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Kaum zu glauben, aber dieses Jahr blickt Dustin Hoffman, der ohne Zweifel zu den beliebtesten US-amerikanischen Schauspielern gehört, auf eine beeindruckende 60-jährige Karriere zurück. Und noch immer ist der facettenreiche Alleskönner auf der Leinwand zu bewundern – zuletzt im Jahr 2017, in dem er auch seinen 80. Geburtstag feierte. In der Tragikomödie „The Meyerowitz Stories“ verkörperte er den emeritierten Kunstprofessor und Vater Harold, der sich in einer dysfunktionalen Familiensituation befindet. Kein Wunder, denn emotionale Rollen waren schon immer Hoffmans Stärke, was auch sein bekannter Schauspielerkollege Robert De Niro zum Ausdruck brachte. Ihm zufolge sei Hoffman ein Mann mit einem „Allerweltsgesicht“, das den Herzschmerz und die Tragik des Menschseins zum Ausdruck bringt. Wir haben uns Dustin Hoffmans interessanteste Rollen einmal näher angeschaut.

The Graduate (1967)

Obwohl Dustin Hoffman schon vor diesem kinematografischen Klassiker vor allem am Broadway tätig war, hatte er mit seiner Rolle des Benjamin Braddock seinen großen Durchbruch. In „The Graduate“ spielt er einen Universitätsabsolventen, der völlig unmotiviert und richtungslos vor großen Zukunftsfragen steht. Auf seiner Abschlussfeier lernt er Mrs. Robinson kennen, die Frau eines Geschäftsmannes, mit dem Benjamins Vater zusammenarbeitet. Mrs. Robinson hat es auf den 21-Jährigen abgesehen und schon bald beginnen die beiden eine Affäre. Später verliebt sich Benjamin jedoch in die Tochter der Robinsons und stellt so alles auf den Kopf. Besonders gelobt wurde Hoffman hier für die Verkörperung eines jungen Menschen, der völlig überfordert ist und so in eine Art Ohnmacht verfällt, die ihm auch sein abgeklärtes Auftreten verleiht.

Kramer vs. Kramer (1979)

Für diesen Film gewann Hoffman seinen ersten Oscar. In „Kramer vs. Kramer“ spielt er einen Workaholic, der nach der Trennung von seiner Frau lernen muss, sein siebenjähriges Kind alleine zu erziehen. Die Tatsache, dass Hoffman zu dieser Zeit eine persönliche Ehekrise durchstehen musste, trug wohl zu seiner schauspielerischen Leistung und einer äußerst „rohen Darbietung“ bei. Bis heute haben besonders Scheidungsopfer Probleme damit, sich den Film anzusehen, ohne dabei die ein oder andere Träne zu vergießen. Das ist gar kein Wunder, denn der Film zeigt, wie zwei Menschen, die sich einst liebten und das Jawort gaben, zu Feinden werden können und vor Gericht ziehen. Dort geht es nicht mehr um ihre gemeinsamen Kinder, sondern um den eigenen Stolz. Ein wahres emotionales Meisterwerk und wirklich nichts für schwache Nerven.

Rain Man (1988)

Die Verkörperung des autistischen und hochbegabten Raymond Babbitt im Film „Rain Man“ gehört zu Hoffmans größten Leistungen überhaupt. In Vorbereitung auf die Rolle beobachtete der Schauspieler monatelang Patienten mit Autismus und arbeitete mit dem Neurologen Oliver Sacks zusammen, um Raymond so realistisch wie möglich darzustellen. Dieser wird aufgrund einer Erbschaft von seinem entfremdeten Bruder Charlie aufgesucht. Charlie ist zunächst nur auf das Geld aus, das ihr gemeinsamer Vater seinem älteren Bruder Raymond hinterlassen hat. Im Laufe des Films freunden sich die beiden auf ihrem Roadtrip an und erleben ein Abenteuer nach dem anderen. So auch in einem Casino in Las Vegas: Da das Gewinnen im Blackjack mit einem guten Gedächtnis und strategischen Fähigkeiten verbunden ist, glänzt Raymond mit seiner besonderen Gabe und kann seinen Bruder beeindrucken.

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Dick Tracy (1990)

Hier zeigt sich mal wieder wie facettenreich Hoffmans schauspielerisches Repertoire ist. Dick Tracy ist ein amerikanischer Action-Krimi, der auf der gleichnamigen Comicfigur aus den 1930er Jahren basiert, die von Chester Gould ins Leben gerufen wurde. Hier spielt Hoffman jedoch nicht etwa die Hauptrolle, sondern eine amüsante Nebenrolle, die seinen Mitdarstellern hin und wieder die Show stiehlt. Als „Mumbles“, einem trotteligen Handlanger mit merkwürdigem Sprachfehler, schafft es Hoffman, die „böse Seite“ ein wenig liebenswerter darzustellen. Immer wieder reiht er so viele Konsonanten aneinander, dass man ihn kaum noch verstehen kann. Gelobt wurde Hoffman hier vor allem für seine komödiantische Leistung. Interessant ist übrigens auch, dass er trotz seiner menschlichen Ausstrahlung in der Lage ist, einen überzeugenden Schurken zu spielen. Dies bewies er auch in anderen Filmen wie „Killer Elite“ oder „Marathon Man“.

Tipp: Diejenigen, die richtig etwas zu lachen haben wollen, schauen sich den Film „Meine Schwiegereltern und ich“ an, in dem Hoffman einen durchgeknallten Esoteriker und Vater spielt, der das Leben seines Sohnes ungewollt zur Hölle macht.

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