Meine Filmwoche

Japanuary #6: Die Brut des Teufels (Originaltitel: Mekagojira no gyakushu / Land: Japan / Jahr: 1975 / Regie: Ishirō Honda / Laufzeit: 83 Minuten)

Bei diesem letzten Film des ersten Godzilla-Zyklus merkt man deutlich, dass Ishirō Honda wieder auf dem Regiestuhl sitzt. Der Film hat zwar die mächtige und manchmal etwas unfreiwillig komische Monsteraction der Vorgänger, orientiert sich von der Stimmung allerdings wieder deutlich enger am ersten Godzilla-Film und seiner durchaus wichtigen Metapher. So findet der erste Zyklus mit Die Brut des Teufels einen sehr schönen Abschluss, was bewusst oder unbewusst auch dadurch unterstrichen wird, dass der deutsche Titel keine falsche Begriffe wie King Kong oder Frankenstein spendiert bekommen hat. Mit so einem Abschluss, freut man sich wirklich darauf den zweiten Zyklus zu starten.

Gnislew: 3.5 out of 5 stars (3,5 / 5)

Godzilla (Originaltitel: Godzilla / Land: Italien, Japan, USA / Jahr: 1977 / Regie: Ishirō Honda, Terry O. Morse, Luigi Cozzi / Laufzeit: 93 Minuten)

Was bitte war das? Ein italienischer Regisseur schnappt sich den amerikanischen Recut des Original Godzilla-Films, pappt auf jedes Bild Farbflecken drauf, was den Film wie einen LSD-Trip wirken lässt, schneidet den Film ein wenig um und schneidet dafür echte Kriegsbilder aus dem zweiten Weltkrieg mit rein. Da wütet Godzilla nun also durch Tokyo und neben den gestellten Bildern des Films, flackert nun auch noch die echte Kriegszerstörung über den Bildschirm. Allein schon das Opening mit Bildern der Zerstörung nach dem Abwurf der Atombombe über Hiroshima ist verstörend und dann kommt eben die bekannte Handlung von Godzilla dazu, die dann dieses Gesamtwerk schwer begreifbar macht und was durch den LSD-Look auch noch schwer anschaubar wird. Unter dem Strich frage ich mich allen ernstes warum Luigi Cozzi diesen Film gedreht hat? Wirklich, weil das italienische Kino seine eigene Fassung von Godzilla brauchte? Oder war es am Ende doch eine verlorene Wette, die dazu geführt hat dieses Filmexperiment in die Welt zu setzen.

Gnislew: 0.5 out of 5 stars (0,5 / 5)

Leatherface: The Texas Chainsaw Massacre III (Originaltitel: Leatherface: The Texas Chainsaw Massacre III / Land: USA / Jahr: 1990 / Regie: Jeff Burr / Laufzeit: 93 Minuten)

Die Kettensäge läuft wieder! Nachdem der zweite Teil mit seinen komödiantischen Ansätzen einen völlig anderen Ton als das Original angeschlagen hat, kehrt die Filmreihe mit dem dritten Teil zu ihren dunklen Wurzeln zurück. Leider hat diese Fortsetzung dabei vergessen, die verstörende Stimmung des ersten Teils mitzunehmen und verkommt leider so zu einem ziemlich austauschbaren Slasherfilm, der trotz der prominenten Erwähnung von Leatherface im Titel ziemlich wenig Leatherface zeigt. Wer überraschungsfreie Horrorkost mit stereotypen Protagonisten und Antagonisten sehen möchte trifft hier die richtige Wahl. Solide, aber eben nicht besonders.

Gnislew: 2.5 out of 5 stars (2,5 / 5)

Halloween 3 – Die Nacht der Entscheidung (Originaltitel: Halloween III: Season of the Witch / Land: USA / Jahr: 1982 / Regie: Tommy Lee Wallace / Laufzeit: 98 Minuten)

Nach zwei Teilen Halloween dachten sich die kreativen Köpfe hinter den beiden Filmen, es wird Zeit für etwas neues und so trägt Halloween 3 – Die Nacht der Entscheidung zwar das Wort Halloween im Titel, Michael Myers taucht allerdings nicht auf. Wohl aber das bekannte Halloween-Thema und an einer Stelle wird es sogar etwas Meta, wenn eine Ausstrahlung des ersten Halloween-Films im TV beworben wird. Hat man sich einmal damit abgefunden, dass dies eben ein Halloween-Film ohne Michael Myers ist, bekommt man mit diesem Serienvertreter einen richtig guten Horrorfilm präsentiert. Es gibt eine dystopische Story, ein Ende was in Erinnerung bleibt, einen saucoolen Tom Atkins, dessen Rollen man so heute sicher ein keinem Film mehr sehen würde und einige echt eklige Szenen. Die perfekten Zutaten also, was es umso unverständlicher macht, dass dieser Film so untergegangen ist. Vielleicht war die Welt eben noch nicht reif für einen Anthologie-Ansatz und eine Halloween-Reihe ohne Michael Myers. In diesem Sinne: HAPPY HAPPY HALLOWEEN HALLOWEEN HALLOWEEN! HAPPY HAPPY HALLOWEEN SILVER SHAMROCK!

Gnislew: 4 out of 5 stars (4 / 5)

Was sagt Ihr zu den Filmen?

5 Gedanken zu „Meine Filmwoche (17.01.2023 – 23.01.2023)“
  1. Luigi Cozzi hat bei seiner Version von „Godzilla“ einfach schonmal für seine späteren Werke geübt, nämlich „Star Crash“ (1978), „Hercules“ (1983) und „Die Abenteuer des Hercules“ (1985). Frei nach dem Motto: gut geklaut ist halb gewonnen. 😉

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