazu wurden hochkarätige Stars wie Heinz Hoenig bestellt, die für Aufsehen sorgen sollen. Das Konzept geht auf.
Viel Geld für die Stars
Die unbekannten Schauspieler bekommen häufig 4- bis 5-stellige Beträge für eine Folge oder gar eine Staffel. Die Stars hingegen kassieren richtig ab. Nick Nolte bekam in der Serie Graves 125.000 US Dollar pro Folge. Kevin James in der Serie Kevin can Wait sogar 200.000 US Dollar pro Folge. In Scandal waren es für Kerry Washington etwas mehr als 250.000 US Dollar. Der ehemalige Serienanwalt James Spader erhielt in Blacklist 300.000 US Dollar, ebenfalls pro Folge. Anthony Hopkins 300.000 Dollar in der Serie Westworld.
Viele springen auf den Zug auf
Rund um die Serien kommt es zu zahlreichen Merchandising Produkten. Selbst Bäckereien produzieren sogenannte Serien-Kuchen. Und auch viele Casinos, darunter JackpotCity, bieten auf den Microgames ihrer Slotmaschinen Games an, die an bekannte Serien angelehnt sind. Die Ein- und Auszahlungen der Online-Casinos zeigen in diesem Bereich ein deutliches Plus. JackpotCity plant diesen Bereich weiter auszubauen.
Große Namen in den Serien
Es ist das neue Gold in Hollywood. Eine Serie verkauft sich dann besonders gut, wenn große Namen vorhanden sind. Nehmen wir House of Cards mit Kevin Spacey oder Jane Fonda in Grace & Frankie. Nicht zu vergessen Christina Ricci in Pan Am.
Ich denke auch, dass das Kino irgendwann ausgedient hat. Nicht wegen den Serien aber speziell wegen dem Streaming. Könnte mir gut vorstellen, dass in naher Zukunft auch vermehrt Filme fürs Streaming gemacht werden.
Netflix ist ja schon gut dabei. Und Warner macht ja in den USA die große HBO Max offensive.
Bin gespannt, ob alles von HBO Max hier rüber kommt.
Da zumindest die 2021 Starts nur in den USA direkt bei HBO Max landen und HBO ja hierzulande auch einen Deal mit Sky hat befürchte ich, dass das komplette HBO Max Programm nicht direkt in Deutschland verfügbar sein wird.
Wahrscheinlich werden sie es dann bei Sky integrieren. Wenn dann…
Soll schon ein eigenständiger Dienst werden. Ich glaube eher, dass die Lizenzen bei Sky schnell auslaufen werden und Sky Atlantic verschwindet.
Dann bin ich raus. Zwei Abos reichen mir.
Verständlich. Das ist halt auch die große Sorge die ich im Streamingmarkt gerade sehe. Es splittet sich immer mehr in kleinere Dienste auf.
Ja, leider. Vor allen Dingen, wer braucht das. Sollen sie Sachen integrieren so wie es HBO bei Sky gibt.
Die Verleiher wollen halt immer weniger vom Kuchen abgeben.
Irgendwann werden sie sich damit selbst ein Bein stellen.
Könnte durchaus passieren. Im schlimmsten Fall wird Filmpiraterie wieder deutlich populärer.
Gibt es die überhaupt noch? Ich glaube, ich habe schon seit Jahren keine gebrannte Film – CD/DVD mehr gesehen.
Es hat sich auch von den gebrannten Medien eher ins Internet und in den digitalen Bereich verschoben. Wie eben der Filmkonsum auch.
Weiß nicht, ob du das warst aber es gibt eine dritte Staffel von American Gods…
War ich nicht…:-)
Irgendwer hatte mich gefragt nach der Staffel – irgendwann einmal 😆
Ich wage da jetzt noch keine Prognose, da wir noch nicht wissen was nach der Corona-Pandemie kommt.
Geöffnete Kinos. Ich denke aber, dass es schwer wird die Leute die nicht für Filme leben wie wir zurück in die Kinos zu bringen.
Ich denke wenn die Kinos wieder geöffnet sind werden auch nach und nach die nicht so cineastisch veranlagten Zuschauer dorthin zurückkehren.
Ich befürchte, dass sich eine gewisse Streamingbequemlichkeit eingeschlichen haben wird.
Das kann sein.